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Kimpflinger, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 1, Teil 2): Stadt Braunschweig — Braunschweig, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.44169#0127
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reich mit Figuren und Draperien im Hochrelief
bearbeitete Stein der Braunschweiger Bildhau-
erfamilie Oden von 1766 (1990 restauriert) so-
wie das schlichte Grabmal C. Th. Ottmers, des
Architekten, der nach P. J. Krähe das Stadtbild
Braunschweigs im 19.Jh. nachhaltig prägte.
Auf dem Magnifriedhof finden sich die Gräber
einiger bedeutender Künstler und Persönlich-
keiten, die für die Geschichte der Stadt von be-
sonderer Wirksamkeit gewesen sind. Zu erwäh-
nen sind hier vor allem die Ruhestätte des 1781
gestorbenen großen Dichters und Wegbereiters
der deutschen Klassik Gotthold Ephraim Les-
sing, dessen Grabmal erst 1871 vom Freun-

deskreis des Herzoglichen Hoftheaters gestiftet
und von F. Lilly entworfen wurde. Ferner sind
hier der Hofbaurat P. J. Krähe (1840), der
Stadtbaurat C. Tappe (1885) sowie die Verleger
H. J. Campe (1818), Fr. Vieweg (1835) und G.
Westermann (1879) bestattet.
Eine um 1900 aus Haustein errichtete Kapelle
liegt in der spitz zulaufenden Nordostecke des
Domfriedhofes. Tür- und Fenstergewände so-
wie die Gesimse des kleinen, neuromanischen
Baues wurden in Werkstein ausgeführt. Mit sei-
nem kreuzförmigen Grundriß, halbrunder Apsis
und kleinem Dachreiter erscheint der Bau wie
eine aus Elementen Braunschweiger Kirchen-

bauten des 11. und 12.Jh. hergeleitete Miniatur.
Der ehemalige Haupteingang im Nordostgiebel
ist heute z.T. geschlossen und zu einer Fen-
steröffnung umgeformt. Die Kapelle dient ge-
genwärtig der Griechisch-orthodoxen Gemein-
de als Gottesdienstraum.

KLEINE CAMPESTRASSE,
L4CHMANNSTRASSE, OTTMERSTRASSE
Westlich des Friedhofsareals verblieb zwischen
Gerstäckerstraße im Norden, Bertramstraße im
Westen und Ottmerstraße im Süden (früher
Campestraße) eine unregelmäßig geformte

Gerstäckerstr. 18, Friedhofskapelle, um 1900


Gerstäckerstr. 18, Grabmal P. J. Krähe, 1840


Gerstäckerstr. 18, Grabmal G. E. Lessing (err. 1871 v. F. Lilly) und Grabmal C. Schiller, 1874


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