Einführung
gelegenen Orte Harmuthsachsen und Hasselbach unterstanden ursprüng-
lich dem Kreis Witzenhausen, bis sie 1971 dem Kreis Eschwege angegliedert
wurden. Der kleine Ort Stolzhausen gehörte bis zum 31.12.1971 dem Kreis
Melsungen an. Es ergibt sich somit ein zu bearbeitendes Gebiet, das die
Gemeinden des Kreises Eschwege, die vor der Konstituierung des Werra-
Meißner-Kreises bestanden, zusammenfaßt.
Wegen der großen Dichte der schützenswerten Kulturdenkmale mußte in
diesem Band auf die Bearbeitung der Stadt Eschwege mit den Stadtteilen
Albungen, Eltmannshausen, Niddawitzhausen, Niederdünzebach, Ober-
dünzebach und Oberhone verzichtet werden. Der Stadt Eschwege ist ein
eigener Band gewidmet.
In der Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis I wurden insgesamt 1370
Kulturdenkmale und 58 Gesamtanlagen ausgewiesen.
Geschichte des Kreises
Die Geschichte des Kreises Eschwege beginnt mit dem Organisationsedikt
des Kurfürsten Wilhelm II. In diesem, am 21.6.1821 in Kraft tretenden
Beschluß wurde die alte Ämterverfassung des Kurfürstentums Hessen-Kas-
sel abgeschafft und durch eine neue, nach preußischem Vorbild erdachte
Kreiseinteilung ersetzt. Um eine einheitliche Verwaltungsstruktur in den
neuerworbenen und alteingesessenen Gebieten zu gewährleisten, wurden
mit den vier Provinzen Ober- und Niederhessen, Hanau und Fulda vier über-
schaubare Großverwaltungen geschaffen. Jede dieser administrativen Ein-
heiten wurde von einer Oberbehörde geleitet, der als mittlere Instanzen die
Kreisämter als reine Verwaltungsbehörden und die Justizämter als Rechts-
pflegeorgane unterstellt waren. Um die Befugnisse innerhalb des Verwal-
tungsapparates deutlich abzugrenzen, wurden Justiz und Verwaltung streng
voneinander getrennt.
Der im Rahmen der kurz skizzierten Reform entstandene Kreis Eschwege
ging aus dem Amt Eschwege hervor, das bis ins Jahr 1807 mit der Stadt
Eschwege und den Dörfern Frieda, Grebendorf, Datterode, Schwebda, Aue
und Völkershausen einen eher bescheidenen Umfang hatte. Im Rahmen der
administrativen Verfügungen, die König Jerome in dem 1807 konstituierten
Königreich Westphalen durchführen ließ, stieg Eschwege zu einem regiona-
len Mittelpunkt mit beachtlichem Einzugsgebiet auf. In dem neubegründe-
ten Departement Werra, das sich von Eschwege bis nach Marburg erstreckte,
bestand der Distrikt Eschwege im Jahr 1811 aus 18 Kantonen. Im Bearbei-
tungsgebiet waren dies Aue, Reichensachsen, Netra, Bischhausen, Nenters-
hausen, Spangenberg, Lichtenau, Witzenhausen und Sooden. Nach der
kurzen Episode der Franzosenherrschaft wurde im Jahr 1813 dieser groß-
bemessene Bezirk verkleinert, der Verwaltungsmittelpunkt Eschwege blieb
weiterhin bestehen.
Nach der „Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Einteilung
betreffend“ umfaßte der neugegründete Kreis das kurfürstliche Amt
Eschwege, das fürstliche Rotenburgische Amt Eschwege, die Ämter Bisch-
hausen, Bilstein, Germerode, Wanfried und Netra. In den Grundzügen ist
dieses Gebiet als Altkreis Eschwege in den 150 Jahre später geschaffenen
Werra-Meißner-Kreis eingeflossen.
Kleinere Gebietsänderungen innerhalb der Kreisgrenzen ergaben sich
schon früh mit dem Erlöschen der Rotenburger Quart im Jahr 1834. Im Süd-
westen des Kreisgebietes wurden mit Wirkung vom 1.1.1837 die Dörfer Die-
merode und Heyerode dem Kreis Rotenburg, Dudenrode, Kammerbach
und Orferode im Norden dem Kreis Witzenhausen zugeschlagen.
