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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0081
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mer genutzt. Die Bauten einer kleinen Hof-
stelle aus dem letzten Viertel des 19. Jh. lie-
gen augenfällig auf einem Eckgrundstück:
Das Vierständerhaus steht parallel zur Ring-
straße, während die Scheune mit Querdurch-
fahrt traufständig mit der Tummers Twiete
fluchtet. Auch an der BelsenerStraße (Nr. 14)
konnte ein kleines Grundstück durch die Eck-
lage gut genutzt werden. Das traufständige
Wohnwirtschaftsgebäude vom Ende des
19. Jh. hat das Dielentor an derjenigen Gie-
belseite, die über eine Stichstraße anzufah-
ren ist. An der Celler Straße (Nr. 30) steht ein
kleines Wohnwirtschaftsgebäude aus der 1.
Hälfte des 19. Jh., das sich mit seiner Lang-
seite über die komplette Grundstücksbreite
erstreckt. Daher führt hier ein Tor von der
Langseite in den Stallteil.
An der Harburger Straße liegt auf etwas er-
höhtem Gelände der Friedhof mit einer Ka-
pelle. Der Ziegelbau von 1883 ist durch Lise-
nen gegliedert. In den Intervallen sind Fenster
und Friese in neogotischen Formen gestaltet.
Auf dem südlichen Teil des Friedhofs befin-
den sich alte Grabstellen, auf denen zum Teil

gußeiserne Kreuze, zum Teil auch kunstvoll
gearbeitete Grabmale stehen. Weiter stadt-
auswärts fällt das um 1890 errichtete, trauf-
ständige Wohnhaus (Nr. 28) auf, das ehemals
zu einer Konservenfabrik gehörte. Das zwei-
geschossige, verputzte Haus weist Schmuck-
elemente der Neorenaissance auf. Vor allem
die seitliche Eingangsfront ist durch einen
hölzernen Wintergarten, segmentbogenför-
mige Fensterverdachungen, Festons auf den
Brüstungen und Blendnischen mit Figuren
reich verziert.

BERGEN-BECKLINGEN

Becklingen befindet sich 8 km nördlich der
Stadt Bergen und nahe der Grenze zum ge-
meindefreien Bezirk Lohheide. Mit der An-
lage des Truppenübungsplatzes wurde 1936
die Bundesstraße 3 verlegt. Dazu wurde ein
Feldweg ausgebaut, der von Wardböhmen
ausging und östlich an Becklingen vorbei in
Richtung Norden führte. Die alte Bundes-
straße 3 und heutige Kreisstraße 64 verläuft

westlich von Becklingen. Die Hofstellen lie-
gen in einer geschlossenen länglichen Form
beidseits der Großen Dorfstraße und an der
Straßengabelung im Norden. Am Ende des
16. Jh. bestand der Ort aus neun Hofstellen,
im 19. Jh. kamen 19 Abbauernstellen hinzu.
Die bäuerlichen Bauten verteilen sich in lok-
kerer Anordnung auf den Hofstellen. Die Bau-
ten stammen zum überwiegenden Teil aus
diesem Jahrhundert. Auf dem kleinen dreiek-
kigen Dorfplatz steht unter hohen Eichen ein
Spritzenhaus. Um 1900 ist der Ziegelbau mit
Holztürmchen errichtet und ein Löschteich
angelegt worden. Direkt daneben ist ein
Denkmal für die Gefallenen der beiden Welt-
kriege aufgestellt. Als ältester Bau des Dorfes
ist das Zweiständerhaus von 1745 (Hof Nr. 33)
besonders hervorzuheben. Der Wirtschafts-
giebel ist zu einer Stichstraße orientiert, die
von der Großen Dorfstraße abzweigt. Hier
kragt das Stichgebälk vor, Balkenköpfe und
Füllhölzer sind abgerundet. Seitlich des Fletts
und damit an ursprünglicher Stelle befindet
sich eine Brunnenfassung von 1739, die aus
fünf, mit einem Eisenring gefaßten Kreisseg-


Becklingen, Hof Nr. 33, Wohnwirtschaftsgebäude, 1745


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