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Dörpfeld, Wilhelm; Forbat, Fred; Forbat, Fred [Oth.]
Alt-Olympia: Untersuchungen und Ausgrabungen zur Geschichte des ältesten Heiligtums von Olympia und der älteren griechischen Kunst (1. Band) — Berlin: Mittler, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.71562#0160
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VII. Abschnitt: Baubeschreibung des Heraions

Altis und dem Berge von Pisa vorhanden und werden von der neuen Fahrstrasse
durchschnitten (s. Tafel 1). Unser Ausläufer des Kronions besteht aus festem
Sand, der noch nicht zum wirklichen Sandstein geworden ist, und enthält einen
schon erwähnten Kern aus grünem Ton, der sich nach NO zum Kronion erstreckt.
Auf diesem festen Höhenzuge ist zwischen Gaion und Pelopion der Bauplatz
für das älteste Heraion dadurch hergerichtet worden, dass man den Hügel
etwas abgetragen und den so gewonnenen Sand und Ton mit dem darauf
liegenden Humus im westlichen Teil des Bauplatzes, der sich zum Kladeos-Tale
stark senkte, angeschüttet und dadurch einen wagerechten Bauplatz geschaffen


FUNDAMENTGRÄBEN DES ÄLTESTEN TEMPELS

Abb. 27. Bauplatz von Heraion I. Links Flußkies, rechts fester Boden.

hat. Infolge dieser Verschiedenheit des Bodens brauchten die Mauern des Tempels
im Osten nur wenig in den festen Boden eingeschnitten zu werden, während sie
im Westen bis zu drei Meter tiefe Fundamentmauern erhalten mussten, die bis
zu uralten Kieslagern des Kladeos hinabreichten. Trotz dieser Vorsicht hat sich
der westliche Teil des ältesten Baues und auch der späteren Tempel bedeutend
gesenkt. Im Heraion III liegt der Stylobat der Ringhalle im Westen um 0,17
tiefer als im Osten.
Die Abbildung 27 sucht den verschiedenen Baugrund des ersten Tempels
dadurch zu veranschaulichen, dass der grössere östliche Teil des Tempels, der
auf festem gewachsenen Boden errichtet ist, in der Zeichnung Schraffur hat
im Gegensatz zum kleineren westlichen Teil, der ins Tal des Kladeos hinein-
reicht. Auf die spätere Verstärkung der Fundamente im westlichen Teile in der
Periode Ib kommen wir sogleich zurück.

b) Der Unterbau und der Fussboden des Tempels I
Für die Fundamentmauern des Tempels ist der feste Boden im östlichen Teil
bis zu 0,50 tief eingeschnitten, was in mehreren Durchschnitten sichtbar ist.
Am Pronaos (Tafel 10 im Grundriss und Tafel 12 im unteren Schnitt) waren
 
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