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die lange Straße im Sturm hinab und am unteren Ende statt nach links viel-
mehr nach rechts dahin auf der Straße nach Patras. Die Sache sah sehr be-
sorglich aus, es war, wie er mir selbſt geſtand, das erstemal, daß er auf eng-
liſchem Sattel sitzen sollte und ein kraſtvolles Pferd zu meistern hatte. So schnell
es ging, ſchwangen wir uns auf die Pferde und jagten nach, so raſch die Pferde
laufen konnten. Glücklicherweiſe waren unsre beiden Herolde, auch gut beritten
gemacht, etwas vorangeritten und konnten, was uns wohl sehr schwer gewesen
wäre, den an ihnen vorbeiſauſenden ihrer besonderen Obhut anvertrauten Lolling
nach freilich immer noch geraumer Zeit einholen und sein Pferd zum Stehen
bringen, indem ſie mit Geistesgegenwart quer davorſprengten. Wir waren
sehr froh, als wir unsern Freund zurückkommen sahen, er ruhig hoch zu Roß,
die Herolde einer links, einer rechts, mit der einen Hand jeder sein Pferd, mit
der andern Lollings führend. In ziemlich aufgelöſtem Zuſland langte er an.
Das einzige, was er zu mir herausbringen konnte, waren die zwei Worte:
„Nie wieder!" Von jetzt ab mußten wir im Schritt reiten, hin und zurück,
er immer in beschriebener Weiſe zwiſchen seinen beiden Dioskuren.
Von Aegion aus beabsichtigten wir eine Rundtour um den Gebirgsklotz
des Panachaikon, um einige noch ſehr wenig bekannte Gebiete des westlichen
Achaia und des nördlichen Arkadien zu beſuchen. Pferde und ein Begleiter
wurden gemietet und am vierten Tage nach unsrer Ankunft verließen wir Aegion,
nicht ohne eine gewisse Freude darüber, daß unser Weg uns noch einmal dorthin
zurückbringen würde und die gaſtſreie Familie uns bat, sie dann wieder auf-
zuſuchen. War der Abschied alſo auch noch kein definitiver, ſo war er doch
nicht minder herzlich, und die sorglichen Mitgaben ein erfreulicher Ersatz für
manch kleines Gepäckstück, das wir in Obhut zurückließen.
Auf unsern Rosinanten ritten wir meiſt hart am Meere westwärts, die
Natur lachte ringsum in ſchönſster Morgenstimmung und wir mit ihr. Zwei
Stunden waren wir unterwegs, manchen dankbaren Blick auf das sich immer
mehr entfernende Aegion zurückwerfend und der schönen und für unsre Zwecke
auch fruchtreichen Tage gedenkend. Plötlich wird es zu unsrer Rechten laut,
und aus dem Gebüſch stürmen fünf Reiter hervor, uns im Nu umſchließend.
