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Wir setzen unsere Wanderung fort und schlendern die schöne
strada dell''Abbotuianza (Taf. 20 und Taf. 18) hinunter. Wir beachten
die vornehmen Fassaden aus Tuffquadern, die sorgfältige Pflasterung
aus polygoncn Lavaplatten, die breiten Trottoirs, die querliegenden
I rittsteine, welche den Uebergang von einem Fusssteig zum andern
erleichtern sollten. Am Seiteneingang der Markthalle der Eumachia
kommen wir an einem einst mit der Büste der Concordia Augusti
geschmückten Brunnen vorüber. Da und dort werfen wir Blicke in das
Innere der Häuser und der zahlreichen vorliegenden Läden und
malen uns im Geiste das buntbewegte Strassenbild jener Zeit aus,
welches sich nicht viel von demjenigen mancher Gassen des heutigen
Neapel unterschieden haben dürfte. Oft bleiben wir auch vor einer
der hübschen Thüren oskischer Zeit stehen oder bewundern kostbare
Fussbodenmosaiks und die verschiedenartigen Wandmalereien. Bei
dem zweiten mit einem Minervakopf gezierten Brunnen wenden wir
uns rechts nach dem Forum trianguläre.
Durch eine ionische Vorhalle, welche aus der Tuffperiode
stammt, während die Rückwand nach dem Erdbeben des Jahres
63 erneuert wurde, gelangen wir auf einen ungefähr dreieckigen
Platz (Taf. 30. 31). An zwei Seiten und dem durch sie gebildeten ab-
gestumpften Winkel ziehen sich schöne ionische Säulenhallen aus Tuff
hin. Die dritte nach der Ebene zu liegende Seite ist offen. Der
Abhang nach der Sarnoebcne hin ist künstlich abgeschrofft und
wird gehalten durch das hier endende Quaderwerk der Stadtmauer
und eine an diese sich ansetzende Mauer aus Lavabruchsteinen
(Paf. 30 unten). In der Mitte des Platzes, ohne Rücksicht auf die
Richtung einer der drei Seiten erhebt sich der zum guten Teil
modern ergänzte Stufenunterbau eines Tempels. Schon durch diesen
unterschied er sich von allen anderen pompejanischen Heiligtümern
und er wird darum der griechische Tempel genannt (Taf. 30). Von
seinem Aufbau sind noch Reste der Cellamauern, die von den Teil-
nehmern der ersten badischen Studienreise erforscht wurden, Trom-
meln zweier Säulen und vier Capitelle erhalten. Diese erinnern mit
ihrem stark geschwungenen tellerartigen Wulst an Formen, welche
wir von den archaischen Tempeln am Paestum und Sclinus kennen.
Um die kleine und schmale Cella zog sich ringsum in auffallend
weitem Abstand die Säulenhalle. Der Tempel war also ein soge-
nannter Pseudodipteros. Der Aufbau ist nicht sicher zu reconstruieren.
Das obere Gebälk, wohl aus Holz, trug Terracottaverkleidung, wie
viele sizilianische Bauten. Wenn auch die am Tempel gemachten
Kleinfunde nicht das hohe Alter desselben bezeugen, das man nach
den Kapitellen annehmen musste, so steht doch soviel fest, dass
der Tempel unter allen bis jetzt bekannten öffentlichen Gebäuden
das weitaus älteste ist. Man glaubt jetzt, dass er dem Apollo ge-
weiht war. Die Ansicht stützt sich auf die Reste eines grossen
Hirsches aus Terracotta, der auf einem Postamente neben der Cella
stand, und auf eine am Abhang gefundene Statue, welche wahr-
scheinlich den Apollo darstellte. Die beim Tempel sich befindenden
drei Altäre deuten auf den Kult mehrerer Gottheiten an diesem
Platze hin. Gerade vor der Treppe der nach SO. gerichteten Front
ist eine niedrige Einfriedigung erhalten, deren Bestimmung nicht
feststeht, und weiterhin sehen wir die Reste eines Brunnenhauses,
dessen oskische Bauinschrift auch noch erhalten ist. An der linken
hinteren Tempelecke steht eine halbrunde gemauerte Bank, auf der
eine Sonnenuhr gefunden wurde. Uhr und Bank sind nach der In-
schrift von denselben Duumvirn gestiftet, welche auch im Apollotempel
am Forum eine Sonnenuhr aufgestellt haben. Schon im Altertum
stand der Tempel nicht mehr. Er war wahrscheinlich durch ein
Weichen der Stadtmauer, die zugleich als Füllmauer diente, zu Fall
gekommen. Ein dürftiges Heiligtum ohne Säulenhalle wurde auf
dem alten Unterbau errichtet, den eigentlichen Ersatz aber für das
alte Heiligtum bildete wohl der neu errichtete Apollotempel am
grossen Forum (v. Dui-IN und JACOBI, die griech. Tempel in Pompeji,
Heidelberg 1890).
