Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0027
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Uän$gsc{)ttltt


Duderstadt, St. Servatius, Längsschnitt durch die Unterkirche, Bauordnungsamt Duderstadt

von dem man in das sechsjochige Langhaus gelangt, dessen netzartiges Sterngewölbe
von schlanken Achteckpfeilern mit Kurzdiensten über Laubkonsolen abgefangen wird.
Der ältere, wohl um 1370 entstandene, langgestreckte Chorschluß ist hingegen kreuz-
rippengewölbt.
Nahezu vollständig fiel die einst prächtige Barockausstattung des frühen 18.Jh. dem
Brand von 1915 zum Opfer, insbesondere der von A. G. Kersten geschaffene Hochaltar.
Erhalten haben sich das Sandsteinepitaph der Duderstädter Familie von Wehren (dat.
1383), die beiden Christusfiguren des Altars aus der Werkstatt A. G. Kerstens (heute auf
der Orgelempore), ein neugerahmtes Altargemälde im Nordschiff sowie die geschnitzte
Taufe im Chor.

Klosterkirchen
Neben den eindrucksvollen auch stadtbaugeschichtlich wichtigen Stadtkirchen setzt die
im östlichen Kreisteil gelegene ehemalige Stifts- bzw. Klosterkirche St. Christophorus in
Reinhausen als Mittelpunkt einer monastischen Anlage aufgrund ihrer exponierten Lage
auf dem steil abfallenden Kirchberg einen ortsbildwirksamen Akzent. Zugleich legt sie
Zeugnis ab vom Kunstschaffen jener Zeit.
Nachdem um 1080/85 die Grafen von Reinhausen oberhalb des Dorfes ihren Stamm-
sitz gegründet hatten, wurde zu Beginn des 12.Jh. das Stift in ein Benediktinerkloster
umgewandelt. Im Jahre 1168 nahm Heinrich der Löwe das Kloster unter seinen beson-
deren Schutz und bestätigte der monastischen Anlage seine Privilegien und Besitzun-
gen. Mit der Einführung der Reformation bricht die wechselvolle Geschichte des Klo-
sters ab.

25
 
Annotationen