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Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,2): Landkreis Göttingen, Teil 1: Altkreis Münden mit den Gemeinden Adelebsen, Bovenden und Rosdorf — Braunschweig, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.44171#0257
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Trotz einiger Ersatzbauten ist die Geschlossen-
heit des Dorfkernes mit seinem hohen Bestand
an weitgehend unveränderten Bauten hervor-
hebenswert, die sich zu Gruppen baulicher An-
lagen entlang der Wellebachstraße aufreihen.
Hierzu zählen: Nr. 19, 21, 23, 25, 30, 32, 33, 35,
40-52, 53 und 55.
Herauszuheben sind die beiden Wohnwirt-
schaftsgebäude Wellebachstraße 48 und 50
und der inschriftlich 1721 datierte Bau Nr. 53.
Neben den umlaufenden Brustbändern, den
friesartig aneinandergereihten kurzen Fußstre-
ben in den Oberstöcken und den K-Streben an
Eck- und Bundständern (Nr. 50, 55) tragen die
fast wandhohen Fußstreben mit ihren eckaus-
füllenden kurzen Kopfbändern - eine markante
Zierform, wie sie verstärkt in der Gemeinde
Staufenberg auftritt - zur Fassadengliederung
des von einem Mansardsatteldach geprägten
Hauses Nr. 48 bei.
Ev. Kirche
Einen städtebaulich wichtigen Akzent setzt die
„barocke” Saalkirche - ein rechteckiger, nicht
geosteter Bruchsteinbau mit Werksteingliede-
rung (Basalt der Burg Sichelnstein), dessen ri-

salitartig aus der Bauflucht vorstehender „Süd-
turm” mit Fachwerkoberstock und Laternen-
haube abschließt. Der 1786/87 erfolgte Neubau
der Kirche wurde notwendig, als der inzwi-
schen baufällig gewordene Vorgängerbau 1785
abgetragen werden mußte. Das Innere, durch
eine dreiseitige Emporenanlage gegliedert,
birgt einen Kanzelaltar und eine Orgel von 1797.
Instandsetzungsarbeiten und eine vollständige
Innenrenovierung sind in den letzten Jahren
durchgeführt worden.
STAUFENBERG-DAHLHEIM

Im Jahre 1318 wird im Lehnsbuch des Herzog
Otto von Braunschweig das im äußersten Süd-
zipfel des Landkreises Göttingen in unmittelba-
rer Nähe zur hessischen Landesgrenze gele-
gene Dorf Dahlheim erstmals urkundlich er-
wähnt. Die engen Beziehungen zum benach-
barten Hessen belegen auch die seit dem aus-
gehenden 14. Jh. nachweisbaren Besitzungen
des Stiftes Ahnaberg (Kassel) und des Klosters
Kaufungen im nahen Grenzort. Auch in der Bür-
gerhausarchitektur zeigen sich hessische Ein-
flüsse. So weisen zahlreiche Bauten die dorf-


Benterode, Wellebachstraße, Straßenaufnahme

Benterode, Kirche 1786/87, Blick von Süden


bildprägenden Zwerchhausaufbauten auf, wie
sie verstärkt im nordhessischen Grenzraum
nachweisbar sind.
Etwa parallel zum Verlauf der Nieste erstreckt
sich die Witzenhäuser Straße, die als Haupt-
durchgangsstraße in der Landesstraße 563 ihre
Fortsetzung findet und den Grenzort an
Uschlag und Nieste anbindet. Von ihr zweigen
am nördlichen Ortsrand Sensenstraße und
Hochstraße nach Südwesten bzw. Südosten
ab und bilden mit der Escheröder Straße einen
interessanten Ortsgrundriß, der südlich der Fal-
kenstraße eine kleinteilige Siedlungserweite-
rung mit Einfamilienhausbebauung erfuhr. Der
Althausbestand, der zumeist noch aus der 2.
Hälfte des 18. Jh. stammt, ist leider durch spä-
tere Baumaßnahmen und durch störenden Fas-
sadenbehang in seinem Zeugniswert beein-
trächtigt. Vorherrschend sind die auf hohen ge-
ländebedingten Sandsteinsockeln gestellten
doppelgeschossigen Fachwerkbauten, deren
Satteldächer durch Zwerchhausaufbauten auf-
gelockert sind. Auch die vorgelegten Freitrep-
pen tragen zur Wirkung der Fachwerkbauten
bei. Aus dem überkommenen Baubestand he-
ben sich der inschriftlich 1829 datierte freiste-

Dahlheim, Escheröder Straße 4, Wohnhaus, 1829


Dahlheim, Witzenhäuser Straße 21, Wohnhaus,
frühes 18. Jh.


Dahlheim, Witzenhäuser Straße 16, Wohnhaus,
Mitte 18. Jh.


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