Parallel zu der östlichen Halle gewahrt man die Reste einer
Mauer. Sie schloss wohl den heiligen Bezirk des Tempels nach
dieser Seite hin ab zu einer Zeit, als der Platz auch in Beziehung
zu den anstossenden Neubauten gesetzt wurde, denen er auch wohl
erst seine eigentümliche Gestalt verdankte. Gerade an die Ostseite
stösst die Umfassungsmauer des grossen Theaters (Taf. 32). Von dem
Platze aus führen zwei Eingänge in den Zuschauerraum und eine
breite Freitreppe (Taf. 32 rechts) in den Raum hinter der Bühne.
In feierlichem Zuge bewegten sich wahrscheinlich die für die Spiele
sorgenden Beamten durch die oben erwähnte Vorhalle herein in den
Säulengang des Forums, stiegen die Freitreppe herunter und ge-
langten durch eine weitere Säulenhalle schliesslich zu dem linken
seitlichen Eingang des Orchesters. Dem Theaterpublikum diente die
Stelle am Forum als Aufenthalt in den Spielpausen und als Schutz bei
plötzlichem Regen. Durch einen Eingang vom Forum her gelangen
wir zunächst in einen gewölbten Gang und von dem aus auf den
oberen Umgang des zweiten Ranges. Er besteht aus 15 mit Mar-
mor belegten hufeisenförmigen Sitzstufen, die durch sechs den oberen
entsprechende Treppen in sieben keilförmige Abteilungen zerlegt
werden. Auch von unten sind die Sitze durch die Seiteneingänge
des Orchesters zugänglich. Ueber dem bedeckten oberen Umgang
befindet sich der dritte Rang, zu dem andere Treppen führten.
Unten, vom zweiten Rang wieder durch einen Umgang getrennt,
sehen wir die vier breiten niedrigen Stufen des ersten Rangs, auf
welchem die Sitze der Stadträte und einiger der Ehre »des biselliums«
gewürdigte Bürger standen. Auch die Orchestra, die im griechischen
Theater wie ihr Name sagt, auch der Tanzplatz des Chores war,
war hier Sitzraum. Zum Schutz gegen die Sonne dienten grosse
Segel, die über dem Zuschauerraum ausgespannt wurden. Von den
Plattformen über den gewölbten Seitengängen der Orchestra, den
sogenannten Tribunalen, diente die eine als Platz des den Vorsitz
bei den Spielen führenden Beamten, auf der anderen hatten vielleicht
die öffentlichen Priesterinnen ihren Ehrensitz. Von der Bühne ge-
wahren wir zunächst die Vorderwand. Zwei an sie ansetzende
Treppen führen zur Orchestra herunter. In den Canal hinter ihr
wurde der Vorhang bei Beginn des Spieles versenkt. Es folgen
weiter die Mauer, auf welcher der Bretterboden der Bühne ruhte,
und ganz hinten die auch ziemlich hohe Rückwand, die eine Palast-
fassade vorstellt, bei Aufführungen aber durch eine Decoration ver-
deckt war. Sie ist von drei Thüren durchbrochen, durch welche
die Schauspieler eintraten. Für feierliche Aufzüge dienten noch zwei
seitliche Eingänge. Hinter der Bühne ist der Umkleideraum für die
Schauspieler. Auf einer zu dem Mittelthor grad aufsteigenden Rampe
konnten grosse Maschinen auf die Bühne gebracht werden. Nach
ihrer Bauweise stammt die ganze Anlage noch aus der oskischen
Periode der Stadt, doch wurde sie etwa in der Zeit des Augustus
durch zwei Mitglieder der Familie der Holconier aus eigenen Mitteln
erneuert und ausgebaut.
