mer- und Winterlinden, Eichen Ulmen und
Buchen), der insbesondere die Ostseite des
Burgberges einnimmt, bildet den Rahmen der
Anlage.
Auf dem steil zum Rhumetai abfallenden
Burgberg sind noch heute bemerkenswerte
Bauten vorhanden, die sich dem Betrachter in
einer eindrucksvollen Anordnung darbieten. Die
gesamte nördliche Fläche des schmalen
Bergrücken nutzend, sind die Bauten locker,
nahezu regellos aufgegliedert, überragt und
beherrscht von der Kirche St. Johannes. Dem
auf Fernsicht angelegten Sakralbau ordnen sich
das so genannte Magazingebäude, das unmit-
telbar angrenzende ehemalige Brauhaus, das
so genannte „Gefängnis“ und die ehemalige
Schmiede unter, die gemeinsam den ehemali-
gen Burg-Bezirk bilden. Darüber hinaus ist das
in Verlängerung des gotischen Chores der ehe-
maligen Klosterkirche errichtete „Schlösschen“
zu nennen, das zum einstigen Kloster- und
Schlossbezirk gehört. Pächterwohnhaus,
Landarbeiterhaus, Pferdestall, Schweine- und
Kuhstall sowie Scheune stellen den ehemaligen
Domänen-Bezirk dar.
Ev. Kirche St. Johannes
Der Merian-Stich aus der Mitte des 17.Jh. ver-
anschaulicht die herausgehobene Bedeutung
der einstigen Klosterkirche, deren Inschrif-
tentafel auf die Zerstörung des Gotteshauses
im Jahre 1626 und seine Wiederherstellung
zwischen 1647 und 1650 durch die Herzöge
Friedrich und Christian Ludwig von Braun-
schweig-Lüneburg hinweist: „ANNO 1626 DEN
17.APRILIS IST IN DER KRIEGSFEHDE DIES
GOTTESHAUS ABGEBRANNDT UNDT VON
H. FRIEDRICHS UND CHRISTIAN LUDWIGS
GEVETTERN HERZUGEN ZU BRAUNSW.
UNDT LUNEB. F.F.G.G. ZUR EHRE DES
HOECHSTEN 1647 RESP. WIEDER ZU
ERBAUEN ANGEFANGEN UNDT 1650
CHRISTFÜRSTLICH AUSGEFÜHRT WOR-
DEN“. (Diese Bauinschrift wird wohl, trotz des
gotisch anmutenden Spitzbogenfensters, auf
eine Baumaßnahme des Langhauses zu be-
ziehen sein.) Die heutige Kirche St. Johannes
präsentiert sich als Bruchsteinbau mit gliedern-
den Strebepfeilern und Fachwerkoberstock,
dessen Langchor mit 5/8-Schluss endet. Ein
nicht sehr wohlproportionierter, mehrfach
veränderter Westturm überragt das schlichte
Satteldach. Geprägt wird der Außenbau des
Langhauses durch einen zweigliedrigen Wand-
aufbau: auf einem bis zur Mitte der Chorfenster
reichenden Bruchsteinmauerwerk setzt ein in
Fachwerkbauweise errichteter Oberstock an.
Seine zweifach verriegelten Fachwerkwände
sind durch friesartig verlaufende kleinteilige
Andreaskreuze in den Brüstungsgefachen und
durch hohe, sich kreuzende Streben in den
Eckgefachen akzentuiert. Der im Kern wohl
dem 17.Jh. angehörende Westturm wurde im
19.Jh. bis zur Bauflucht des Langhauses er-
weitert.
Vom Langhaus setzt sich klar der Chor ab, der
wohl nach der Brandzerstörung 1346 errichtet
wurde. Hohe, mit Sandsteinquadern einge-
Katlenburg, Lageplan des Ortskerns mit Burgberg (Ausschnitt), von 1775, Hauptstaatsarchiv Hannover 22 I
Northeim 26 g (Ländereien an der Ruhme von NORTHEIM bis KALTENBURG)
127
Buchen), der insbesondere die Ostseite des
Burgberges einnimmt, bildet den Rahmen der
Anlage.
