Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (11.1902)

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der Einrichtung von Zimmern und der bös-chaotifchen
malfen = ITlöbel - Produktion der Fabriken: unendlich
feiten werden ITlöbel gemacht, die einfach felbft-
vertfändlich find, zweckdienliche, folide, menfchlich
gute Dinge, die auch bezahlbar find, die uns um-
geben, ohne uns aufzuregen, deren Schmuck fich
unterordnet, deren Reichtum nicht verlebt. Und
das ift's: Gute ITlöbel, tüchtig gebaut, ruhig, die
auch noch den Kindern gute und liebe Kameraden
werden, die nicht binnen 3ahresfriff als unrettbar
unmodern aus dem Auge entfernt werden muffen,
fie find des warmen und ernffen Bemühens unterer
betten Künttler wert — und fie müffen kommen.

Was toll uns der Anblick von Schöpfer*Qualen ?
Bei Stuhl oder Schrank um jeden Preis eine aller«
neuefte Iiinien- Gelenkigkeit oder aller-allerneuefte
Einfalt, dem 6ehirne entmartert.' Dem feiner
Wünfchenden Qual und Entfremdung, den Anderen
das ohnehin tchwanke Schönheitsbild des „modernen"
zum Zerrbild machend. — Wie weit uns der Verfuch,
in diefem kleinen Rahmen begonnen, finngemäfje
tüchtige künftlerifche ITlöbel mff einfachen Wänden
und fchmückendem Zubehör als harmonifches Ganzes
zu bilden, gelingt und Freunde wirbt und größere
Pläne der Ausgettaltung rechtfertigt, wird die Zukunft
zeigen. Aber als ein Fürfprecher an vielerlei
Ulentchen=Geiff, an denkbar öffenflichffer Stelle, für
das überall vordrängende Verlangen nach Um»
geftaltung, nach neuer, uns angemeffener liebens«
Form werden auch untere künftlerifchen Wüntche
getragen von dem aus tieferen Seelen «Zuftänden
dunkel zwingenden Grund«Quell unteres verftärkt fich
wandelnden Kultur-Willens, detfen lieidenfchafflichkeit
Form und Ausdruck heifchf. Curt stoeuina