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Dresdner Kunstgenossenschaft [Editor]; Sächsischer Kunstverein [Editor]
Hundert Jahre Dresdner Kunst-Genossenschaft: Jubiläumsausstellung veranstaltet von der Dresdner Kunstgenossenschaft vom 13. April bis 22. Mai 1938; [Ausstellung im Sächsischen Kunstverein, Brühlsche Terrasse, 9. April - 22. Mai, Malerei, Plastik, Graphik, Baukunst] — Dresden, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.32799#0011
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ls vor hundert Jahren die Künste in Deutschland nach
r Periode völliger Verarmung allmählich wieder auf;
(zublühen begannen, erwachte auch in den überwiegend
Dresden beheimateten sächsischen Künstlern, die seit
den Zeiten der mittelalterlichen Malergilden zu keiner
Gemeinschaftsbildung mehr gelangt waren, der Drang nach Zusammen;
Schluß. Bis dahin hatte ihnen nur der Sächsische Künstlerunterstützungs;
verein eine Art losen Zusammenhalts gewährt. Die aus der Zeit ge;
borenen Aufgaben dieses Vereins, der sehr viel Not linderte, konnten
aber nur wirtschaftlicher Art sein. Nun ging es den Künstlern um mehr,
um einen ideellen Zusammenschluß, der nicht so sehr materiellen Vor;
teilen als der Förderung der Kunst selbst dienen sollte.
Als daher am i.Dezember 1836 die in der Abbildung wiedergegebene
Einladung erging, folgten ihr fast alle namhaften Dresdner Künstler,
j*o an der Zahl, und vollzogen durch ihre Unterschrift den Beitritt zu
dem am 2. Dezember i8ß6gegründeten Verein, der zunächst den Namen
,,Dresdner Künstlerverein' erhielt. Auf vergilbtem Papier mit vom
Alter gebräunter Tinte gekritzelt, haben doch nicht wenige dieser Namen
ihren vollen Glanz bis heute bewahrt. Da Enden wir neben Ludwig
Richter dem gemütvollen Meister der Romantik, den berühmten Land;
schaftsmaler Christian Claussen Dahl, den Bildhauer Ernst Rietschel neben
dem Baumeister Gottfried Semper, dem Schöpfer der Dresdner Oper.
ln den folgenden 12 Jahren errang sich der Verein eine einßußreiche
Stellung. Freilich teilte er im Verlauf der Ereignisse von 1848 das Schick;
sal der meisten Vereine, er wurde behördlich aufgelöst. Regelmäßige
geheime Versammlungen in der Gastwirtschaft ,, Zur Hoffnung" auf der
Tharandter Straße hielten den Zusammenhalt der Mitglieder aber auf;
recht, und nach der offiziellen Aufhebung des Verbotes erfolgte 183*4
die Neugründung, zunächst allerdings in zwei Gruppen, dem ,,Verein
sächsischer bildender Künstler" und dem ,,Jüngeren Künstlerverein", bis
sich die ältere und die jüngere Generation am 3.Oktober 1867 in dem
nunmehr ,.Dresdner Kunstgenossenschaft" genannten Verein erneut zu;
sammenfanden. (Es sei bei dieser Gelegenheit vermerkt, daß es sich
ungeachtet der verschiedenen Umtaufen, ,,Dresdner Künstlerverein' ,
„Verein selbständiger bildender Künstler", „Jüngerer Künstlerverein",

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