und Ulm Reliquien des Heilige» be-
kommen zu haben. Vergl. „Diözesa»-
Archiv" 1901 S. 128. Nach Slückel-
berger kamen solche 1486 noch in die
Kirchen von Kilchgaß (Schwyz), Arth,
Steinen, Morschach, Muottathal und Rhei-
nau. Hirsau hatte schon im Jahre 1091
Reliquien vom hl. Gallus.
St. Gallnsbruuueu treffen wir in der
Orteuau und zwar in Harmercbach,
Hofweier und Ottenheim.
" In den Rechnungen der Pfarrei Voll-
maringen wiid öfters eine Gallisteuer ge-
nannt; Gallistener wohl die auf St. Galli-
tag fällige Steuer.
Einen libsr confrateinitatum St. Galli
haben wir einmal in den Nentlinger Ge-
schichtöblättern erwähnt gefunden.
In den Volkssprüchen wird St. Gallus,
da er deu Herbst endet, öfters genannt.
„An St. Galleö — Schafs' heim alle.'."
Galle»—Nachlese halten ans den Bänme».
„Dn bist ein Galle" — du bist ein un-
verstandener Mensch.
Im Jahre 1215 stiftete Friedrich von
Schwaben den Bärenorden, weil die
Schweizer bei der Kaiserwahl für ihn
gestimmt hatten.
Wegen seines Namens galt St. Gallus
ehedem als Schutzpatron der Hähne und
der Hühner.
In dem Gedichte,, St. Kolumban»»", von
I. G. Hirder heißt es vo» dem hl. Gallus :
„Er segnete deu Bär »ud Wolf hinweg,
Die Schlange floh; er baute seine Zell'
Jus Nest der Schlangen, nnd die Eb'ne
ward
Ei» Gaite», fischreich, frnchtreich, segens-
voll."
St. Sylvester.
Unter den Schutz des hl. Sylvester
wurden gestellt:
1. Die Kirchen zu Alloberudorf, Böh-
ringen (Georg nnd Sylvester in einer
Urkunde vom Jahre 1423, vergl. Ur-
k»»denbnch der Stadt Rottweil S. 375),
Eilaheii», Neukirch OA. Tettucing;
2. die Kapellen zn Aggeuhauser-Mahl-
ftetteu, früher Pfarrkirche (S. u. Maria),
Bühlingen bei Altstadt (Klause dabei,
schon t311 erwähnt), Hirschlatt, Pfarrei
Kehle», Hoheurente-Zußdorf (S. uud
Ulrich,) Nordftetteu, abg., Tauteuhofeu-
Lentkirch (S. uud Weudelin), 1594 ver-
4 —
größert. Westhause» OA. Ellwange» —
von 1K26.
Evangelische Sylvesterkirche» si»d die
Kirchen i» GeberSheim OA. Leonberg, nnd
Nielheim OA. Tuttlingen.
In Hoheuzolleru wurden dem hl. Syl-
vester gewidmet die Kirche» zu Frohn-
stetteii OA. Gaimrlingen, Jnnginge»
OA. Hechingen und Stetten unter Hol-
stein, ebenfalls OA. Hechingen.
Sylvesterpfninden gab es in Nord-
stetten (l) »ud i» Notteliburg-Ehiiigc»
(2). In Nottenb»rg-Ehi»ge» anch zwe
Sylvesteraltäre ^
Die Spnren von St. Sylvester führen
nach St. Galle», wenn auch nicht in
jedem eiuzelneu Fall das Patronat des
Heiligen von dem dortigen Kloster abge-
leitet werden kann oder darf. Niethenn
wird 786 bei einer Schenkung an
St. Gallen genannt. Die beiden Filiale
von Nenkirek-Gnnzenweiler nnd Metzis-
weiler scheinen teilweise zn St. Gallen
gehört zu haben (Metzisweiler—Megin-
brehteswiler?).
„Oberudorf erscheint 782 durch Scheu-
kuilg an Kloster St. Gallen, wobei anch
Altoberndorf gemeint sein kann. Das
Kloster erhielt, zum Teil ans dem Neichs-
gut, die Oberlehensherrschaft über Obern-
dorf u»d mehrere benachbarte Orte."
(„Königreich Württemberg", Band III,
S. 343.) Wir glauben bei Johler ge-
lesen zu haben, daß früher die Gegend
Ilm Oberndvrf oder am oberen Neckar
Neu-St. Gallen genannt worden sein soll.
Die Beziehungen von St. Sylvester,
St. Othmar nnd St. Gallus zu St. Gallen
überhaupt, treten so bestimmt hervor, daß
I)r. Bosstrt die These aufgestellt hat:
„Die Zeit der Erwerbung der St.
Galleuscheu Güter läßt sich aus de»
Kirchenheiligen erkenne». Die ältere»
Kirche» find St. Gallus, die jüngeren
S. Othmar, die späteren Sylvester ge-
weiht." (These 17 für die Generalver-
saminlnng des GesamtvercinS der deutschen
GeschichtS- uud Altertnuttvereine in Stutt-
gart September 1893.)
