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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0017
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wurde. Heute besteht der Landkreis neben der Stadt Celle aus der Stadt Bergen, den
Gemeinden Faßberg, Hambühren, Hermannsburg, Unterlüß, Wietze und Winsen, den
Samtgemeinden Eschede, Flotwedel, Lachendorf und Wathlingen mit ihren 16 Mitglieds-
gemeinden sowie dem gemeindefreien Bezirk Lohheide. Die Samtgemeinde Eschede
setzt sich aus den Gemeinden Eschede, Habighorst, Höfer und Scharnhorst zusammen,
die Samtgemeinde Flotwedel aus den Gemeinden Bröckel, Eicklingen, Langlingen und
Wienhausen, die Samtgemeinde Lachendorf aus den Gemeinden Ahnsbeck, Beedenbo-
stel, Eldingen, Hohne und Lachendorf sowie die Samtgemeinde Wathlingen aus den Ge-
meinden Adelheidsdorf, Nienhagen und Wathlingen.

Landschaftliche Gliederung und Siedlungsformen
Die Topographie des Landkreises Celle ist durch Gletscher und Schmelzwässer der
Haupteiszeit geprägt worden. Dabei sind zwei unterschiedliche Landschaftsräume ent-
standen. Der südliche Teil, der etwa ein Drittel der Landkreisfläche einnimmt, ist durch die
Niederung der Aller mit den Unterläufen der Fuhse und Wietze charakterisiert. Das Ur-
stromtal der Aller war ehemals von Mooren begleitet, die heute fast sämtlich kultiviert
sind. Die Höhe beträgt hier 30 bis 40 m über NN. Der nördliche Teil, als „Südheide“
bezeichnet, gehört zur naturräumlichen Einheit „Lüneburger Heide“. Die Heide ist entge-
gen verbreiteten romantischen Vorstellungen keine alte Naturlandschaft, sondern in
Folge von jahrhundertelangem Raubbau durch Überweidung und Abholzung entstanden.
Die Südheide ist heute in weiten Bereichen aufgeforstet; nur wenige der im 19. Jh. noch
überwiegenden Heideflächen sind erhalten. Die Böden sind vornehmlich aus Ablagerun-
gen von Sand- und Geschiebematerialien gebildet, die in dem westlichen Endmoränen-
zug eine im Kreis maximale Höhe von 150 m erreichen. Der Lüßhöhenrücken im Norden
bildet die Wasserscheide zwischen Elbe und Weser. Die Südheide, die im Mittel bei 50
und 80 m über NN liegt, zeigt ein flachwelliges Geländerelief. Einige Heidebäche durch-
ziehen mit ihren Tälern das Gebiet und entwässern in die Aller; dies sind die Meiße, die
Örtze sowie die Lachte mit den Zuflüssen von Aschau und Lutter.
Die Dörfer sind in dem verhältnismäßig dünn besiedelten Kreisgebiet überwiegend am
Rand von Wasserläufen entstanden. Ein bedeutender Ballungsraum ist die Allerniede-
rung, vor allem der östliche Teil, das Flotwedel. Darüber hinaus fällt eine große Zahl von
Dörfern im Berger Gebiet auf. Die Siedlungsdichte ist hier auf einen Flottsandstreifen mit
hoher Bonität zurückzuführen. Im Allertal sind die Dörfer auf Dünen erhöht angelegt wor-
den, in der Südheide dagegen oft in Senken. Insbesondere in der Südheide wird das




Wienhausen, Ortslage von Wienhausen und Oppershausen, Kurhannoversche Landesaufnahme von 1764/86

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