Der Zeit der ersten Anlage gehört auch der hinter dem
Theater befindliche viereckige, mit Hallen umgebene Hof an; seine
Hallen dienten einstmals als Wandelgänge für das Publikum, wie
die des Forum trianguläre. In späterer Zeit war er der Uebungs-
platz der Gladiatoren. Ringsum hinter den Säulengängen liegen
die Zellen der zu dem blutigen Handwerk gezwungenen Sklaven.
Bei der Umwandlung in eine Kaserne musste auch der hinter der
Bühne befindliche Säulengang weichen, zu dem, wie oben gesagt
wurde, die Freitreppe vom Forum trianguläre führte. Er wurde
zu Kammern umgebaut und die breite Treppe lief sich tot. Nur
eine kleine Scitentreppe führte in den Raum hinter der Bühne.
Neben dem grossen Theater liegt noch ein kleineres, welches
ganz gedeckt und für musikalische Aufführungen bestimmt war.
Es stammt aus der ersten Zeit der römischen Colonie.
Schaustellungen anderer doch nicht weniger schauspielerischer
Art mögen oft den ebenfalls an das grosse Theater grenzenden
Bezirk des Isistempels erfüllt haben (Taf. 29); allerlei ägyptischer
Krimskram, sogar echte, aus Aegypten hergeschleppte Hieroglyphen-
tafeln, Totenköpfe u. dgl. mussten dienen, um die Echtheit des
Bildes zu erhöhen und die Illusion zu steigern. Dieser namentlich
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Wir setzen unsere Wanderung fort und schlendern die schöne
strada dell''Abbotuianza (Taf. 20 und Taf. 18) hinunter. Wir beachten
die vornehmen Fassaden aus Tuffquadern, die sorgfältige Pflasterung
aus polygoncn Lavaplatten, die breiten Trottoirs, die querliegenden
I rittsteine, welche den Uebergang von einem Fusssteig zum andern
erleichtern sollten. Am Seiteneingang der Markthalle der Eumachia
kommen wir an einem einst mit der Büste der Concordia Augusti
geschmückten Brunnen vorüber. Da und dort werfen wir Blicke in das
Innere der Häuser und der zahlreichen vorliegenden Läden und
malen uns im Geiste das buntbewegte Strassenbild jener Zeit aus,
welches sich nicht viel von demjenigen mancher Gassen des heutigen
Neapel unterschieden haben dürfte. Oft bleiben wir auch vor einer
der hübschen Thüren oskischer Zeit stehen oder bewundern kostbare
Fussbodenmosaiks und die verschiedenartigen Wandmalereien. Bei
dem zweiten mit einem Minervakopf gezierten Brunnen wenden wir
uns rechts nach dem Forum trianguläre.
Durch eine ionische Vorhalle, welche aus der Tuffperiode
stammt, während die Rückwand nach dem Erdbeben des Jahres
63 erneuert wurde, gelangen wir auf einen ungefähr dreieckigen
Platz (Taf. 30. 31). An zwei Seiten und dem durch sie gebildeten ab-
gestumpften Winkel ziehen sich schöne ionische Säulenhallen aus Tuff
hin. Die dritte nach der Ebene zu liegende Seite ist offen. Der
Abhang nach der Sarnoebcne hin ist künstlich abgeschrofft und
wird gehalten durch das hier endende Quaderwerk der Stadtmauer
und eine an diese sich ansetzende Mauer aus Lavabruchsteinen
(Paf. 30 unten). In der Mitte des Platzes, ohne Rücksicht auf die
Richtung einer der drei Seiten erhebt sich der zum guten Teil
modern ergänzte Stufenunterbau eines Tempels. Schon durch diesen
unterschied er sich von allen anderen pompejanischen Heiligtümern
und er wird darum der griechische Tempel genannt (Taf. 30). Von
seinem Aufbau sind noch Reste der Cellamauern, die von den Teil-
nehmern der ersten badischen Studienreise erforscht wurden, Trom-
meln zweier Säulen und vier Capitelle erhalten. Diese erinnern mit
ihrem stark geschwungenen tellerartigen Wulst an Formen, welche
wir von den archaischen Tempeln am Paestum und Sclinus kennen.