Der hl. Sylvester, z» Rom gebore»,
uud 314 zum Papst erhoben, wird vom
Landvolk als Beschützer der Rinder und
des Viehs angernfen, wohl deswegen,
weil er nach der Legende eiuen Ochse»
kommen zu haben. Vergl. „Diözesa»-
Archiv" 1901 S. 128. Nach Slückel-
berger kamen solche 1486 noch in die
Kirchen von Kilchgaß (Schwyz), Arth,
Steinen, Morschach, Muottathal und Rhei-
nau. Hirsau hatte schon im Jahre 1091
Reliquien vom hl. Gallus.
St. Gallnsbruuueu treffen wir in der
Orteuau und zwar in Harmercbach,
Hofweier und Ottenheim.
" In den Rechnungen der Pfarrei Voll-
maringen wiid öfters eine Gallisteuer ge-
nannt; Gallistener wohl die auf St. Galli-
tag fällige Steuer.
Einen libsr confrateinitatum St. Galli
haben wir einmal in den Nentlinger Ge-
schichtöblättern erwähnt gefunden.
In den Volkssprüchen wird St. Gallus,
da er deu Herbst endet, öfters genannt.
„An St. Galleö — Schafs' heim alle.'."
Galle»—Nachlese halten ans den Bänme».
„Dn bist ein Galle" — du bist ein un-
verstandener Mensch.
Im Jahre 1215 stiftete Friedrich von
Schwaben den Bärenorden, weil die
Schweizer bei der Kaiserwahl für ihn
gestimmt hatten.
Wegen seines Namens galt St. Gallus
ehedem als Schutzpatron der Hähne und
der Hühner.
In dem Gedichte,, St. Kolumban»»", von
I. G. Hirder heißt es vo» dem hl. Gallus :
„Er segnete deu Bär »ud Wolf hinweg,
Die Schlange floh; er baute seine Zell'
Jus Nest der Schlangen, nnd die Eb'ne
ward
Ei» Gaite», fischreich, frnchtreich, segens-
voll."
St. Sylvester.
Unter den Schutz des hl. Sylvester
wurden gestellt:
1. Die Kirchen zu Alloberudorf, Böh-
ringen (Georg nnd Sylvester in einer
Urkunde vom Jahre 1423, vergl. Ur-
k»»denbnch der Stadt Rottweil S. 375),
Eilaheii», Neukirch OA. Tettucing;
2. die Kapellen zn Aggeuhauser-Mahl-
ftetteu, früher Pfarrkirche (S. u. Maria),
Bühlingen bei Altstadt (Klause dabei,
schon t311 erwähnt), Hirschlatt, Pfarrei
Kehle», Hoheurente-Zußdorf (S. uud
Ulrich,) Nordftetteu, abg., Tauteuhofeu-
Lentkirch (S. uud Weudelin), 1594 ver-
4 —
größert. Westhause» OA. Ellwange» —
von 1K26.
Evangelische Sylvesterkirche» si»d die
Kirchen i» GeberSheim OA. Leonberg, nnd
Nielheim OA. Tuttlingen.
In Hoheuzolleru wurden dem hl. Syl-
vester gewidmet die Kirche» zu Frohn-
stetteii OA. Gaimrlingen, Jnnginge»
OA. Hechingen und Stetten unter Hol-
stein, ebenfalls OA. Hechingen.
Sylvesterpfninden gab es in Nord-
stetten (l) »ud i» Notteliburg-Ehiiigc»
(2). In Nottenb»rg-Ehi»ge» anch zwe
Sylvesteraltäre ^
Die Spnren von St. Sylvester führen
nach St. Galle», wenn auch nicht in
jedem eiuzelneu Fall das Patronat des
Heiligen von dem dortigen Kloster abge-
leitet werden kann oder darf. Niethenn
wird 786 bei einer Schenkung an
St. Gallen genannt. Die beiden Filiale
von Nenkirek-Gnnzenweiler nnd Metzis-
weiler scheinen teilweise zn St. Gallen
gehört zu haben (Metzisweiler—Megin-
brehteswiler?).
„Oberudorf erscheint 782 durch Scheu-
kuilg an Kloster St. Gallen, wobei anch
Altoberndorf gemeint sein kann. Das
Kloster erhielt, zum Teil ans dem Neichs-
gut, die Oberlehensherrschaft über Obern-
dorf u»d mehrere benachbarte Orte."
(„Königreich Württemberg", Band III,
S. 343.) Wir glauben bei Johler ge-
lesen zu haben, daß früher die Gegend
Ilm Oberndvrf oder am oberen Neckar
Neu-St. Gallen genannt worden sein soll.
Die Beziehungen von St. Sylvester,
St. Othmar nnd St. Gallus zu St. Gallen
überhaupt, treten so bestimmt hervor, daß
I)r. Bosstrt die These aufgestellt hat:
„Die Zeit der Erwerbung der St.
Galleuscheu Güter läßt sich aus de»
Kirchenheiligen erkenne». Die ältere»
Kirche» find St. Gallus, die jüngeren
S. Othmar, die späteren Sylvester ge-
weiht." (These 17 für die Generalver-
saminlnng des GesamtvercinS der deutschen
GeschichtS- uud Altertnuttvereine in Stutt-
gart September 1893.)
Der hl. Sylvester, z» Rom gebore»,
uud 314 zum Papst erhoben, wird vom
Landvolk als Beschützer der Rinder und
des Viehs angernfen, wohl deswegen,
weil er nach der Legende eiuen Ochse»