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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 25.1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.18486#0156
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— 144 —

Brechenmacher, Jos. Karlmann, Fried-
rich der Große und „der Müller von
Sanssouci", eine Untersuchung in Zeit-
schrift sür den deutschen Unterricht,
herausgegeben von Prof. Or. O. Lyon.
XXI. Jahrgaug, 4. nnd 5. Heft, 1907,
S. 273 — 287, S. A., Leipzig nnd Ber-
lin, Drnck und Verlag von B. G.
Teubner, 1907.

Anziehende und eingehende Untersuchung der
weltbekannten, nicht ganz geschichtlichen Anek-
doten. Der strebsame Verfasser, welcher Hauptiuit-
arbeiter an dein zwölibändigen Literatnrwerke
Meyers (Verlin bei Gerdes und Hödel) ist, ließ
sich inzwischen nach Stuttgart versetzen, wo er
mehr am Platze ist, wie auf dein Lande. Der-
selbe hat auch im vorigen Jahre in norddeutschen
Fachzeitschriften ca. zwölf Untersuchungen sagen-
gcschichtlichen Inhalts veröffentlicht. Wir beglück-
wünschen ihn zn seinen tiesgehenden Arbeiten
nnd zn seiner Versetzung nach Stuttgart,
von wo ans wir wohl weiteren Ergebnissen seiner
Stndien entgegensehen dürfen.

Hiersemann, Karl W., Buchhändler
° und Antiquar iu Leipzig, Mannskriple
des Mittelalteis und späterer Zeit,
Einzelminiaturen, Kat. 330, Leipzig,
1906, mit 23 Tafeln, 222 S., Preis
10 Mark.

Dieser von der rühmlich bekannten Firma,
einem der ersten Antiquariats- und Verlags-
geschäfte Deutschlands, in Lexikonoktavformat vor-
gelegte Prachtkatalog ist, wie der Herausgeber
hervorhebt, der erste des Hauses, welcher aus-
schließlich Handschriften gewidmet ist. Voran
steht das Mittelalter vom 10.—15. Jahrhundert.
Nicht weniger als 113 Nummern von Manu-
skripten deutschen, italienischen, französischen, sla-
wischen, spanischen und byzantinischen Ursprungs
sind beschrieben. Des weiteren führt der Katalog
eine Gruppe wertvoller, meist französischer Ho-
rarien auf (Nr. 32 ff). Ein prachtvolles, nieder-
ländisches Stundenbuch mit 14 großen Mimatnren
aus dem 15. Jahrhundert (im Anschlage von
3800 ZN.) u. s. w. schließen sich an. Noch folgt
eine Menge alter Handschriften des verschiedensten
Inhalts.

Nosenthal, Jakob, Antiquar iu Mün-
chen, KarlSstr. 10. Geheime Wissen-
schaften, Katalog 3l —35.

Umfassender Katalog auf 680 Druckseiten über
die genannten Sparten von dem rühmlichst be-
kannten Antiquar.

Derselbe, Stammbücher vom 16.—18. Jahr-
hundert, 41. Katalog, 64 Nummern,
kart. Außerdem von demselben das
3. Heft des I. Teils der öidliotkeca,
S. 129—192.

Nosenthal, Ludwig, Antiquar in Müu-
cheu, Hildegardstr. 16. Musik: Kirchen-
gesang, weltliche Musik, alte, selteue
Musikwerkeu.s.w., Katalog 121, 144 S.
mit 1782 Nummern, interessantes Ver-
zeichnis.

Derselbe. Alte Medizin (bis znm Jahre
1800), 170 S. mit 3010 Nummern. —
Die Gebrüder Noseuthal, Jak. und Lud.,
zwar nnu geschäftlich getrennt, haben wir
schon in früheren Jahrgängen des „D.-A."
als eine der größten und wissenschaft-
lichsten deutschen Antiquare bezeichnet.

Jasse, Or. Ernst, Jos. Anton Kock,
sein Leben und sein Schaffen von —,
mit 15 Abbildungen, darunter dem Bild-
nisse Kochs. Innsbruck, Verlag uud
Druck der Waguerscheu UniversitätS-
buchhaudlung, 1905, 137 S. S.^A.
aus der Zeitschrift des Ferdiuandenins,
Preis 4 M.

Bringt vieles Neue zur Geschichte des origi-
nellen Tiroler Malers, insbesondere aus Kochs
Jugendzeit und iu die schwäbische Kultur- und
Kunstgeschichte einschlägig (s. Kap. II., Lehr- und
Wandersahre 1785—95: Künstlerische Ltudien —
wissenschaftliches Streben — Charakter und
Freunde — Freiheitsdrang und Knabenstreiche

— Verhaftung und Flucht nach Slraßburg —
Kunstgesinnung und künstlerische Arbeiten auf der
Karlsschule 1791: Tagebuch einer Ferienreise

— Sonstige Zeichnungen), dann namentlich noch
einen interessanten Briefwechsel (S. 79 ff.) zwi-
schen Koch uud seinem Jugendfreunde, dein „dicken
Fischer", d. i. dem nachmaligen württembergischen
Staatsrat Fried. Fischer (1767—1841).

Jaffe, Or. Ernst, moderne Kunstchronik
oder die Nnmfordische Suppe von
Jos. Ant. Koch in Rom, Innsbruck
a.a.O., 1905. 170 S., Preis br. 2 M.

Ein Neud r u ck von Kochs origineller Schrift:
moderne Knnstchronik eines interessanten Doku-
mentes über innere und äußere Zustände im
römischen Kunstleben zu Ansang des 19. Jahr-
hunderts. Zugleich eine Ergänzung der voran-
gezeigten Biographie des eigenartigen und ein-
flußreichen Künstlers. Es ist ein lustiges, ehr-
liches, manchmal sogar grobes und dabei reiches
Buch, das jedem Leser etwas gibt, sicherlich aber
ihn fröhlich lachen läßt, uud dies ist doch auch
uicht weuig. Die persönlichen Spitzen, die in
dieser Satire enthalten sind, tuu nicht mehr weh,
dazu liegt ihre Entstehung zu weit zurück, aber
was sie über Zustände in der Kunst, über Kunst-
akademien und Kunstsammlungen, Künstler uud
Kunstgewerbe, Kunstkritiken und Mäcenaten, Anti-
quare uud Kunsthändler und über vieles andere
zu sagen weiß, das trifft auch heute noch häufig
genug den Nagel auf den Kopf. Leck.

Stuttgart, Vuchdruckerei der Akt,-Ges. „TeutscheS Vvlksblntt"
 
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