Aber es waren keine Uebles wollenden Räuber, sondern die fünf Brüder
Panagiotopulos. Mit herzlichem Lachen freuten sie ſich unsrer Ueberraſchung
und veranlaßten uns, seitwärts abzubiegen, dem Meere zu, wo wir bald nahe
dem Strande ein reizendes Sommerhaus inmitten eines wohlgepflegten Gartens
erblickten, vor dem wir abſtiegen. Wir wunderten uns über nichts mehr, als
wir eintretend in dem nach dem Meere geöffneten Saale ein köstliches Mahl
aufgetragen sahen. Bei fröhlichem Gläserklang, angesichts des herrlichsten Land-
ſchaftsbildes, das in strahlender Sonne eigens für uns ausgebreitet lag, wurde
noch einmal Abschied gefeiert und für unser materielles Wohl in so gaſtfreier
Weise gesorgt, daß wir hernach den langen Ritt bis Patras ohne jeden materiellen
Gedanken durcherleben und die neuen Eindrücke des großartigen neuen Ausblicks
auf Joniſches Meer und Inseln und die in kühn getürmten Formen ſsich zu
die lange Straße im Sturm hinab und am unteren Ende statt nach links viel-
mehr nach rechts dahin auf der Straße nach Patras. Die Sache sah sehr be-
sorglich aus, es war, wie er mir selbſt geſtand, das erstemal, daß er auf eng-
liſchem Sattel sitzen sollte und ein kraſtvolles Pferd zu meistern hatte. So schnell
es ging, ſchwangen wir uns auf die Pferde und jagten nach, so raſch die Pferde
laufen konnten. Glücklicherweiſe waren unsre beiden Herolde, auch gut beritten
gemacht, etwas vorangeritten und konnten, was uns wohl sehr schwer gewesen
wäre, den an ihnen vorbeiſauſenden ihrer besonderen Obhut anvertrauten Lolling
nach freilich immer noch geraumer Zeit einholen und sein Pferd zum Stehen
bringen, indem ſie mit Geistesgegenwart quer davorſprengten. Wir waren
sehr froh, als wir unsern Freund zurückkommen sahen, er ruhig hoch zu Roß,
die Herolde einer links, einer rechts, mit der einen Hand jeder sein Pferd, mit
der andern Lollings führend. In ziemlich aufgelöſtem Zuſland langte er an.
Das einzige, was er zu mir herausbringen konnte, waren die zwei Worte:
„Nie wieder!" Von jetzt ab mußten wir im Schritt reiten, hin und zurück,
er immer in beschriebener Weiſe zwiſchen seinen beiden Dioskuren.
Von Aegion aus beabsichtigten wir eine Rundtour um den Gebirgsklotz
des Panachaikon, um einige noch ſehr wenig bekannte Gebiete des westlichen
Achaia und des nördlichen Arkadien zu beſuchen. Pferde und ein Begleiter
wurden gemietet und am vierten Tage nach unsrer Ankunft verließen wir Aegion,
nicht ohne eine gewisse Freude darüber, daß unser Weg uns noch einmal dorthin
zurückbringen würde und die gaſtſreie Familie uns bat, sie dann wieder auf-
zuſuchen. War der Abschied alſo auch noch kein definitiver, ſo war er doch
nicht minder herzlich, und die sorglichen Mitgaben ein erfreulicher Ersatz für
manch kleines Gepäckstück, das wir in Obhut zurückließen.
Auf unsern Rosinanten ritten wir meiſt hart am Meere westwärts, die
Natur lachte ringsum in ſchönſster Morgenstimmung und wir mit ihr. Zwei
Stunden waren wir unterwegs, manchen dankbaren Blick auf das sich immer
mehr entfernende Aegion zurückwerfend und der schönen und für unsre Zwecke
auch fruchtreichen Tage gedenkend. Plötlich wird es zu unsrer Rechten laut,
und aus dem Gebüſch stürmen fünf Reiter hervor, uns im Nu umſchließend.
Aber es waren keine Uebles wollenden Räuber, sondern die fünf Brüder
Panagiotopulos. Mit herzlichem Lachen freuten sie ſich unsrer Ueberraſchung
und veranlaßten uns, seitwärts abzubiegen, dem Meere zu, wo wir bald nahe
dem Strande ein reizendes Sommerhaus inmitten eines wohlgepflegten Gartens
erblickten, vor dem wir abſtiegen. Wir wunderten uns über nichts mehr, als
wir eintretend in dem nach dem Meere geöffneten Saale ein köstliches Mahl
aufgetragen sahen. Bei fröhlichem Gläserklang, angesichts des herrlichsten Land-
ſchaftsbildes, das in strahlender Sonne eigens für uns ausgebreitet lag, wurde
noch einmal Abschied gefeiert und für unser materielles Wohl in so gaſtfreier
Weise gesorgt, daß wir hernach den langen Ritt bis Patras ohne jeden materiellen
Gedanken durcherleben und die neuen Eindrücke des großartigen neuen Ausblicks
auf Joniſches Meer und Inseln und die in kühn getürmten Formen ſsich zu