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BEIGABE II. DIE ZAHL DER FREIER
terer Zusatz mit Sicherheit dadurch erwiesen, daß Athena,
als sie noch vor dem weiteren Kampfe plötzlich in der Gestalt
Mentors erscheint (205), den Odysseus tadelt, daß er zwar
vor Troja mutig gekämpft und viele Feinde erschlagen habe,
aber jetzt im eigenen Hause gegenüber den Freiern keinen
Mut und keine Kraft zeige. Das paßt doch nicht zu einem
Odysseus, der nach der jetzigen Fassung bereits zahlreiche
Freier getötet hatte, sondern paßt nur dann, wenn Odysseus
erst zwei Freier erschossen und dann den Kampf eingestellt
hatte. Die verdächtige Angabe über zahlreiche Tötungen ist
also zu streichen.
Erst nachdem Athena in der Gestalt des Mentor verschwun-
den und als Vogel auf dem Deckbalken erschienen ist, um
von dort aus selbst den Kampf zu leiten, entbrennt dieser mit
\zers 241 aufs neue. Vom Freier Agelaos aufgefordert, werfen
sechs der tüchtigsten Freier, die alle mit Namen angeführt
werden, gemeinsam ihre Speere auf Odysseus und seine drei
Helfer, treffen aber keinen von ihnen, weil Athena ihre Speere
ablenkt. Darauf schleudern Odysseus und die Seinen ihre
vier Speere und töten vier Freier, die mit ihren Namen ge-
nannt werden (266—68). Es sind die Nr. 4 bis 7 unserer Liste.
Nachdem sodann wiederum die Freier ihre Speere geworfen
und den Telemach und den Eumaios nur leicht getroffen „
haben, werden auch von Seiten des Odysseus wieder vier
Speere geschleudert, und wiederum fallen vier mit Namen
angeführte Freier, Nr. 8 bis 11 (283—91), von denen der eine,
Ktesippos, mit Hohn daran erinnert wird, daß er den Bettler
Odysseus mit einem Rindsfuße geworfen hatte. Endlich töten
Odysseus und Telemach noch zwei weitere mit Namen an-
geführte Freier, Nr. 12 und 13 unserer Liste (292—95).
Während wir erwarten, daß zugleich mit Odysseus und sei-
nem Sohne auch die beiden getreuen Hirten noch je einen
BEIGABE II. DIE ZAHL DER FREIER
terer Zusatz mit Sicherheit dadurch erwiesen, daß Athena,
als sie noch vor dem weiteren Kampfe plötzlich in der Gestalt
Mentors erscheint (205), den Odysseus tadelt, daß er zwar
vor Troja mutig gekämpft und viele Feinde erschlagen habe,
aber jetzt im eigenen Hause gegenüber den Freiern keinen
Mut und keine Kraft zeige. Das paßt doch nicht zu einem
Odysseus, der nach der jetzigen Fassung bereits zahlreiche
Freier getötet hatte, sondern paßt nur dann, wenn Odysseus
erst zwei Freier erschossen und dann den Kampf eingestellt
hatte. Die verdächtige Angabe über zahlreiche Tötungen ist
also zu streichen.
Erst nachdem Athena in der Gestalt des Mentor verschwun-
den und als Vogel auf dem Deckbalken erschienen ist, um
von dort aus selbst den Kampf zu leiten, entbrennt dieser mit
\zers 241 aufs neue. Vom Freier Agelaos aufgefordert, werfen
sechs der tüchtigsten Freier, die alle mit Namen angeführt
werden, gemeinsam ihre Speere auf Odysseus und seine drei
Helfer, treffen aber keinen von ihnen, weil Athena ihre Speere
ablenkt. Darauf schleudern Odysseus und die Seinen ihre
vier Speere und töten vier Freier, die mit ihren Namen ge-
nannt werden (266—68). Es sind die Nr. 4 bis 7 unserer Liste.
Nachdem sodann wiederum die Freier ihre Speere geworfen
und den Telemach und den Eumaios nur leicht getroffen „
haben, werden auch von Seiten des Odysseus wieder vier
Speere geschleudert, und wiederum fallen vier mit Namen
angeführte Freier, Nr. 8 bis 11 (283—91), von denen der eine,
Ktesippos, mit Hohn daran erinnert wird, daß er den Bettler
Odysseus mit einem Rindsfuße geworfen hatte. Endlich töten
Odysseus und Telemach noch zwei weitere mit Namen an-
geführte Freier, Nr. 12 und 13 unserer Liste (292—95).
Während wir erwarten, daß zugleich mit Odysseus und sei-
nem Sohne auch die beiden getreuen Hirten noch je einen