Das Haus Benker in Dörflas.
PROFESSOR EMANUEL V. SEI DL—MÜNCHEN.
Salon im Hause Benker—Dörflas.
und moderne Harmonien, die ihren Ursprung
in unserer Kultur haben; weder alte Paläste und
Bilder, noch seltsame Bauernstickereien haben
daran Anteil. Zweifellos sind sie beeinflußt von
der Farbenanschauung der jüngeren Münchner
Malergeneration. Dies ist überaus begrüßens-
wert; denn nur wenn die Architektur im rich-
tigen Sinne von der Malerei lernt, wie die Ma-
lerei von der Baukunst, erst dann wird all-
mählich eine einheitliche Gesamtwirkung ent-
stehen.
Seidls Eigenschaften treten auch bei Aufgaben
bescheideneren Umfanges hervor, wie bei dem
Umbau des Hauses Karl Benker in Dörflas ge-
genüber Marktredtwitz, wo dem Architekten
von vornherein gewisse Grenzen gezogen waren.
Eben deshalb verdienen diese Arbeiten Inte-
resse. Wie sympathisch und traulich liegt dieses
Haus in der fränkischen Marktstraße mitten
unter den übrigen Gebäuden der Reihe: nicht
fremdartig, nur eben stattlicher als die andern,
dominierend, vornehm, aber ohne eine strenge,
abweisende Miene zur Schau zu tragen; man
sieht sofort, es ist die Wohnung eines bedeuten-
den, mit der Gegend eng verwachsenen Mannes.
Art, Einteilung und Abmessungen der Wohn-
räume im Erdgeschoß, wie sie dieses Heft zei-
gen, verraten einen kräftigen, dabei eleganten
Lebenstypus: den größten Raum nehmen das
Musikzimmer mit Flügel und Orgel und der
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PROFESSOR EMANUEL V. SEI DL—MÜNCHEN.
Salon im Hause Benker—Dörflas.
und moderne Harmonien, die ihren Ursprung
in unserer Kultur haben; weder alte Paläste und
Bilder, noch seltsame Bauernstickereien haben
daran Anteil. Zweifellos sind sie beeinflußt von
der Farbenanschauung der jüngeren Münchner
Malergeneration. Dies ist überaus begrüßens-
wert; denn nur wenn die Architektur im rich-
tigen Sinne von der Malerei lernt, wie die Ma-
lerei von der Baukunst, erst dann wird all-
mählich eine einheitliche Gesamtwirkung ent-
stehen.
Seidls Eigenschaften treten auch bei Aufgaben
bescheideneren Umfanges hervor, wie bei dem
Umbau des Hauses Karl Benker in Dörflas ge-
genüber Marktredtwitz, wo dem Architekten
von vornherein gewisse Grenzen gezogen waren.
Eben deshalb verdienen diese Arbeiten Inte-
resse. Wie sympathisch und traulich liegt dieses
Haus in der fränkischen Marktstraße mitten
unter den übrigen Gebäuden der Reihe: nicht
fremdartig, nur eben stattlicher als die andern,
dominierend, vornehm, aber ohne eine strenge,
abweisende Miene zur Schau zu tragen; man
sieht sofort, es ist die Wohnung eines bedeuten-
den, mit der Gegend eng verwachsenen Mannes.
Art, Einteilung und Abmessungen der Wohn-
räume im Erdgeschoß, wie sie dieses Heft zei-
gen, verraten einen kräftigen, dabei eleganten
Lebenstypus: den größten Raum nehmen das
Musikzimmer mit Flügel und Orgel und der
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