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Dörpfeld, Wilhelm; Forbat, Fred; Forbat, Fred [Oth.]
Alt-Olympia: Untersuchungen und Ausgrabungen zur Geschichte des ältesten Heiligtums von Olympia und der älteren griechischen Kunst (1. Band) — Berlin: Mittler, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.71562#0110
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III. Abschnitt: Vorhistorische Gebäude und Gräber

Firnisfarbe vorkommen, die ich für mykenisch halte. Ähnlich geriefelte Füsse
sind auch von Furtwängler (Olympia IV, 1890, 199) beschrieben und abgebildet
(IV, 69, Nr. 1286). Im Bau selbst ist noch der Rest eines Hammers aus schwarzem
Stein gefunden (Ath. Mitt. a. a. 0. 179).
Von den Mauern des Hauses 5 (s. Abb. 3 auf S. 76) sind nur der südliche
Teil der westlichen Längsmauer und der grösste Teil der Apsismauer erhalten und
wahrscheinlich auch noch die ganze Quermauer, die den halbkreisförmigen Ab-
schluss von dem nördlichen Hauptraume trennte. Sichtbar sind bisher nur kleine
Stücke dieser Mauer, weil sie nicht ganz freigelegt werden konnte, da sie upter
der nördlichen und der östlichen Quadermauer des späten Pelopions liegt. Auf
dem photographischen Bilde (Beilage 2) sind zwei Stücke dieser aus kleinen
Runden Steinen erbauten Quermauer zu erkennen, während die aus grösseren,
ebenfalls abgerundeten Flussgeschieben bestehende Aussenmauer der Apsis im
Vordergründe zu sehen ist. Der Unterschied in der Grösse der Steine hat uns
den schon oben erwähnten Gedanken nahegelegt, dass die Innenmauer erst später
hinzugefügt ist.
Die östliche Längsmauer und der nördliche Teil der westlichen Mauer sind in
der Zeichnung ergänzt, und zwar so, dass der Abstand beider Wände sich nach
Norden ebenso vermindert, wie es bei dem Apsidenhaus 3 der Fall ist. Es
scheint mir möglich, dass von den nördlichen Enden der beiden Wände noch
kleinere Stücke erhalten sind. Durch weitere Ausgrabung kann das festgestellt
werden. Eine solche ist auch aus dem Grunde hier notwendig, weil der genaue
Verlauf der ältesten Einfassung des runden Pelopions I in dieser Gegend noch
ermittelt werden muss, wie im Abschnitt VI dargelegt wird. Der mittlere Teil
des Hauses 5 ist vermutlich gerade bei der Herstellung dieser Einfassung zerstört
worden, während der südliche Teil damals unter dem angeschütteten Grabhügel
des Heros verschwand. Zeitlich zwischen dem Apsidenhaus aus der ersten Hälfte
des II. Jahrtausends und dem Pelopion aus dem 13. Jahrhundert sind die im
Grundriss und Durchschnitt gezeichneten jüngeren Mauern a und b anzusetzen;
sie sind leider so sehr zerstört, dass wir ihren Grundplan nicht mehr ermitteln
können. Ob auch die Steinhaufen c und d Mauern gebildet haben, ist nicht mehr
zu erkennen; ihrer Höhenlage nach haben sie mit dem Apsidenhaus 5 jedenfalls
nichts zu tun. Anders steht es dagegen tun die weiter nördlich aufgedeckten
Steine e, die nach ihrer Höhenzahl (—182) tiefer liegen als der Fussboden des
Hauses 5 und daher entweder älter sein können als dieses, oder zur Einfassung
des ältesten Pelopions gehören können, bei dessen Einrichtung, um Erde für die
Aufhöhung des natürlichen Hügels zu gewinnen, der Boden ringsherum etwas
tiefer gelegt worden ist.
Zum Apsidenhaus 5 gehört endlich noch das im Grundriss der Abb. 3 an-
gegebene Pithos-Grab I, das unten S. 94 f. zugleich mit anderen vorhistorischen
Gräbern besprochen wird.
 
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