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Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 8.1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.1201#0449
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%:t 1 i II II g.

Knabe war, die Portraitmaler -Ravelli und Hodges zu Lehrern, spä-
ter I. A. Daiwaille. Sein Talent fand schon früh Anerkennung

und Aufmunterung, doch beschränkte er sich ^ nnsange auf Portrait« I ^ R-sta„r-ti°n»--b°lt.n der B«.nti„i,ch-n

und Genrebilder; er besuchte sodann Italien, und seine Scenen ans auf dem Petersberge bei Halle beschäftigt gewesenen Banrath Ritter zu

dem italienischen Volksleben, meist in lebensgroßen halben Figuren,; Merseburg nnd Bauführers Stark ans Halle ist vom König von Sachsen das
welche er während seines Aufenthalts in Italien, wo Schnetz nicht i Großkreuz, resp. Kleinkreuz des Mbrechtsordens verliehen. - .

ohne Einfluß auf ihn blieb,, und später lieferte, machten in seiner? — Die bis jetzt in Köln angemeldeten Beiträge zu dem Denkmal Friedrich

Heimath und auch ab und zu im Auslande Aussehn. Theils wegen Wilhelm III. betragen zusammen.98,460 Thlr.

dieser gelungenen Darstellungen und daun auch, um ihn von dem, w. Amsterdam im October. Die „Gesellschaft zur Beförderung der

Portrait- und Historienmaler I. A. , Krusemann zu unterscheiden, i Baukunst" hat folgende drei Preisfragen ausgeschrieben: 1) Beantwortung der

dessen Talent mit dem seinen überdies in Verwandtschaft steht, Frage: Welchen Anforderungen muß eine Arbeitsschule entsprechen und wie muß.

nannte man ihn den italienischen Krusemann.' Zugleich blieb er ihre Einrichtung sein in Bezug ans Theorie und Praxis? Preis 250 Gnlden.

. ^ r , ; -v- r fl-r, r > Zur Konkurrenz sind Alle znaelassen, die sich für den Gegenstand interesnren, die

v,a,ach und wagte t, selbst tar* ferne g^..° C «°hu°ii. - 2, M„ °-„dh°ii« tki im

^d)Iacl;t .^ei &autcr[em (1851), wo CV bic Berwunbung bes Schweizerstyl. Preis 100 Guld. — 3) Eine Fontaine auf einem 'öffentlichen Platze,

zen von Oranicn .anbrachte *), auf das Gebiet der Zeitgeschichte, Preis 25 Gnld. Bei 2 und 3. können nur die Mitglieder der Gesellschaft

jedoch mit geringerem Glück. Auch als Schriftsteller trat er um
diese Zeit durch seine „italienische Reise" aus; ein Werk, das auch
in's Deutsche übertragen ist. (Emden 1831). Der Künstler hatte
sich anfangs in seiner Vaterstadt und später im Haag niedergelassen,
ging jedoch um 1841 zum zweiten Male nach Italien zurück;

wahrend seines Aufenthaltes daselbst Malteser für den König Wil-
helm II. das kolossale Bild „Predigt Johannes des Täufers", sein Ein Heft von 5 Blättern nebst Text soll 2 Guld. oder auf chinesisch..Papier

Hauptbild, dem später »ach der Chklus biblischer Stücke, worüber ä W a, l.Ä

* ^ »v r r * V von Antiquitäten, welche fta; auf dem Rathhan>e zu Amsterdam bestnbeu und

ich zur Zeit im. Deutschen Kunstblatt berichtete, gleichfalls in kolossa- jnS g,e unterne^hen ifi -mpf-htensw-rth. -

konkurriren. —

Die Kunst- nnd Verlagshandlung F. Buffe und Zoonen zu Amsterdam knn-
^ digt an, daß sie eine Subscriptionsliste für ein radirtes Werk des D. van der
Kellen jr. offengelegt habe, das den folgenden Titel führt: „Kederland's Ondbeden,
Verzameling van Afbeeldingen der voor Wetenschap, Künst en Nyverlieid
meest belangryke Vorwerpen'uit vroegere Tyden, bemstende op Raad-
huisen, in Kerken Gestiebten, openfaare en byzondere Kabinetten etc.

ler Größe, folgte; noch in diesem Jahre sah man eine Madonna
mit dem Kinde von ihm ans der Haager Ausstellung. Krusemanu

Die Bedeutung des auf hiesigem Marktplatze im vorigen Jahre errichteten
Monuments zu Ehren -es holländischen VolksgeisteS der Jahre 1830 und 31

zeichnete sich überhaupt durch eine große Produktivität aus, wie es ich nachträglich in zwiefacher Hinsicht herabsetzen: erstens habe ich in meinem

ihm de,Iw nicht leicht ein anderer Künstler sciilkS Landes an Unter- j dam-ilig-n Berichte die Höhe der Säule °„i circa Ivo Fuß angegeben, die wirk.

