Die Gedächtnis-Ausstellung Robert Engels
(d. h. einem modernen Konflikt in der Per-
spektive seiner Lösung) auch das neue In-
kraftsetzen der Symmetrie. Konflikte spie-
len sich im Herzen ab und der Geist als der
Urwille zur Symmetrie gleicht sie aus, in-
dem er ihnen eine Achse erteilt oder sie
gleichsam wie ein Uhrenanker durch regel-
mäßigen Eingriff rhythmisiert. Die Phasen
dieses Eingreifens oder den Augenblick
jener Achsenlegung gibt das Kunstwerk
wieder. Es ist fesselnd zu sehen, wie mit
der Entdeckung des tatsächlichen moder-
nen Lebensgehaltes auch die Wiederkehr
der Symmetrie in die Werke der Kunst
festgestellt werden kann und wie durch die
größere Homogenität des künstlerischen
Ausdruckes mit dem modernen Lebens-
konflikt und seinen Lösungen die Symbol-
kraft dieses künstlerischen Ausdruckes sich
steigert, das an uns gerichtete Wort deut-
licher, die uns verkündete Lehre klarer und
fruchtbarer wird. Je deutlicher uns die
Lösungsmittel unserer modernen Daseins-
konflikte werden, umso ruhiger wird dieses
Wort, umso klarer diese Lehre und umso
zwingender der symmetrische Charakter
des Kunstausdruckes der Zeit. ... j. u.
DIE GEDÄCHTNIS-AUSSTELLUNG
ROBERT ENGELS
IN DER MÜNCHENER GRAPHISCHEN SAMMLUNG DES
BAYERISCHEN STAATES
Die Graphische Sammlung hat mit einer
Ausstellung von Zeichnungen und
Aquarellen Engels' als erste unter den
deutschen Museen das Gedächtnis eines
Künstlers zu ehren gewußt, dessen Ruhm
posthum sein sollte, wie das nun einmal im
allgemeinen deutscher Neigung entspricht,
Künstler zu werten und zu lieben, wenn es
sich um solche handelt, die nicht gerade
den Instinkten des „Volkes" entgegen-
kommen, nicht einem enggefaßten Mode-
begriff folgen. Die Arbeiten, die hier aus-
gestellt, sind, mit Ausnahme einiger ganz
früher Figurenstudien, alle im letzten
Lebensjahrzehnt des Künstlers entstanden.
Illustrationen herrschen vor, solche zu Ma-
thiessen „Hans der Räuber", zu desselben
„Himmelsküster", zu Hauff's „Lichtenstein",
zu „Hans Sachsens lustigen Schwänken",
Dumas' „Graf von Monte Christo" und zum
„RheinischenLiederbuch", das 1925 erschie-
nen. Ausgeführt sind sie mit Bleistift, oder
Feder, oder Pinsel, vieles ist aquarelliert.
Wie in der Mehrzahl seiner Illustrationen,
ARISTIDE MAILLOL. »FIGURINE« TERRAKOTTA
(d. h. einem modernen Konflikt in der Per-
spektive seiner Lösung) auch das neue In-
kraftsetzen der Symmetrie. Konflikte spie-
len sich im Herzen ab und der Geist als der
Urwille zur Symmetrie gleicht sie aus, in-
dem er ihnen eine Achse erteilt oder sie
gleichsam wie ein Uhrenanker durch regel-
mäßigen Eingriff rhythmisiert. Die Phasen
dieses Eingreifens oder den Augenblick
jener Achsenlegung gibt das Kunstwerk
wieder. Es ist fesselnd zu sehen, wie mit
der Entdeckung des tatsächlichen moder-
nen Lebensgehaltes auch die Wiederkehr
der Symmetrie in die Werke der Kunst
festgestellt werden kann und wie durch die
größere Homogenität des künstlerischen
Ausdruckes mit dem modernen Lebens-
konflikt und seinen Lösungen die Symbol-
kraft dieses künstlerischen Ausdruckes sich
steigert, das an uns gerichtete Wort deut-
licher, die uns verkündete Lehre klarer und
fruchtbarer wird. Je deutlicher uns die
Lösungsmittel unserer modernen Daseins-
konflikte werden, umso ruhiger wird dieses
Wort, umso klarer diese Lehre und umso
zwingender der symmetrische Charakter
des Kunstausdruckes der Zeit. ... j. u.
DIE GEDÄCHTNIS-AUSSTELLUNG
ROBERT ENGELS
IN DER MÜNCHENER GRAPHISCHEN SAMMLUNG DES
BAYERISCHEN STAATES
Die Graphische Sammlung hat mit einer
Ausstellung von Zeichnungen und
Aquarellen Engels' als erste unter den
deutschen Museen das Gedächtnis eines
Künstlers zu ehren gewußt, dessen Ruhm
posthum sein sollte, wie das nun einmal im
allgemeinen deutscher Neigung entspricht,
Künstler zu werten und zu lieben, wenn es
sich um solche handelt, die nicht gerade
den Instinkten des „Volkes" entgegen-
kommen, nicht einem enggefaßten Mode-
begriff folgen. Die Arbeiten, die hier aus-
gestellt, sind, mit Ausnahme einiger ganz
früher Figurenstudien, alle im letzten
Lebensjahrzehnt des Künstlers entstanden.
Illustrationen herrschen vor, solche zu Ma-
thiessen „Hans der Räuber", zu desselben
„Himmelsküster", zu Hauff's „Lichtenstein",
zu „Hans Sachsens lustigen Schwänken",
Dumas' „Graf von Monte Christo" und zum
„RheinischenLiederbuch", das 1925 erschie-
nen. Ausgeführt sind sie mit Bleistift, oder
Feder, oder Pinsel, vieles ist aquarelliert.
Wie in der Mehrzahl seiner Illustrationen,
ARISTIDE MAILLOL. »FIGURINE« TERRAKOTTA