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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0132
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Hildesheim, Kath. Kirche zum Heiligen Kreuz, Seitenschiff, Blick von Norden


Hildesheim, Kath. Kirche zum Heiligen Kreuz, Mittelschiff


erfuhr die Kreuzstraße, obwohl nun nicht mehr
in der Hauptverkehrsachse liegend, insbeson-
dere auf der Nordseite eine Zurücklegung der
Fluchtlinie. Nach wie vor steht die Kreuzkirche
noch immer in einer Sichtachse zum ehemali-
gen Regierungsgebäude Bohlweg 1. Nach den
Zerstörungen 1945, die auch die Kreuzkirche
betrafen, erfolgte ein leicht veränderter Wieder-
aufbau. Die nördliche Hochschiffwand wurde in
romanischen Formen wiederhergestellt und der
Vierungsturm um ein Geschoss reduziert.
Hinsichtlich der Baugeschichte gibt es derzeit
noch widersprüchliche Meinungen. Als Kern-
bau wird ein ursprünglich als Torburg genutzter
dreischiffiger Kubus angenommen, der sich
heute im Langhaus und südlichen Seitenschiff
verbirgt. Möglicherweise handelt es sich bei
dieser in der 1. Hälfte des 11. Jh. entstandenen
Anlage um eine repräsentative Torhalle einer
ehemaligen Stadtbefestigung oder einer bi-
schöflichen Eigenbefestigung, die der Siche-
rung des östlichen Zuganges zur Domburg die-
nen sollte. Bischof Hezilo (1054-1079) soll es
vorbehalten gewesen sein, das „domus belli“ in
ein „domus pacis“ umzuwandeln. Es folgten
zahlreiche Bauetappen bis in die 2. Hälfte des
12. Jh., des weiteren in gotischer Zeit und im
Barock, die sich heute im Inneren und Äußeren
des dreischiffigen Kirchenbaues mit Vierungs-
turm, Hauptapsis und zwei Querhausapsiden
widerspiegeln. Der östliche Teil wurde bereits im
19. Jh. reromanisiert.

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