Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Schneider, Reinhold; Weißenmayer, Martina; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]; Weißenmayer, Martina [Mitarb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Stadt Wetzlar — [Darmstadt]: Theiss, 2004

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.60968#0416
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Stadt Wetzlar - Ortsteil Hermannstein


Gutshof Hermannstein, Westansicht des vermutlich ältesten Gebäudeteils

Gutshof Hermannstein, Westansicht des Renaissancegebäudes


Gutshof Hermannstein, Hofansicht nach Westen


Gutshof Hermannstein, Hof ansicht nach Süden

Gutshof Hermannstein, Hofansicht nach Norden



Gutshof Hermannstein, Jüngere Wirtschaftsgebäude

hölzern und gegenläufigen Fußbändern
sowie Andreaskreuzen in den Fenster-
brüstungen.
Winklig anschließend wird der Hof von
einem langen, zweigeschossigen Baukör-
per an der Talseite abgeschlossen. Das
Erdgeschoss bildet eine im Kern mittelal-
terliche Bruchsteinmauer, die von sand-
steingefassten Fensteröffnungen und ei-
ner Rundbogentür mit profiliertem Ge-
wände gegliedert ist und an beiden Gie-
belseiten das Fachwerkobergeschoss ab-
schließt. Dieses Obergeschoss zeigt eine
üppige Vielfalt stark dekorierten Renais-

sancefachwerks, das in das späte 16. bis
frühe 17. Jahrhundert verweist. Über der
profilierten Schwelle werden insbesonde-
re die Brüstungsfelder durch beschnitzte
Feuerböcke, Rautenmotive und Winkel-
hölzer betont. Besonders hervorgehoben
werden die Bundständer, die im Brüs-
tungsbereich über Blattschnitzerei in re-
gelmäßigen Kartuschen mit flankieren-
den, zu Laubwerk ausgearbeiteten Win-
kelhölzern piedestalartig betont werden.
Flache, geschnitzte Säulenschäfte mün-
den oberhalb der Sturzriegel in Blattkapi-
telle, deren flankierende, beschnitzte

Winkelhölzer zusammen mit den stark
dimensionierten Streben Mannfiguren
bilden. Die übergiebelten Zwerchhäuser
wurden zudem mit geschwungenen Fuß-
bändern dekoriert. Ein jüngerer Fach-
werkanbau mit Pultdach schließt das auf-
wändige Renaissancegebäude ab.
Bergseitig, dem Renaissancebau gegen-
über, flankieren Fachwerkställe und
-Scheunen unterschiedlichen Alters den
Hofraum. Das mittlere Gebäude aus der
Zeit um 1700 mit Bruchsteinerdgeschoss
und dichtem Fachwerkgefüge mit flachen
Streben und gegenläufigen Fußbändern

414
 
Annotationen