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Zweiter Tag

Nr. 201—402

Freitag, den 28. April 1933

Beginn 3 Uhr

ALTE MEISTER

Literatur: Gustav Glück, Niederländische Gemälde aus der Sammlung des Herrn Alexander

TritScll in Wien, 1907 Ausrufpreis in

österr. Schilling

201 Gonzales Coques (Antwerpen 1618—1684), Familienbildnis in Landschaft, Öl, Lein*

wand, 114 : 171 (12.000.—) 3500
Sammlungen Van den Schrieck, Löwen (Katalog von 1861, Nr. 11) und Dr. Franz Sterne,
Wien.

„Coques gehört zu den Malern, die uns nur wenige Werke hinterlassen haben . . . Wenn auch die Zahl
seiner erhaltenen Werke wohl größer sein dürfte als die von dreiunddreißig, die Smith angibt, so sind
jedenfalls Gruppenbilder seiner Hand außerhalb Englands sehr selten . . . Die sieben kleinen Figuren sind
vortrefflich gezeichnet und mit leichten, weichen Pinselzügen modelliert; sie heben sich ziemlich hell von
der dunklen Landschaft ab, die sonst im Ton gut zu den Figuren gestimmt ist. Es ist von vornherein nicht
unwahrscheinlich, daß die Landschaft nicht von Coques selbst, sondern von einem Mitarbeiter gemalt
ist . . . Die Landschaft des Waldes wird wohl von Wo u t e r s herrühren; sie stimmt mit der dunkleren
Landschaft auf dem Bilde mit Hagar in der Wüste in der Kaiserlichen Galerie in Wien am besten
überein, während ihre Komposition sowohl mit der Landschaft der Heiligen Familie der Kaiser»
liehen Galerie als auch mit der des Wallaceschen Bildes (das unter dem Namen des „Repos champetre"
bekannte Familienstück von Coques) die größte Ähnlichkeit hat. Zwischen dem Bilde des Herrn Tritsch
und dem der Wallaceschen Sammlung besteht auch in den Figuren ein näherer Zusammenhang: die Figur
des jungen Mädchens mit den Fächer und die der sitzenden älteren Frau erscheinen auf beiden Bildern
in der gleichen Haltung und fast genau in derselben Tracht, während die Gesichtszüge natürlich ver«
schieden sind." G. Glück, S. 35.

Siehe Abbildung Tafel 9.

202 Aelbert Cuyp (Dordrecht 1620—1691), Prinz Friedrich Heinrich von Oranien bei
Heusden, öl, Eichenholz, 49 : 59 cm (14.000.—) 4000
Sammlung W. J. B. Massey, Maimwaring. Ausgestellt in der Royal Academy, London
1884.

Smith Suppl. 22. Das Bild war damals (1848) im Besitze der Herren Smith, die es von
Netscher erworben hatten.

Hofstede de Groot, Kritisches Verzeichnis Nr. 26.

„Das Bild zeigt in ganz bezeichnender Weise den Stil der mittleren Schaffenszeit Cuyps. Die kurzen ge-
drungenen Figuren, der warme Fleischton, die Darstellung der Augen durch schwarze, glanzlose Punkte,
die trotz des kleinen Formates breite Ausführung, die Behandlung des Baumschlages, dessen Grün an
den Enden der Zweige immer leichter und lichter wird, das warme und weiche Licht, ja selbst die etwas
hölzerne Zeichnung der plumpen Pferde kehren auf vielen Bildern gerade der reifen Zeit des Meisters wieder."

Siehe Abbildung Tafel 2.

203 Cornelis Decker (1643 in der Gilde zu Haarlem, gest. 1678), Landschaft mit altem
Schützenstand, öl, Leinwand, 81 :65 cm, bezeichnet rechts unten: C. Decker. Glück
S. 27. (1800.—) 600

Siehe Abbildung Tafel 7.

204 Cornelis Dusart (Haarlem 1660—1704), Der Zeitungsleser, öl, Eichenholz, 23 : 19 cm,
Glück S. 17. (2500.—) 600

Der Meister schließt sich in diesem Bilde eng an seinen Lehrer Adriaen van Ostade an.

Siehe Abbildung Tafel S.
 
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