Um die kleine und schmale Cella zog sich ringsum in auffallend
weitem Abstand die Säulenhalle. Der Tempel war also ein soge-
nannter Pseudodipteros. Der Aufbau ist nicht sicher zu reconstruieren.
Das obere Gebälk, wohl aus Holz, trug Terracottaverkleidung, wie
viele sizilianische Bauten. Wenn auch die am Tempel gemachten
Kleinfunde nicht das hohe Alter desselben bezeugen, das man nach
den Kapitellen annehmen musste, so steht doch soviel fest, dass
der Tempel unter allen bis jetzt bekannten öffentlichen Gebäuden
das weitaus älteste ist. Man glaubt jetzt, dass er dem Apollo ge-
weiht war. Die Ansicht stützt sich auf die Reste eines grossen
Hirsches aus Terracotta, der auf einem Postamente neben der Cella
stand, und auf eine am Abhang gefundene Statue, welche wahr-
scheinlich den Apollo darstellte. Die beim Tempel sich befindenden
drei Altäre deuten auf den Kult mehrerer Gottheiten an diesem
Platze hin. Gerade vor der Treppe der nach SO. gerichteten Front
ist eine niedrige Einfriedigung erhalten, deren Bestimmung nicht
feststeht, und weiterhin sehen wir die Reste eines Brunnenhauses,
dessen oskische Bauinschrift auch noch erhalten ist. An der linken
hinteren Tempelecke steht eine halbrunde gemauerte Bank, auf der
eine Sonnenuhr gefunden wurde. Uhr und Bank sind nach der In-
schrift von denselben Duumvirn gestiftet, welche auch im Apollotempel
am Forum eine Sonnenuhr aufgestellt haben. Schon im Altertum
stand der Tempel nicht mehr. Er war wahrscheinlich durch ein
Weichen der Stadtmauer, die zugleich als Füllmauer diente, zu Fall
gekommen. Ein dürftiges Heiligtum ohne Säulenhalle wurde auf
dem alten Unterbau errichtet, den eigentlichen Ersatz aber für das
alte Heiligtum bildete wohl der neu errichtete Apollotempel am
grossen Forum (v. Dui-IN und JACOBI, die griech. Tempel in Pompeji,
Heidelberg 1890).
Parallel zu der östlichen Halle gewahrt man die Reste einer
Mauer. Sie schloss wohl den heiligen Bezirk des Tempels nach
dieser Seite hin ab zu einer Zeit, als der Platz auch in Beziehung
zu den anstossenden Neubauten gesetzt wurde, denen er auch wohl
erst seine eigentümliche Gestalt verdankte. Gerade an die Ostseite
stösst die Umfassungsmauer des grossen Theaters (Taf. 32). Von dem
Platze aus führen zwei Eingänge in den Zuschauerraum und eine
breite Freitreppe (Taf. 32 rechts) in den Raum hinter der Bühne.
