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Dürer, Albrecht; Germanisches Nationalmuseum [Editor]; Germanisches Nationalmuseum [Editor]
Albrecht-Dürer-Ausstellung: im Germanischen Museum, Nürnberg, April bis September 1928 — Nürnberg: [Verlag nicht ermittelbar], 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.53855#0040
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Der Altar, den Thode für Wolgemut in Anspruch nahm, gilt seither für
fränkisch-schwäbische Grenzkunst. Nun ist ein solch großer bedeutender
Altar keinesfalls in einem kleinen Ort, sondern sicherlich in der Werkstatt
eines großen Kunstzentrums entstanden. Die Plastik des Schreines weist
auch nicht, wie Abraham meint, schwäbische Züge auf, sondern ist sicher-
lich Nürnbergisch, wie ein Vergleich mit der daneben aufgestellten Figur
des Hl. Andreas beweist. Auf den Zusammenhang der Komposition mit Dü-
rers Holzschnitten der Passion hat Flechsig hingewiesen. Bedeutender als
die Innenseiten der Flügel sind jedoch die Außenseiten. Nach dem Stil der
Figuren und Malerei muß der Altar im Beginn der 90er Jahre entstan-
den sein.
Literatur: Thode, S. 140 ff. — Die Kunst- und Altertumsdenkmale im Kgr.
Württemberg, Jagstkreis, Eßlingen 1907, S. 48. — Abraham, S. 199 ff. —
E. Flechsig, I. S. 267. — Dörnhöffer, S. 453. —

34. HANS PLEYDENWURF-
WERKSTATT:
DER KALVARIENBERG
Vorn der knieende Stifter mit seinem Wappen (in Silber ein
roter gekrönter Löwe auf vierfachem Felsen von natürlicher
Farbe). Holztafelgemälde. 1,70 m hoch, 1,70 m breit.
Germanisches Museum Nr. 131 (aus der Zu-Rheinschen Samm-
lung in Würzburg).
Der Stifter ist Georg Graf von Löwenstein, 1408 Domherr in Würzburg und
Bamberg, seit September 1418 Propst bei St. Jakob in Bamberg, 1442 Pfleger
des Hochstifts. Verkaufte 1441 die Grafschaft Löwenstein an Friedrich den
Siegreichen von der Pfalz, stiftete 1449 eine Vikarie zu Ehren U. L. Fr.
im Dom zu Bamberg, erhielt 1451 das Amt Zeil als Leibgeding und starb
als Subdiakon am 10. 8. 1464. (Vgl. dessen Bildnis Nr. 16 d. Kataloges.) Das
Bild wurde auf Thodes Veranlassung dem Hans Pleydenwurf gegeben, eine
Bestimmung, die bisher unbestritten geblieben ist. Den terminus ante quem
für die Entstehung bietet das Todesjahr des Stifters 1464, falls es sich nicht
um eine Gedächtnistafel handelt, die erst nach seinem Tode hergestellt
wurde. Das Bild ist in einem etwas hellen Kolorit gehalten, daher vielleicht
von einem jüngeren Werkstattgesellen.

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