^ o ^ v ' ' !. tic()c Höhe dürfte jedoch 75 Fuß nicht übersteigen; zudem glaubte man damals

ne -mungvgeij zuvor ^)a . ^ ^ ‘ ... j die Kosten für die..Errichtung seien größtentheils aus freiwilligen Beiträgen be-

Was dcu .künstlerischen Werth seiner-Produktioucu aubetrisst, gcistertcr Patrioten beschafft worden. Dem ist jedoch nicht so, denn unter den ge-

so dürfte dieser unterschiedlich und nicht durchweg als dauernd au-
gesehen werden müssen, denn seine Naturauffassung ist weniger eine
tiefe als eine gefällige, wie das namentlich bei seinen Portraits in
die Augen fällt. In seinen Historien- und Genrebildern erscheint
er als echt moderner Eklektiker und suchte den Farbenreiz und die
angenehme Form in seiner Schule einzusühren; letzteres gelang
ihm besonders bei seinen Frauengestalten, die stark gegen die der fischen Presse dargcstellt wurde.—
säimntlichen holländischen Maler in dieser Beziehung abstechen.

Seine großen biblischen Bilder, wiewohl mehr als gebührlich ans
dekorative Illusion berechnet, sind mit Geschick komponirt, mit gro-
ßer Gewandtheit durchgeführt, und würden selbst in Deutschland die
Aufmerksamkeit erregt Haben. '

An ehrenvollen Auszeichnungen und materiellen Erfolgen hat
es dem Künstler durchaus, nicht gefehlt; er wurde im Jahre 1831
zum Ritter des Löwenordens ernannt und später .gar Kommandeur
des Eichenkronordens. Die Honorare, welche er für seine Arbeiten
zu . erlangen wußte, waren-ebenso ungewöhnlich in Holland, wie die
Dimension seiner Stücke; für die Predigt Johannes des Täufers
erhielt er dem Gerücht nach von dem freigebigen König Wilhelm II.
nicht weniger als 60,000 Gnlden, so daß man mit Recht von ihm
sagen kann, daß er ein eben so geschickter Künstler als tüchtiger
Geschäftsmann war; letztere bei Künstlern seltene Eigenschaft. soll
ihm jedoch durchaus nicht als Vorwurf gelten.

ebnen und nnyorhergesehenen Posten,- die der Fjnanzyiinister für das vorige
Jahr hinterher anfgefnhrt hat, befinden sich 5800 Gnlden, die damals von der
iRegierung als Snbsidie für Errichtung des einfachen Denkmals, das ohne diesen
.Zuschuß schwerlich zu Stande gekommen wäre, zngeschossen wurden. Da nun die
Stadt Amsterdam ziemlich eben so viel gab, so kann das Monnment nicht als
nationale sondern lediglich als partheiliche Manifestation angesehn werden, als
welche es auch bereits bei der Errichtung von einem großen Theit der hollän-

W.

Die öffentlichen Blätter berichten , mit vielen Lobeserhebungen über ein. ge-
triebenes Theeservice, Blatt, Znckertopf, Milchkanne, Tassen auS' massivem
Gold, sowie über 2 massive goldne Vasen, zu einem Gesam'mtwerth von
20,000 .Gnlden, welche in dem Magazin des Goldärbeiterö Ln cardie in Rotter-
dam ansgestellt waren nnd auch von Sr. Maj. dem Könige besichtigt wurden.
Die genannten Gegenstände sind als Geschenk für den vierten Sohn des Sultans
von Solo (Ostindien) Mahomed IV. bestimmt. — Die gegenwärtige Ausstellung
in den Sälen der Künstlergesellschaft bietet nichts Hervorragendes. Wie gewöhn-
lich auf den holländischen sind die höheren Fächer wenig oder mittelmäßig ver-
treten. Diejenigen Talente, welche dieselben allenfalls mit Erfolg bearbeiten
könnten, finden, wie ich dieses schon oftmals zu bemerken Veranlassung nahm,
nicht die nöthige Aufmunterung, denn die Regierung thut noch weniger dafür
als reiche Private, so daß man sich dann der Genremalerei zu widmen gezwun-
gen ist. Diejenigen historisch .sein sollenden Bilder, welche ab und zu änftauchen,
wie gegenwärtig Schalten's und Hollander's Bilder, welche beide denselben
Gegenstand „Kornel. de Wit wird gezwungen das ewige Edikt zu widerrufen"
behandeln, entbehren gewöhnlich deS eigentlich historischen Charakters und er-
scheinen mehr als harmlose Genrebilder. Die beiden genannten Gemälde, denen
cS keineswegs an Verdienst fehlt, sind vom hiesigen Knnstverein angekauft wor-
den. — Sonst sind noch ansprechende Genrebilder und Landschaften ansgestellt,

*) Das Bild befindet sich im Museum (Pavillon) zu Haarlem.

mann, wan Elten, Bing, Israels, Lieste, v. d. Kellen mit Anerkennung
erwähnen. Die Bilder des erstgen. erinnern vortheilhast an den unübertrefflichen
Sneyers und scheinen auf manche hiesige Thiermaler nicht ohne Einfluß; es wäre
jedoch zu wünschen, daß man ihnen in angemessener Weise nachstrcbte und eS
nicht bis zum Nach äffen kommen ließe, eine Klippe, welche den Thiermalerta-
lenten nahe zu liegen scheint.


1 ' '

London, 6. Nov. Der dem Herzog von Cambridge gestern in Guildhall


überreichte Ehrendegen entspricht in Bezug ans Form nnd Große so vollständig

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