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Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 8.1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.1201#0330
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310

worden sei. Dasselbe sei mit mehr als 1500. Sculpturwerkeu ausgeschmückt, die
Verwaltung habe täglich mindestens 3600 Arbeiter beschäftigt. Der Malerkunst
hätten die Louvre - Arbeiten einen nicht geringeren Aufschwung gegeben wie der
Bildhauerkunst.' Wie sehr erheblichen Gewinn die Industrie in diesen 5 Jahren
gehabt habe, erhelle daraus , daß das Louvre im Laufe des Jahres 1856 am
Bauplatze selbst nicht weniger als 913,272 Tagewerke in Anspruch genommen
hätte. Dabei seien noch nicht einmal die in ihren Häusern arbeitenden Schlosser,
Tischler und ''Zimmerleute-' und die Arbeiter in den Steinbrüchen sowie die Fuhr-
leute- welche das Baumaterial herbeischafften, mitgerechnet. • Letzteres bestehe fast
ganz "aus Stein und (ausschließlich in Frankreich gewonnenem) Eisen. Auch der
Marmor sei ausschließlich französisch. - - •

' — .Der vielen Berliner Künstlern und.KunststemiLem rMmlfthst)bekannte
frühere französische Gesandtschaftsrath Humann ist jüngst in Folge eines Schlag-
flusses verstorben. Seine, kostbare Kunstsammlung wird im Laufe dieses Winters
im „llötel dos eommissäires priseurs“ zur Versteigerung gelangen. — Der
Genremaler v. Hagn ist aus München hier eingetroffen und wird einige Wochen
verweilen, um die Ausstellung zu stndiren. — Der „Salon" ist um zwei- treff-
liche neue Gemälde bereichert worden: „Atlas-Damen" von Cornelius Mertz in
Amsterdam, und eine Viehweide an der Teufen-Matt im Berner Oberlande
von Albert de Meuron aus Neuchatel. — Die Restauration der hinter dem
„Salon carre" gelegenen langen Gemälde-Galerie im Louvre schreitet rüstig vor-
wärts. Sie wird vollständig' neu dekorirt und gemalt, erhält theilweise eine
neue und bessere Beleuchtung,, sämmtliche Gemälderahmen werden neu vergoldet.
Vermittelst eines Durchbruches ist diese Galerie mit dem neuen, nach Süden ge-
legenen, Louvrebau in direkte Verbindung gesetzt worden. Da grundsätzlich die
Gemälde der in dem Luxembourg' (Palais du Senat) vertretenen Künstler nach
ihrem Ableben in das Louvre versetzt werden, so gelangen die „Söhne Eduards"
und „der Tod der Königin Elisabeth" von Delaroch e in einem der neuen Pracht-
säle des neuen Louvre mit nächstem zur'Aufstellung. —' Die Miniature „Das
Billard" von CHavet, ist jüngst im „Salon" für 3000 Frcs. verkauft worden.
— Auf der „Avenue de Montaigne" läßt Se. Kaiserl. Hoh. der Prinz Napoleon
eine reizende pompejanische Villa bauen. Sie wird, noch im Laufe dieses Jahres
vollendet werden. Man ist nur noch mit der inneren künstlerischen Ausschmückung
beschäftigt. — Die „Sainte Clotilde" schreitet ebenfalls ihrer Vollendung rasch
entgegen. Der Bau selbst ist durchweg ausgeführt, die Glasmalereien sind ein-
gesetzt, man ist nur noch mit dem inneren Arrangement beschäftigt. Der Platz
vor dem herrlichen Kirchengebäude selbst ist gartenkünstlerisch geschmückt und mit
einem reichen eisernen, vergoldeten Gitterwerk umschlossen worden.

— Nicht allein sämmtliche Unkosten der Pariser Kunst-Ausstellung sind ge-
deckt, sondern die Verwaltung hat bereits einen Ueberschuß von 80,000 FrcS.,
der sich noch bedeutend vermehren wird, da die Ausstellung bis zum 1. Sept.
verlängert werden soll. Man will Kunstwerke zeitgenössischer Meister für diesen
Ueberschuß ankaufen. (V. Z.)

Runstuerniir.

Einladung zur dritten Hauptversammlung

der - .

Verbindung Deutscher Kunstvereine für historische Kunst.

Nach dem Beschlüsse der Generalversammlung in Berlin vom 30. Septem-
ber 1856 ist der Unterzeichnete Geschäftsführer verpflichtet, in der zweiten Hälfte
des September 1857 eine „Generalversammlung der Vertreter der Verbindung
für historische Kunst nach Nürnberg zu berufen. In Uebereinslimmung mit den
Beigeordneten, Hrn. Grafen Franz v. Thun zu Wien und Hrn. Dr. Fried-
rich Eggers zu Berlin, zeige ich daher hiermit ergebenst an, daß

die dritte Hauptversammlung der Verbindung deutscher Kunstvereine

für historische Kunst

am 21., 22. und 23. September zu Nürnberg
stattfinden wird.

Die hohen Gönner des Vereins, sowie die zur Verbindung gehörenden Kunst-
vereine werden demnach ergebenst eingeladen, die Versammlung gemäß §. 7 der
Statuten recht zahlreich zu beschicken.

