Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (30.1912)

Exlibris von Hubert Wilm—München.

streng geschlossenen,
aphoristisch knappen
Stil Wilms in der
Knospe zeigt. Dann
folgte, abgesehen von
anderen Gelegenheits-
arbeiten, eine bis in
die jüngste Zeit fort-
gesetzte lange Reihe
von Exlibris, die er
erst für den Klischee-
druck zeichnete, spä-
ter aber ausschließlich
radierte und mit de-
nen er sich in der
ziemlich ausgebreite-
ten Exlibris-Gemeinde
und auch darüber hin-
aus rasch einen geach-
teten Namen gemacht
hat. Die Stilentwick-
lung Wilms ist an die-
sen Blättern deutlich
zu erkennen. Sie be-
wegt sich gewisserma-
ßen in einer großen
Kurve um die von
Anfang an genom-
mene Richtung, deren

HUBERT WILM—MÜNCHEN. EIGNES EXLIBRIS. RADIERUNG.

Endziel die einfache,
streng dekorative
Marke ist, und findet
schließlich wieder auf
diesen allein richtigen
Weg zurück. In der
Mitte, dort, wo die
Kurve am weitesten
vom geraden Wege
abweicht, finden sich
reich detaillierte, zu-
weilen fast dem Zier-
lichen sich nähernde
Arbeiten, die zwar als
graphische Blätter von
bester Wirkung sind;
ganz er selbst aber
ist Wilm doch nur
dann, wenn er sich
auf das wesentliche
beschränkt und mit
einer gewissen kühlen
Strenge, die deshalb
dem Gefälligen nicht
abhold zu sein braucht,
die knappste Formel
dessen gibt, was zum
Thema zu sagen ist.
Auf ähnlichen Wegen

HUBERT WILM—MÜNCHEN.

EXLIBRIS. RADIERUNGEN.