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Kaiserlich-Königliches Versatz-, Verwahrungs- und Versteigerungsamt <Wien> [Hrsg.]
Miniaturensammlung des Erzherzogs Ludwig Viktor: Dosen, Fayencen, Porzellan ; Nachlaß Albert Schindler: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Kunstgewerbe ; Versteigerung 30. Jänner bis 4. Februar 1922 (Katalog Nr. 326) — Wien, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.22352#0067
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ALBERT SCHINDLER, SELBSTBILDNIS

NACHLASS ALBERT SCHINDLER

GEMÄLDE, AQUARELLE, ZEICHNUNGEN, GRAPHIK

Die uralte Malerlegende, die schon Vasari von Giotto und Cimabue erzählt
und die noch weiter in die Antike zurückgeht, finden wir — nach einer glaub-
würdigen Mitteilung der hochbetagten Tochter des Künstlers — auch an der Spitze
der Biographie Albert Sdiindlers.

Als Sohn eines armen, mit einem Dutzend Kindern gesegneten Webers in
Engelsberg in Österreichisch^Schlesien am 19. August 1805 geboren, mußte der Junge
die Schafe hüten, wobei er sich die Zeit mit Zeichnen in den Sand oder auf Steinen
und mit Holzschnitzerei vertrieb. Bei einer solchen Gelegenheit sah der Wiener Maler
Fendi im Vorbeifahren den damals 13jährigen Knaben, er gab ihm Papier und Blei,
erkannte seine guten künstlerischen Anlagen und bewog seine Eltern, ihn nach Wien
zu senden, wo er ihn auf seine Kosten werde ausbilden lassen. Notdürftig ausge-
stattet trat der junge Albert einige Monate später die Wanderung nach der fernen
Kaiserstadt zu Fuß an, fast ohne Geld sdilug er sich durch und klopfte vierzehn
Tage später an die Türe seines Gönners, der ihn freundlich aufnahm und auf jede Weise

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