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Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 8.1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.1201#0366
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ersten Zeichen einer Wendung zum Bessern und Ermuthigung nach ihrem nichts
weniger als dornenlosen Beruf erblicken.

Vrag. Wir erwähnten vor kurzem, daß neuerlich allen Ernstes Schritte
geschehen, um den bereits vor Jahren angeregten Plan eines Ausbaues unseres
herrlichen St. Veils-Domes endlich seiner Verwirklichung zuzuführen. Wir sind
nun in der Lage, über die interessante Angelegenheit folgende verläßliche Mit-
theilungen zu machen. Bereits im I. 1844 erfloß bekanntlich eine a. h. Ent-
schließung, durch welche die Bildung eines Prager Dombauvereines genehmigt
wurde. Noch in demselben Jahre wurde auch eine Versammlung gehaltenem
welcher ein Comitee gewählt ward, welches die weiteren Einleitungen zur Con-
stituirung des Dombauvereins treffen sollte. Die seither dazwischen gekommenen
Zeitereignisse ließen indessen die Sache wieder in den Hintergrund treten, und
die später für den Karolinenthaler Kirchenbau eingeleiteten Sammlungen veran-
laßten Se. Eminenz den Hrn. Cardinal-Jürsterzbischof von Prag zu dem Wunsche,
vorläufig von einen, Jnslebei,treten des Dombauvereines und von Sammlungen
zu seinen Zwecken abzusehen. Demzufolge würde im Jahre 1850 eine Versamm-
lung, gehalten, und in derselben beschlossen, die Dombauangelegenheit in so lange
ruhen zu lassen, bis Seine Eminenz es für angemessen erachten werde, dieselbe
wieder aufzunehmen. Dieser Zeitpunkt ist nun erschienen. Seine Eminenz der
Herr Cardinal-Fürsterzbischof hat das Jnslebentreten des Prager Dombauvereines
als nunmehr an der Zeit erklärt, und das betreffende Comitee (bestehend aus
dem Herrn Canonicus Pesina, dem Herrn General-Großmeister Dr. Beer, dein
k. k. Minisierialrath Herrn Grafen Franz Thun, Hrn. J. U. Dr. Helming er
und Hrn. J. U. Dr. Walther) hat beschlossen, demnächst .mit einem Aufruf vor
die Oeffentlichkeit zu treten, um zur Bildung eines Vereins aufzufordern, dessen
Zweck es wäre, mit Hülfe freiwilliger Beiträge den allmäligen Ausbau und die
innere und äußere Vollendung des Prager St. Veitdoines im Style und Geiste
der ursprünglichen Anlage zu bewerkstelligen. Es bestand die Absicht, diesen
Ausruf zum nächsten Sonntage, den 13. Septbr. erscheinen zu lassen, an welchem
Tage der hochw. Herr Canonicus Pesina, der ursprüngliche Anreger des Dom-
bauprojectes, sein Priesterjubiläum feiert; inzwischen dürfte sich aber die Ver-
öffentlichung deö Aufrufs doch noch um einige Tage verzögern. Die Statuten
des Prager Dombauvereines haben bereits die a. h. Sanction erhalten, und
sobald eine hinreichende Anzahl von beitretenden Mitgliedern sich gemeldet haben
wird, soll eine Generalversammlung veranstaltet werden, die dann den defini-
tiven Vereins-Vorstand zu wählen haben wird. (Bohemia.)

Mom, 25. Aug. Vorletzte Nacht starb hier der Maler Ahlborn aus
Hannover. Er gehörte zu unfern tüchtigsten Künstlern, und hat während eines
mehr als 30jährigen Aufenthalts in Rom und Assisi viel Schönes im Fach der
Landschaft und Historie auf die Leinwand gebracht. (A. Z.)

10. Sept. Der Maler Wiuterhalter hat den Befehl erhalten,
sich nach Stuttgart zu begeben, um die Zusammenkunft der beiden Kaiser in
einem großen Gemälde darzustellen. In dieses Gemälde sollen alle Personen
von Bedeutung aufgenommeu werden, die sich in Stuttgart einfinden. (H. B.)

Kunstvernue.

Der Knnstverein in Mainz.

Bei dem vorherrschenden Sinne der Rheinländer für Geselligkeit ist die
Musik diejenige Kunst, die das Interesse des Publikums hauptsächlich in An-

spruch nimmt und da außer den jährlichen Ausstellungen der rheinischen/Kunst-
vereine, die hier gewöhnlich drei Wochen dauern, nur selten sich Gelegenheit
bietet, deni Publikum Bilder vorzuführen, so "ist es natürlich, daß der Verein,
da er unter der Zeit nur wenig Anhaltspunkte zur Vereinigung fände, von kei-
nem bleibenden Bestände wäre, wenn nicht durch die Umsicht und Thätigkeit des
Vorstandes auch in der Zwischenzeit durch Vorträge künstlerischen und literarischen
Inhaltes, die mit nmsikalischen Unterhaltungen abwechseln, die Gesellschaft wöchent-
lich einmal verewigt würde. Daher kommt es, daß der Mainzer Verein, vielleicht
der älteste in Deutschland, da er bereits im Jahre 1848 sein 25jähriges Jubi-
läum feierte, bis jetzt immer im Wachsen begriffen ist. Was die rheinischen
Ausstellungen selbst anbelangt, so bieten sie denen anderer Städte gegenüber,
das Interesse, daß sie nicht nur Produkte aller Kunstschulen Deutschlands, sondern
auch solche von Frankreich/ Belgien und Holland enthalten, was zu interessan-
ten Vergleichen der verschiedenen Kunstbestrebungen eine gelegene Veranlassung
giebt. — Da die Mittel der Vereine, obwohl im Ganzen bedeutend, doch nur
für einzelne Bilder mäßige Summen erlauben, und die Wahl derselben auch
hauptsächlich nur von Kunstfreunden abhängt, so kommen in der Regel auch nur
Genrebilder und Landschaften vor. Wiewohl man bei den französischen und bel-
gischen Bildern die ausschließliche Absicht durch Aeußerlichkeiten den Beschauer zu
bestechen bemerkt, so findet man bei den besten deutschen Bildern eine gediegenere
Technik und außerdem in der Regel mit Gedanken vereinigt. Die Zahl der aus-
gestellten Bilder beträgt 400, die von etwa 300 Künstlern herrühren. Jedoch
wäre es wünschenswerth, wenn beim Beginne des Turnus eine strengere Jury
über die Zulässigkeit der Bilder wachte, denn abgesehen davon, daß die bessern
Bilder durch die schlechte Gesellschaft benachtheiligt werden, wird das Publikum
ermüdet und dadurch vom öfteren Besuche abgehalteu.- ;

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beginnend, werden in der Pfründen-Anstalt für Epileptiker dahier, 1. Distr. Nr. 267^, die zum Nachlasse des k. juliusspitälischen Ober-
pflegers Dr. Franz Philipp Horn gehörigen Oelgenrälde dem öffentlichen Verstriche unterstellt.

Strichsliebhaber werden hiezu mit dem Bemerken eingeladen, daß die Oelgemälde auf Verlangen täglich von 11—12 Uhr vor-
gezeigt und Kataloge in der diesseitigen Registratur abgegeben werden, sowie auch für auswärts durch die Stahel'sche Buch- und Kunst-
handlung Hierselbst bezogen werden können.

Würzburg, 27. August 1857.

Königt. Merpflegamt des Julius - Hospitals.

Seuffert.

Verlag von Heinrich Schindler in Berlin. — Druck von Trowihsch und Sohn in Berlin.
 
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