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durch Fenstervergrößerungen über die Gefach-
breite hinaus viel von seiner ursprünglichen Ge-
staltung verloren hat. Bemerkenswert ist die
Bruchsteinausfachung zahlreicher Fachwerk-
bauten: An der Tränke 6, Karl-Bertling-Straße
9, 15, Unterdorf 8.
Zu den ortsbildprägenden Bauten zählen: Karl-
Bertling-Straße 15, Unterdorf 3, 7und Oberdorf
6. Das um 1800 errichtete Wohnhaus Oberdorf
6, ein doppelgeschossiger stockwerkweise ab-
gezimmerter Fachwerkbau unter Satteldach,
nimmt durch seine erhöhte Lage prägenden
Einfluß auf die platzartig sich weitende Straße.
Ende des 19. Jh. ist das schlichte Wohnhaus
um einen Scheunenteil erweitert worden. Zu
den stattlichsten Hofanlagen Volkerodes zählt
der in Kirchnähe gelegene Dreiseithof Unter-
dorf 7. Aus dem Baubestand hebt sich das
streng symmetrisch aufgebaute doppelge-
schossige Wohnhaus von 1879 mit Drempelge-
schoß am Kopfende der Gesamtanlage heraus,
dem eine doppelläufige Freitreppe vorgelegt ist.
Ev. Pfarrkirche
Zu den wenigen Kirchen des Historismus im
westlichen Teil des Landkreises zählt die neu-
gotischen Formen verpflichtete Kirche von
1891 - ein auf hohem Sockelgeschoß gestellter
dreiachsiger Natursteinbau mit eingezogenem
5/e-Chorschluß und Westturm. Der das Haupt-
portal aufnehmende steile Turm wird von einem
Zeltdach überhöht und bildet gleichsam einen
weithin sichtbaren Orientierungspunkt im Dorf-
bild Volkerodes. Die Ausstattung der flachge-
deckten Saalkirche stammt im wesentlichen
aus der Bauzeit der Kirche.

SCHEDEN

Im südlichen Teil der Samtgemeinde Dransfeld,
nahe der Mündener Gemeindegrenze, liegt ein-
gebunden zwischen der B 3 im Westen und der
1852 angelegten Bahnlinie Münden-Drans-
feld-Göttingen, die die langgestreckte Orts-
lage im Süden und Osten begrenzt, der Ort
Scheden, der erstmals 1046 in einer Schen-
kungsurkunde Heinrich III. als „praedium in villa
Schitun ... situm in comitatu Hermanni comitis
et in pago lochne dictu...” bezeichnet wird.
Der etwa 9 Höfe umfassende älteste Teil der
dörflichen Siedlung, auf der sich die Bezeich-
nung „villa Schitun” bezieht, lag offenbar im
oberen Bereich Oberschedens „Am Plan”, öst-
lich der Beergenstraße. Er bildete gleichsam
die Keimzelle Schedens, an den vermutlich erst
im 14. Jh. durch Siedlungsverdichtung das
Großdorf Oberscheden entstand. Begünstigt
wurde das Zusammenwachsen des Drubbels
mit dem Straßendorf zu dem Gesamtgebilde
Oberscheden durch das Wüstwerden der Dör-
fer Wetenborn, Grophagen, Rusthagen, Go-
denhagen, Bevingen, Bortsveldeshagen und
Kerndal.
Unmittelbar unterhalb des Dorfes am Lauf des
quellstarken Schedebaches kam es später zur
Gründung der Siedlung Niederscheden, die
vermutlich aus der Übersiedlung der Bewohner
der südöstlich von Mielenhausen gelegenen
Wüstung Elbingen entstand. In den Schriftquel-
len wird erstmals Ende des 14. Jh. zwischen
„Oweren” und „Nederen Scheden” unterschie-

Volkerode, Ortslage von 1773, Hauptstaatsarchiv Hannover, 22 d Volkerodel pg


Volkerode, Unterdorf 3, Hofanlage


Volkerode, Unterdorf 6, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1800


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