Auf dem steil zum Rhumetai abfallenden
Burgberg sind noch heute bemerkenswerte
Bauten vorhanden, die sich dem Betrachter in
einer eindrucksvollen Anordnung darbieten. Die
gesamte nördliche Fläche des schmalen
Bergrücken nutzend, sind die Bauten locker,
nahezu regellos aufgegliedert, überragt und
beherrscht von der Kirche St. Johannes. Dem
auf Fernsicht angelegten Sakralbau ordnen sich
das so genannte Magazingebäude, das unmit-
telbar angrenzende ehemalige Brauhaus, das
so genannte „Gefängnis“ und die ehemalige
Schmiede unter, die gemeinsam den ehemali-
gen Burg-Bezirk bilden. Darüber hinaus ist das
in Verlängerung des gotischen Chores der ehe-
maligen Klosterkirche errichtete „Schlösschen“
zu nennen, das zum einstigen Kloster- und
Schlossbezirk gehört. Pächterwohnhaus,
Landarbeiterhaus, Pferdestall, Schweine- und
Kuhstall sowie Scheune stellen den ehemaligen
Domänen-Bezirk dar.
Ev. Kirche St. Johannes
Der Merian-Stich aus der Mitte des 17.Jh. ver-
anschaulicht die herausgehobene Bedeutung
der einstigen Klosterkirche, deren Inschrif-
tentafel auf die Zerstörung des Gotteshauses
im Jahre 1626 und seine Wiederherstellung
zwischen 1647 und 1650 durch die Herzöge
Friedrich und Christian Ludwig von Braun-
schweig-Lüneburg hinweist: „ANNO 1626 DEN
17.APRILIS IST IN DER KRIEGSFEHDE DIES
GOTTESHAUS ABGEBRANNDT UNDT VON
H. FRIEDRICHS UND CHRISTIAN LUDWIGS
GEVETTERN HERZUGEN ZU BRAUNSW.
UNDT LUNEB. F.F.G.G. ZUR EHRE DES
HOECHSTEN 1647 RESP. WIEDER ZU
ERBAUEN ANGEFANGEN UNDT 1650
CHRISTFÜRSTLICH AUSGEFÜHRT WOR-
DEN“. (Diese Bauinschrift wird wohl, trotz des
gotisch anmutenden Spitzbogenfensters, auf
eine Baumaßnahme des Langhauses zu be-
ziehen sein.) Die heutige Kirche St. Johannes
präsentiert sich als Bruchsteinbau mit gliedern-
den Strebepfeilern und Fachwerkoberstock,
dessen Langchor mit 5/8-Schluss endet. Ein
nicht sehr wohlproportionierter, mehrfach
veränderter Westturm überragt das schlichte
Satteldach. Geprägt wird der Außenbau des
Langhauses durch einen zweigliedrigen Wand-
aufbau: auf einem bis zur Mitte der Chorfenster
reichenden Bruchsteinmauerwerk setzt ein in
Fachwerkbauweise errichteter Oberstock an.
Seine zweifach verriegelten Fachwerkwände
sind durch friesartig verlaufende kleinteilige
Andreaskreuze in den Brüstungsgefachen und
durch hohe, sich kreuzende Streben in den
Eckgefachen akzentuiert. Der im Kern wohl
dem 17.Jh. angehörende Westturm wurde im
19.Jh. bis zur Bauflucht des Langhauses er-
weitert.
Vom Langhaus setzt sich klar der Chor ab, der
wohl nach der Brandzerstörung 1346 errichtet
wurde. Hohe, mit Sandsteinquadern einge-
Katlenburg, Lageplan des Ortskerns mit Burgberg (Ausschnitt), von 1775, Hauptstaatsarchiv Hannover 22 I
Northeim 26 g (Ländereien an der Ruhme von NORTHEIM bis KALTENBURG)
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