Für die Berathungen ist das Sitzungszimmer des Albrecht-Dürer-Vereins
bereitwilligst zugesagt und wird daselbst . \.

die erste Sitzung am 21. September d. I., Morgens 9 Uhr

beginnen. — Auch werden in demselben Locale die Vereinsbilder von Moritz v.
Schwind und Adolf Menzel, sowie die zur Concurrenz eingesandten Farben-
scizzen ausgestellt werden. Die geehrten Vertreter des Vereins werden ergebenst
gebeten, nach ihrer Ankunft in Nürnberg Namen und Wohnung in -das in der

Verlag von Heinrich Schindler in Berlin. -

Stein'schen Buch- und Kunsthandlung. ausgelegte Verzeichniß einzutragen. Zur
Besorgung von Wohnungen ist der Vertreter des Albrecht-Dürer-Vereins, Hr.
Historienmaler Maar bereit.

Nach dem Beschlüsse der zweiten Hauptversammlung vom 29. Sept. 1856
ist das Maximum der einem und demselben Abgeordneten zu übertragenden
Stimmen aus höchstens zwei festgesetzt. Zur Vertretung von Actien haben sich
bereit erklärt:

Herr Notar Hornig, Geschäftsführer des Kunstvereins zu Braunschweig
und mehrere Mitglieder des Vorstandes des Albrecht-Dürer-Vereins, na-
mentlich die Herren Prof. Dr. Dietsch, Pros. Klingerfeld, Dr. Kö-
nigs Wärter, Kaufmann Grien rüg er, Advacat Dr. Körte, Kaufmann
Stieb er und Kaufmann S eitz.

Tagesordnung.

1. Begrüßung der Vertreter durch den Unterzeichneten und Constituirung der
Versammlung. Abgabe der Vollmachten rc.

2. Bericht des Geschäftsführers über den Stand der Vereins-Angelegenheiten.
■ 3. Revision der Statuten.

4. Prüfung der zur-Concurrenz eingesandten Farbenscizzen nnd Beschlußnahme
über die etwa zu machende Bestellung eines Bildes.

'5. Wahl des Geschäftsführers und der Beigeordneten. ••

6. Wahl des nächsten Ortes der Zusammenkunft.

In Beziehung aus die Revision der Statuten sind Vorschläge eingegangen:

1) Vom Kunstverein für das Großherzogthum Baden zu Carlsruhe.

2) Vom Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des Kunstvereins zu Lübeck,
Herrn OberappellationsgerichtSrath Dr. Laspeyres und

3) Vom Unterzeichneten.

• Gotha, den 12. August 1857.

Looff, Schulrath,

als prov. Geschäftsführer der Verbindung deutscher Kunstvereine für hist. Kunst.

Briefwechsel.

Wie oft sollen wir noch vergeblich bitten, daß man alle Zusendungen an
die Redaktion, direkt durch die Post machen wolle? und nicht durch Gele-
genheit, am wenigsten durch Buchhändlergelegenheit! Wir erhalten am 15. Aug.
eine vom 10. Mai datirte Zusendung aus Pest!! Ist das auch noch Geschäfts-
verkehr? Wir geizen niemals mit Porto. — Hr. C. I. L. in M. Ihre Sen-
dung vom 3. Aug., welche bald Platz finden soll, langte ebenfalls erst am- 16.
d. Mts. an. Auf Ihre gütige Anfrage erwiedern wir, daß uns schon von zwei
Seiten Aufsätze über dasselbe Thema angckündigt sind.. Da dürfte es zu viel für
unfern Raum werden. — M. E. in H. D. Wie geht es mit. der aufgetragenen
Arbeit? Ist sie genehm, rückt sie vor? — Noel in Ldn.: Erhalten. — G. in
St. Wir bitten auch das in Ausführung zu bringen.

Ridinger's berühmte Kupferplatten.

8 Platten: Vorstellung der wilden Thiere.

22 „ Die behetzten jagdbaren Thiere.

40 „ Betrachtung der wilden Thiere.

16 „ Fabeln aus dem Reiche der Thiere.

4 „ Die Jahreszeiten in Hunden dargestellt.

4 „ Die Tageszeiten in Hirschen dargestellt.

50 „ Genaue und richtige Abbildung der wundersamsten

Hirsche rc.' mit Titel.

14 „ Verschiedene wundersame Thiere, als Hunde, Schweine rc.

5 „ Genaue und richtige Abbildungen der wundersamsten

Hirschen, welche von großen Herren geschossen wurden.
2 „ Wie der Hirsch und das Schwein gehetzt u. forcirt wird,

sowie weitere 85 Stücke desselben Meisters sind zusammen zu
verkaufen und nehmen Angebote entgegen

Gebhard und Reiskand in Leipzig.

Verzeichnisse

der Gemälde-Sammlung aus dem Nachlasse des verstorbenen Rent-
ners I. Lang in Darmstadt (Versteigerung Montag den 14. Sept.)
können in der Redaktion des Deutschen Kunstblattes gratis in Em-
pfang genommen werden.

- Druck von Trowihsch und Sohn in Berlin. -
 
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