Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zimmermann, Petra Sophia [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0080
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Wohngiebel wurde der Wintergarten und über
dem Fletteingang das Zwerchhaus errichtet.
Das Haus ist wie das Wohnwirtschaftsge-
bäude des nächsten Hofes (Nr. 5) im Jahr
1796 nach einem großen Stadtbrand errichtet
worden. Das Zweiständerhaus ist durch den
Anbau eines Kammerfachs und den Ausbau
des Daches verändert worden. Ein gepfla-
sterter Weg führt auf den Wirtschaftsgiebel
zu. Seitlich der Hofauffahrt steht ein großes,
um 1800 errichtetes Wirtschaftsgebäude, das
aus einem Speicherteil und zwei Wagenremi-
sen besteht. Der Dachgiebel am Speicherteil
kragt weit vor und schützte ursprünglich eine
Treppe. Das Grundstück mit altem Baumbe-
stand fällt nach Südosten leicht ab und endet
an einem Entwässerungsgraben, der in den
Berger Bach mündet. Seitlich führt der Müh-
lendamm an dem Hof vorbei. Am Straßenbe-
ginn (Nr. 2) steht traufständig ein eingeschos-
siges Fachwerkhaus, das um 1800 errichtet
wurde.
Wassermühle
Im weiteren Verlauf ist der Mühlendamm mit

Bergen, Mühlendamm 16, Wassermühle, 1904


Bergen, HarburgerStraße 28, Wohnhaus, um 1890


Kopfsteinpflaster befestigt und von Linden
gesäumt. Er führt im Süden am Mühlenteich
vorbei, der durch den aufgestauten Berger
Bach gebildet wird. An der anderen Seite des
Dammes steht die Wassermühle, die 1904
anstelle eines abgebrannten Vorgängerbaus
errichtet worden ist. Der 2 V^-geschossige
Ziegelbau, der durch Zierbänder gegliedert
ist, hat zur Straße hin ein Zwerchhaus mit La-
deluken. An der nördlichen Giebelseite befin-
det sich ein kleiner Anbau, durch den das
Wasser abfließt und-anstelle des ursprüngli-
chen Mühlrades-seit 1922 eineTurbine an-
treibt.
An der zentralen Kreuzung der Bundesstraße
3 mit dem Deichend stehl augenfällig ein Vier-
ständerhaus (Nr. 3). Das Fachwerkgefüge
von 1819 ist nahezu vollständig erhalten. An
den straßenseitigen Giebel ist um 1900 ein
Stall gebaut worden. Am nordöstlichen Rand
des alten Dorfes liegt eine Hofstelle zu beiden
Seiten des Deichend. Das Vierständerhaus
(Nr. 14) stammt von 1756. Der Wirtschafts-
giebel fluchtet mit der Straße und bestimmt ihr
Bild. Unter der Traufe des Halbwalms sind die

Füllhölzer zwischen dem Stichgebälk abge-
rundet und mit Rankenwerk bemalt. Die um
1780 erbaute, große Scheune mit Längs-
durchfahrt steht traufständig an der gegen-
überliegenden Straßenseite (Nr. 17). Auf der
benachbarten Anhöhe liegt unter Eichen ein
langgestrecktes Fachwerkgebäude mit vier
Wohneinheiten (Nr. 16). Es wurde am Anfang
des 19. Jh. als Kaserne für Offiziere Napole-
ons errichtet und diente später Landarbeitern
als Unterkunft.
Auf einem Hof an der Römstedtstraße (Nr. 7)
steht ein zweistöckiger, bündig verbreiterter
Speicher von 1755. An den Giebelseiten
kragt das Obergeschoß und das Dachge-
schoß auf je einer Stichbalkenlage aus, die
Zwischenräume sind mit gerundeten Füllhöl-
zern geschlossen. An den Langseiten sind
die Balkenköpfe durch Profilbretter verdeckt.
Der Bau diente verschienenen Zwecken: Am
hofseitigen Giebel waren Remise und Knech-
tekammer untergebracht, in der Gebäude-
mitte eine Treppenanlage und am Gegengie-
bel zwei Stallräume mit Toiletten. Das Ober-
geschoß war als Speicher und Räucherkam-

Bergen, Mühlendamm 16, Übersichtsfoto


Bergen, Deichend 14, Wohnwirtschaftsgebäude, 1756


79
 
Annotationen