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gelegenen Orte Harmuthsachsen und Hasselbach unterstanden ursprüng-
lich dem Kreis Witzenhausen, bis sie 1971 dem Kreis Eschwege angegliedert
wurden. Der kleine Ort Stolzhausen gehörte bis zum 31.12.1971 dem Kreis
Melsungen an. Es ergibt sich somit ein zu bearbeitendes Gebiet, das die
Gemeinden des Kreises Eschwege, die vor der Konstituierung des Werra-
Meißner-Kreises bestanden, zusammenfaßt.
Wegen der großen Dichte der schützenswerten Kulturdenkmale mußte in
diesem Band auf die Bearbeitung der Stadt Eschwege mit den Stadtteilen
Albungen, Eltmannshausen, Niddawitzhausen, Niederdünzebach, Ober-
dünzebach und Oberhone verzichtet werden. Der Stadt Eschwege ist ein
eigener Band gewidmet.
In der Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis I wurden insgesamt 1370
Kulturdenkmale und 58 Gesamtanlagen ausgewiesen.
Geschichte des Kreises
Die Geschichte des Kreises Eschwege beginnt mit dem Organisationsedikt
des Kurfürsten Wilhelm II. In diesem, am 21.6.1821 in Kraft tretenden
Beschluß wurde die alte Ämterverfassung des Kurfürstentums Hessen-Kas-
sel abgeschafft und durch eine neue, nach preußischem Vorbild erdachte
Kreiseinteilung ersetzt. Um eine einheitliche Verwaltungsstruktur in den
neuerworbenen und alteingesessenen Gebieten zu gewährleisten, wurden
mit den vier Provinzen Ober- und Niederhessen, Hanau und Fulda vier über-
schaubare Großverwaltungen geschaffen. Jede dieser administrativen Ein-
heiten wurde von einer Oberbehörde geleitet, der als mittlere Instanzen die
Kreisämter als reine Verwaltungsbehörden und die Justizämter als Rechts-
pflegeorgane unterstellt waren. Um die Befugnisse innerhalb des Verwal-
tungsapparates deutlich abzugrenzen, wurden Justiz und Verwaltung streng
voneinander getrennt.
Der im Rahmen der kurz skizzierten Reform entstandene Kreis Eschwege
ging aus dem Amt Eschwege hervor, das bis ins Jahr 1807 mit der Stadt
Eschwege und den Dörfern Frieda, Grebendorf, Datterode, Schwebda, Aue
und Völkershausen einen eher bescheidenen Umfang hatte. Im Rahmen der
administrativen Verfügungen, die König Jerome in dem 1807 konstituierten
Königreich Westphalen durchführen ließ, stieg Eschwege zu einem regiona-
len Mittelpunkt mit beachtlichem Einzugsgebiet auf. In dem neubegründe-
ten Departement Werra, das sich von Eschwege bis nach Marburg erstreckte,
bestand der Distrikt Eschwege im Jahr 1811 aus 18 Kantonen. Im Bearbei-
tungsgebiet waren dies Aue, Reichensachsen, Netra, Bischhausen, Nenters-
hausen, Spangenberg, Lichtenau, Witzenhausen und Sooden. Nach der
kurzen Episode der Franzosenherrschaft wurde im Jahr 1813 dieser groß-
bemessene Bezirk verkleinert, der Verwaltungsmittelpunkt Eschwege blieb
weiterhin bestehen.
Nach der „Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Einteilung
betreffend“ umfaßte der neugegründete Kreis das kurfürstliche Amt
Eschwege, das fürstliche Rotenburgische Amt Eschwege, die Ämter Bisch-
hausen, Bilstein, Germerode, Wanfried und Netra. In den Grundzügen ist
dieses Gebiet als Altkreis Eschwege in den 150 Jahre später geschaffenen
Werra-Meißner-Kreis eingeflossen.
Kleinere Gebietsänderungen innerhalb der Kreisgrenzen ergaben sich
schon früh mit dem Erlöschen der Rotenburger Quart im Jahr 1834. Im Süd-
westen des Kreisgebietes wurden mit Wirkung vom 1.1.1837 die Dörfer Die-
merode und Heyerode dem Kreis Rotenburg, Dudenrode, Kammerbach
und Orferode im Norden dem Kreis Witzenhausen zugeschlagen.
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