In feierlichem Zuge bewegten sich wahrscheinlich die für die Spiele
sorgenden Beamten durch die oben erwähnte Vorhalle herein in den
Säulengang des Forums, stiegen die Freitreppe herunter und ge-
langten durch eine weitere Säulenhalle schliesslich zu dem linken
seitlichen Eingang des Orchesters. Dem Theaterpublikum diente die
Stelle am Forum als Aufenthalt in den Spielpausen und als Schutz bei
plötzlichem Regen. Durch einen Eingang vom Forum her gelangen
wir zunächst in einen gewölbten Gang und von dem aus auf den
oberen Umgang des zweiten Ranges. Er besteht aus 15 mit Mar-
mor belegten hufeisenförmigen Sitzstufen, die durch sechs den oberen
entsprechende Treppen in sieben keilförmige Abteilungen zerlegt
werden. Auch von unten sind die Sitze durch die Seiteneingänge
des Orchesters zugänglich. Ueber dem bedeckten oberen Umgang
befindet sich der dritte Rang, zu dem andere Treppen führten.
Unten, vom zweiten Rang wieder durch einen Umgang getrennt,
sehen wir die vier breiten niedrigen Stufen des ersten Rangs, auf
welchem die Sitze der Stadträte und einiger der Ehre »des biselliums«
gewürdigte Bürger standen. Auch die Orchestra, die im griechischen
Theater wie ihr Name sagt, auch der Tanzplatz des Chores war,
war hier Sitzraum. Zum Schutz gegen die Sonne dienten grosse
Segel, die über dem Zuschauerraum ausgespannt wurden. Von den
Plattformen über den gewölbten Seitengängen der Orchestra, den
sogenannten Tribunalen, diente die eine als Platz des den Vorsitz
bei den Spielen führenden Beamten, auf der anderen hatten vielleicht
die öffentlichen Priesterinnen ihren Ehrensitz. Von der Bühne ge-
wahren wir zunächst die Vorderwand. Zwei an sie ansetzende
Treppen führen zur Orchestra herunter. In den Canal hinter ihr
wurde der Vorhang bei Beginn des Spieles versenkt. Es folgen
weiter die Mauer, auf welcher der Bretterboden der Bühne ruhte,
und ganz hinten die auch ziemlich hohe Rückwand, die eine Palast-
fassade vorstellt, bei Aufführungen aber durch eine Decoration ver-
deckt war. Sie ist von drei Thüren durchbrochen, durch welche
die Schauspieler eintraten. Für feierliche Aufzüge dienten noch zwei
seitliche Eingänge. Hinter der Bühne ist der Umkleideraum für die
Schauspieler. Auf einer zu dem Mittelthor grad aufsteigenden Rampe
konnten grosse Maschinen auf die Bühne gebracht werden. Nach
ihrer Bauweise stammt die ganze Anlage noch aus der oskischen
Periode der Stadt, doch wurde sie etwa in der Zeit des Augustus
durch zwei Mitglieder der Familie der Holconier aus eigenen Mitteln
erneuert und ausgebaut.
Der Zeit der ersten Anlage gehört auch der hinter dem
Theater befindliche viereckige, mit Hallen umgebene Hof an; seine
Hallen dienten einstmals als Wandelgänge für das Publikum, wie
die des Forum trianguläre. In späterer Zeit war er der Uebungs-
platz der Gladiatoren. Ringsum hinter den Säulengängen liegen
die Zellen der zu dem blutigen Handwerk gezwungenen Sklaven.
Bei der Umwandlung in eine Kaserne musste auch der hinter der
Bühne befindliche Säulengang weichen, zu dem, wie oben gesagt
wurde, die Freitreppe vom Forum trianguläre führte. Er wurde
zu Kammern umgebaut und die breite Treppe lief sich tot. Nur
eine kleine Scitentreppe führte in den Raum hinter der Bühne.
Neben dem grossen Theater liegt noch ein kleineres, welches
ganz gedeckt und für musikalische Aufführungen bestimmt war.
Es stammt aus der ersten Zeit der römischen Colonie.
Schaustellungen anderer doch nicht weniger schauspielerischer
Art mögen oft den ebenfalls an das grosse Theater grenzenden
Bezirk des Isistempels erfüllt haben (Taf. 29); allerlei ägyptischer
Krimskram, sogar echte, aus Aegypten hergeschleppte Hieroglyphen-
tafeln, Totenköpfe u. dgl. mussten dienen, um die Echtheit des
Bildes zu erhöhen und die Illusion zu steigern. Dieser namentlich