Münzenberg
Jüdischer Friedhof
Bellersheimer Weg 2
Beim Judenfriedhof Fl. 2
Jüdischer Friedhof Flst 32
Von einer brusthohen Bruchsteinmauer
umgeben und am östlichen Ortsrand
seitlich der Straße nach Wohnbach ge-
legen; die erhaltenen Grabsteine rei-
chen bis zum Jahre 1840 zurück. Ein
älterer Friedhof wird für die Tränkgas-
se überliefert. Die erhaltene Begräbnis-
stätte ist als Dokument jüdischen Ge-
meindelebens in Münzenberg Kultur-
denkmal (vgl. auch die Einführung zur
Stadtgeschichte). (g)
Bellersheimer Weg 2 fl 3
Fist. 32
Großes Hofgeviert, das der unteren
Steinweger Vorstadt noch vorgelagert ist;
auf zwei Seiten wird es von den Wegen
gefaßt, die Münzenbeg ursprünglich
Richtung Arnsburg und Hungen verlie-
ßen. Das stattliche Fachwerkwohnhaus
auf der Südseite des Hofes vermutlich
bereits aus dem 18. Jahrhundert; es wird
auf zwei Seiten von überdachten Hofto-
ren flankiert, denen sich dann die Neben-
gebäude anschließen. (g)
Burg Münzenberg fl i
Fist. 287
Conrad II. aus der Familie der Reichs-
ministerialen von Hagen und Arnsburg
(gest. 1152) hat um die Mitte des 12.
Jahrhunderts den für die Anlage einer
Burg bestens geeigneten Münzenberg
durch Tausch vom Kloster Fulda erwor-
ben. Die Errichtung der Burg Münzen-
berg kann dem Versuch des Staufers
Konrad III. zugerechnet werden, die
Wetterau als zentral gelegenes Reichs-
territorium zu sichern. Münzenberg hat-
te in diesem Zusammenhang den Zu-
gang zur Wetterau von Nord-Osten zu
kontrollieren.
Die genaue Bauzeit der neuen Burg ist
nicht überliefert; bekannt ist aber, daß
der Sohn Conrads II. von Hagen-Arns-
burg, Cuno I., ab 1165 den Namen des
neuen Ortes führte. Die Verlagerung des
Hofes von Arnsburg sowie die Umsied-
lung der Bewohner wird zu diesem Zeit-
punkt abgeschlossen gewesen sein.
Dem romanischen Ursprungsbau von
der Mitte und aus dem 3. Viertel des 12.
Jahrhunderts ist vor allem die innere
Ringmauer, der östliche Bergfried und
der südliche Palas zugehörig. Die Ring-
mauer folgt oval, ungefähr in west-östli-
cher Richtung gestreckt, den natürli-
chen Gegebenheiten des aus Basalt be-
stehenden Bergkegels. Auf der Außen-
seite ist die Ringmauer mit den für die
Entstehungszeit charakteristischen Buk-
kelquadern verkleidet. Der angespro-
chene Bergfried im Osten der Burg ist
rund, hat einen hochliegenden Eingang,
ein etwa 10 m tiefes Verlies ist über-
wölbt, seine romanischen Partien rei-
chen bis zum Ansatz der oberen Fenster.
Der durch eine innere Scheidewand
zweigeteilte Palas an der Ringmauer-
Südseite ist durch die Nobilität seiner
erhaltenen Detailformen ein Höhepunkt
romanischer Baukunst. Auf der Außen-
seite zeigt eine aus acht Bögen beste-
hende Fensterarkade mit Rundsäule in
der Mitte einen herrschaftlichen Saal im
zweiten Obergeschoß an. Stilistisch gibt
es Bezüge der Arkadenwerksteine zur
763
Jüdischer Friedhof
Bellersheimer Weg 2
Beim Judenfriedhof Fl. 2
Jüdischer Friedhof Flst 32
Von einer brusthohen Bruchsteinmauer
umgeben und am östlichen Ortsrand
seitlich der Straße nach Wohnbach ge-
legen; die erhaltenen Grabsteine rei-
chen bis zum Jahre 1840 zurück. Ein
älterer Friedhof wird für die Tränkgas-
se überliefert. Die erhaltene Begräbnis-
stätte ist als Dokument jüdischen Ge-
meindelebens in Münzenberg Kultur-
denkmal (vgl. auch die Einführung zur
Stadtgeschichte). (g)
Bellersheimer Weg 2 fl 3
Fist. 32
Großes Hofgeviert, das der unteren
Steinweger Vorstadt noch vorgelagert ist;
auf zwei Seiten wird es von den Wegen
gefaßt, die Münzenbeg ursprünglich
Richtung Arnsburg und Hungen verlie-
ßen. Das stattliche Fachwerkwohnhaus
auf der Südseite des Hofes vermutlich
bereits aus dem 18. Jahrhundert; es wird
auf zwei Seiten von überdachten Hofto-
ren flankiert, denen sich dann die Neben-
gebäude anschließen. (g)
Burg Münzenberg fl i
Fist. 287
Conrad II. aus der Familie der Reichs-
ministerialen von Hagen und Arnsburg
(gest. 1152) hat um die Mitte des 12.
Jahrhunderts den für die Anlage einer
Burg bestens geeigneten Münzenberg
durch Tausch vom Kloster Fulda erwor-
ben. Die Errichtung der Burg Münzen-
berg kann dem Versuch des Staufers
Konrad III. zugerechnet werden, die
Wetterau als zentral gelegenes Reichs-
territorium zu sichern. Münzenberg hat-
te in diesem Zusammenhang den Zu-
gang zur Wetterau von Nord-Osten zu
kontrollieren.
Die genaue Bauzeit der neuen Burg ist
nicht überliefert; bekannt ist aber, daß
der Sohn Conrads II. von Hagen-Arns-
burg, Cuno I., ab 1165 den Namen des
neuen Ortes führte. Die Verlagerung des
Hofes von Arnsburg sowie die Umsied-
lung der Bewohner wird zu diesem Zeit-
punkt abgeschlossen gewesen sein.
Dem romanischen Ursprungsbau von
der Mitte und aus dem 3. Viertel des 12.
Jahrhunderts ist vor allem die innere
Ringmauer, der östliche Bergfried und
der südliche Palas zugehörig. Die Ring-
mauer folgt oval, ungefähr in west-östli-
cher Richtung gestreckt, den natürli-
chen Gegebenheiten des aus Basalt be-
stehenden Bergkegels. Auf der Außen-
seite ist die Ringmauer mit den für die
Entstehungszeit charakteristischen Buk-
kelquadern verkleidet. Der angespro-
chene Bergfried im Osten der Burg ist
rund, hat einen hochliegenden Eingang,
ein etwa 10 m tiefes Verlies ist über-
wölbt, seine romanischen Partien rei-
chen bis zum Ansatz der oberen Fenster.
Der durch eine innere Scheidewand
zweigeteilte Palas an der Ringmauer-
Südseite ist durch die Nobilität seiner
erhaltenen Detailformen ein Höhepunkt
romanischer Baukunst. Auf der Außen-
seite zeigt eine aus acht Bögen beste-
hende Fensterarkade mit Rundsäule in
der Mitte einen herrschaftlichen Saal im
zweiten Obergeschoß an. Stilistisch gibt
es Bezüge der Arkadenwerksteine zur
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