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Glossar
Achse. Gedachte Linie in horizontaler (Grundriß) oder
vertikaler (Aufriß) Richtung, auf die Raumfolgen oder
Bauteile wie Fenster- oder Türöffnungen Bezug nehmen.
Nach Lage und Verlauf sind zu unterscheiden die Mittel-
achse, die Längsachse und die Querachse.
Ährenwerk. Mauerverband, bei dem die Steine in zwei
übereinanderliegenden Schichten abwechselnd schräg
zueinander gesetzt sind.
Dieselbe Steinanordnung als ornamentale Pflasterform.
Andreaskreuz. Im Fachwerkbau X-förmige Überkreu-
zung zweier Hölzer. Entweder geschoßhoch zur kon-
struktiv notwendigen Aussteifung oder als Gefach-Zier-
form. Das Kreuz ist nach dem Apostel Andreas benannt,
der an ein solches Kreuz genagelt worden sein soll.
Apsis. Mit einer Halbkugel überwölbter, im Grundriß
halbkreisförmiger Raum als Schluß eines ihm übergeord-
neten Hauptraumes. Im christlichen Kirchenbau des Mit-
telalters schließt die Apsis den Chor in der Regel nach
Osten ab.
Arkade. Bogenstellung, von Säulen oder Pfeilern getra-
gen.
Baluster. Untersetztes Stützglied aus Stein oder Holz mit
stark profiliertem Schaft von rundem oder polygonalem
Querschnitt an einer Brüstung oder einem Geländer. Im
Fachwerk des 18. Jahrhunderts werden die Eckpfosten
häufig als Baluster ausgebildet.
Band. Im Fachwerkbau kurzes Schrägholz zur Verstre-
bung entweder von Schwelle und Pfosten (Fußband) oder
von Rähm und Pfosten (Kopfband). Auch Dekorations-
motiv, etwa als Flechtband oder tauartig gedreht.
Bandel werk. Aus miteinander verschlungenen Bandfor-
men gebildetes Dekorationsmotiv des frühen 18. Jahr-
hunderts.
Belvedere. Architektonisch gestalteter Aussichtspunkt in
Parkanlagen, übertragbar auf Bauteile wie Dachterrassen
oder Ecktürme.
Bergfried. Hauptturm und letzter Zufluchtsort einer
Burg mit hoch gelegenem Einstieg.
Beschlagwerk. Ornament in Nachahmung bandeiserner
Zierbeschläge.
Bosse. Unbearbeitete Stirnfläche eines Quaders.
Brustriegel, s .Riegel

Büge (Bug). Strebe, die einen vorkragenden Deckenbal-
ken mit dem unterstützenden Pfosten verriegelt.
Bundpfosten. Pfosten, an dem eine Innenwand ansetzt.
Chor. Im christlichen Kirchenbau der Geistlichkeit vor-
behaltener Raum, der sich gegen das Kirchenschiff durch
geringere Breite und Länge meist als eigene Bauform ab-
hebt.
Dachstuhl. Das Traggerüst eines Daches. Es ist entweder
als Sparren- oder Pfettendach ausgebildet. Beim Sparren-
dach sind die ansteigenden Hölzer paarweise auf den ho-
rizontalen Dachbalken angeordnet und treffen am First-
punkt zusammen. Pfetten verlaufen horizontal in Längs-
richtung des Daches und unterstützen die Sparren. Die
Pfetten werden ihrerseits von Wänden oder Pfosten
(StuhlSäulen) getragen. Dabei bilden senkrechte Pfosten
einen stehenden Dachstuhl, schräge einen liegenden
Dachstuhl.
Dachreiter. Über dem Dachfirst auf steigender turmarti-
ger Aufbau, der mittels Pfosten auf der Konstruktion des
Dachstuhls ruht.
Epitaph. An einer Wand aufgestelltes, aufgehängtes oder
auf Konsolen ruhendes Denkmal zum Gedächtnis einer
verstorbenen Person, meist mit ausführlicher Inschrift
und figürlichen Darstellungen.
First. Oberer Zusammenschluß der beiden schrägen
Dachflächen.
Freigespärre. Vor die Giebelfront gezogenes Sparren-
paar, als Schmuckform oder zur Verlängerung der als Re-
genschutz dienenden Dachfläche.
Fries. In der Baukunst allgemein ein waagrecht verlau-
fender ornamentierter Streifen am oberen Rand einer
Wandfläche. Im Fachwerkbau kann auch die Folge der
am Rähm befindlichen Klötzchen oder kleinen Konsolen
als Fries bezeichnet werden.
Füllholz. Meist mit Zierformen versehenes Holz, das den
Raum zwischen zwei Deckenbalkenk öpfen, Rähm und
Schwelle ausfüllt.
Gaube. Stehendes Dachfenster. Es besitzt entweder ein
eigenes Satteldach (Giebelgaube) oder Walmdach oder
aber das Dach wird durch Anheben der Dachfläche gebil-
det (Schleppgaube).
Gefach. Im Fachwerkbau von benachbarten konstrukti-
ven Hölzern gebildeter Zwischenraum, der mit einem
Lehmflechtwerk oder Ziegeln ausgefüllt wird.

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