östlich des Herrenhauses gelegene Wohn-
nebengebäude aus dem frühen 19. Jh., an das
ein ebenfalls in Fachwerk errichtetes Wirt-
schaftsgebäude angrenzt. Auf der Ostseite
wird das Gut von einem im Jahre 1900 von
Baumeister Schubert (Kassel) geplanten
mächtigen Stallgebäude (Kuhstall) begrenzt.
Der Dachraum des mit flachem Satteldach ab-
schließenden Ziegelbaus wurde als Heu- und
Kornboden genutzt.
Auf dem Gutshof befindet sich ein schlichtes
Steinkreuz aus Sandstein mit quadratischen
Kreuzarmen wohl aus dem 16. Jh.
STAUFENBERG-BENTERODE
Westlich des Kaufunger Waldes erstreckt sich
in etwa 290 m Höhe der Ort Benterode, der
verbunden ist mit Uschlag, Sichelnstein und
Landwerhagen.
Der Kopfsteuerbeschreibung von 1698 ist zu
entnehmen, daß Benterode insgesamt 273
„Personen” zählt, die zum großen Teil Brinksit-
zer und Kleinkötner waren; ferner weist die
Quelle auf eine stattliche Anzahl mit Braurecht
ausgestatteter Häuser hin.
Strukturiert wird der heutige Ortsgrundriß
durch den Verlauf der von Süden kommenden
L 533, die innerhalb der Ortslage die bezeich-
nung Königstraße trägt und die K 213 (Uschlag-
straße, Wellebachstraße, Sichelnsteinstraße),
die zweite Hauptdurchgangsstraße, die durch
ihre Einbindung ins Altdorf und durch ihre mar-
kanten Richtungswechsel dem Ortsbild das
Gepräge geben. Verbunden wird das zweitei-
lige Straßensystem durch kurze, schmale Er-
schließungsstraßen (Am Ring, Nußbaumgasse)
im Umkreis der auf einer Anhöhe gelegenen
„barocke” Saalkirche, das durch die Orts-
randerweiterungen westlich der Königstraße
(Neuenhöfer Straße, Siedlerstraße) und östlich
der Wellebachstraße eine beträchtliche Erwei-
terung erfuhr.
Unterschiedliche Formen und Strukturen wei-
sen die Hofparzellen der Altsiedelfläche auf.
Während tiefe Streifenparzellen östlich der Wel-
lebachstraße vorherrschen, bestimmen im
kirchnahen Bereich überwiegend kleinteilige,
unregelmäßige Grundstücke das Bild.
Für das Ortsbild charakteristisch sind neben
den straßenraumbegrenzenden trauten- und gie-
belständigen Wohn- bzw. Wohnwirtschaftsge-
bäuden mit rückwärtigen Nebengebäuden und
die vereinzelt sich zu Hakenhöfen formierenden
Hofanlagen auch die von Hecken umsäumten
Vorgärten an der Wellebachstraße. Der leicht
geschwungene Straßenverlauf führt zu interes-
santen Staffelungen der einzelnen Gebäude
im Straßenraum, dessen platzartig sich weiten-
der Knotenpunkt (Wellebachstraße/Sichel-
steinstraße/Am Ring) ortsbildwirksam ist.
Der zumeist aus der Mitte des 18. Jh. stam-
mende rezente Althausbestand wird gebildet
aus doppelgeschossigen, stockwerkweise ab-
gezimmerten Fachwerkbauten mit Querauf-
schluß, deren Oberstock straßenseitig leicht
vorkragt. Auch die hohen Sandsteinquader-
sockel, die erschließenden Freitreppen und ins-
besondere die Zwerchhäuser sind charakteri-
stische Gestaltungselemente. Mit dem doppel-
geschossigen Fachwerkbau Wellebachstraße
32hat sich ein Bau des 17. Jh. erhalten, dessen
Gebälkzone das sog. Taubandmotiv aufweist,
eine Schmuckform, die in Münden verstärkt in
der 1. Hälfte des 17. Jh. auftritt. Leider ist der
älteste Bau Benterodes aufgrund seiner massi-
ven Überformung in seinem Zeugniswert er-
heblich beeinträchtigt.
Benterode, Wellebachstraße 44, 42 Benterode, Wellebachstraße 48, 50, Wohn¬
wirtschaftsgebäude, wohl Mitte 18. Jh.
254
nebengebäude aus dem frühen 19. Jh., an das
ein ebenfalls in Fachwerk errichtetes Wirt-
schaftsgebäude angrenzt. Auf der Ostseite
wird das Gut von einem im Jahre 1900 von
Baumeister Schubert (Kassel) geplanten
mächtigen Stallgebäude (Kuhstall) begrenzt.
Der Dachraum des mit flachem Satteldach ab-
schließenden Ziegelbaus wurde als Heu- und
Kornboden genutzt.
Auf dem Gutshof befindet sich ein schlichtes
Steinkreuz aus Sandstein mit quadratischen
Kreuzarmen wohl aus dem 16. Jh.
STAUFENBERG-BENTERODE
Westlich des Kaufunger Waldes erstreckt sich
in etwa 290 m Höhe der Ort Benterode, der
verbunden ist mit Uschlag, Sichelnstein und
Landwerhagen.
Der Kopfsteuerbeschreibung von 1698 ist zu
entnehmen, daß Benterode insgesamt 273
„Personen” zählt, die zum großen Teil Brinksit-
zer und Kleinkötner waren; ferner weist die
Quelle auf eine stattliche Anzahl mit Braurecht
ausgestatteter Häuser hin.
Strukturiert wird der heutige Ortsgrundriß
durch den Verlauf der von Süden kommenden
L 533, die innerhalb der Ortslage die bezeich-
nung Königstraße trägt und die K 213 (Uschlag-
straße, Wellebachstraße, Sichelnsteinstraße),
die zweite Hauptdurchgangsstraße, die durch
ihre Einbindung ins Altdorf und durch ihre mar-
kanten Richtungswechsel dem Ortsbild das
Gepräge geben. Verbunden wird das zweitei-
lige Straßensystem durch kurze, schmale Er-
schließungsstraßen (Am Ring, Nußbaumgasse)
im Umkreis der auf einer Anhöhe gelegenen
„barocke” Saalkirche, das durch die Orts-
randerweiterungen westlich der Königstraße
(Neuenhöfer Straße, Siedlerstraße) und östlich
der Wellebachstraße eine beträchtliche Erwei-
terung erfuhr.
Unterschiedliche Formen und Strukturen wei-
sen die Hofparzellen der Altsiedelfläche auf.
Während tiefe Streifenparzellen östlich der Wel-
lebachstraße vorherrschen, bestimmen im
kirchnahen Bereich überwiegend kleinteilige,
unregelmäßige Grundstücke das Bild.
Für das Ortsbild charakteristisch sind neben
den straßenraumbegrenzenden trauten- und gie-
belständigen Wohn- bzw. Wohnwirtschaftsge-
bäuden mit rückwärtigen Nebengebäuden und
die vereinzelt sich zu Hakenhöfen formierenden
Hofanlagen auch die von Hecken umsäumten
Vorgärten an der Wellebachstraße. Der leicht
geschwungene Straßenverlauf führt zu interes-
santen Staffelungen der einzelnen Gebäude
im Straßenraum, dessen platzartig sich weiten-
der Knotenpunkt (Wellebachstraße/Sichel-
steinstraße/Am Ring) ortsbildwirksam ist.
Der zumeist aus der Mitte des 18. Jh. stam-
mende rezente Althausbestand wird gebildet
aus doppelgeschossigen, stockwerkweise ab-
gezimmerten Fachwerkbauten mit Querauf-
schluß, deren Oberstock straßenseitig leicht
vorkragt. Auch die hohen Sandsteinquader-
sockel, die erschließenden Freitreppen und ins-
besondere die Zwerchhäuser sind charakteri-
stische Gestaltungselemente. Mit dem doppel-
geschossigen Fachwerkbau Wellebachstraße
32hat sich ein Bau des 17. Jh. erhalten, dessen
Gebälkzone das sog. Taubandmotiv aufweist,
eine Schmuckform, die in Münden verstärkt in
der 1. Hälfte des 17. Jh. auftritt. Leider ist der
älteste Bau Benterodes aufgrund seiner massi-
ven Überformung in seinem Zeugniswert er-
heblich beeinträchtigt.
Benterode, Wellebachstraße 44, 42 Benterode, Wellebachstraße 48, 50, Wohn¬
wirtschaftsgebäude, wohl Mitte 18. Jh.
254