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Duhn, Friedrich; Messerschmidt, Franz [Oth.]
Italische Gräberkunde (Band 1) — Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.42904#0524
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510 Latium.

Praeneste. T. BarberinL

geschweifte goldene Scliulterfibeln (s. oben S. 499), granuliert, eine,
aus Elektron, mit aufgesetzten Enten (Helbig 1767a; della Seta,
Museo 13211; Pinza-Nogara, Mater, usw., tav. 24a), eine mit
vier Reihen sich gegenüber stehender Sphinxen (Helbig, a. a. 0.;
della Seta, Museo 13212; Archaeologia, pl. VII, 3), sowie das
Bruchstück einer solchen mit drei Sirenen und drei Katzenköpfen
(Helbig, a. a. 0.). Von zwei Kammfibelh aus vergoldetem Silber
sind übrig, zwei filigranüberzogene Zylinder (Helbig, a. a. 0.;
della Seta, Museo 13210; Boll. 166, Fig. 2; Pinza-Nogara, tav,
193, 24h), sowie einige der zugehörigen „Fransen“ ans Silber an
Elektronplatten mit getriebenen Enten (della Seta, Museo 13207
bis 13208; Pinza-Nogara, tav. 19 c); zwei goldene Schlangenfibeln
a cornetti der Maniosfibelform (Helbig 1767 b; della Seta, Museo
13215—13216; Pinza-Nogara, tav. 19 a; ähnlich mit langem Kanal
tav. 24c, f, aus Silber tav. 196) und eine solche mit vier plastischen
Enten am unteren Bügelansatz (Helbig, a.. a. 0.; Montelius 364,
3; della Seta, Museo 13214; Pinza-Nogara, tav. 24 g). Der
Mundus muliebris wurde ferner vervollständigt durch sechs kleinere
und größere silberne Haarnadeln — nur zwei jetzt noch nach-
weisbar — mit fein granuliertem Goldknopf (Helbig 1767c; Inv.
13214—13218, 13222; Pinza-Nogara, tav. 24d, e); ebenso durch
Elemente einer Halskette, die sich zusammensetzte aus einem Wid-
derkopf aus verschiedenfarbigem Glas in der Mitte (wenn derselbe
nicht aus dem folgenden Grab stammt: Arehaeol. 205, 5), zehn
Anhängern in Form weiblicher Köpfe mit Seitenlocken und Hals-
band, die zuunterst in einer Muschel endigen (genau solche aus
Narce Stud. e mat. II, 128, Fig. 110 und Brit. Mus. 1449, Catal. of
jew. pl. XXI, sowie aus einem anderen Praenestiner Grabe: ML. XV,
555—556, Fig. 162c), Pörzellanperlen und zwei großen mit Mäander-
filigran geschmückten Goldperlen: Arehaeol. 204, 10; Brit. Mus..
Catal. of jewell. 1453, pl. XXII. — Ein goldener Ohrring — drei
granulierte Tiere — bei Pinza-Nogara, tav. 24b —, eine Menge
dünner Goldblättchen, linear oder vegetabilisch, auch mit Schalen-
paimetten verziert (Helbig 1767 d; della Seta, Museo 13219),
schon oben als mögliche Teile einer Deckenverkleidung erwähnt,
und solche aus Silber mit Palmetten- und We 1 len]iniendekor (della
Seta 13227), freilich ohne Nahtlöcher, dienten auch in diesem
Grabe wohl als Schmuck zur Erhöhung der standesgemäßen Wir-
kung der Paradeausstellung der Toten. Griechische Keramik war
für den noch schwierigen Landtransport wohl nicht hochwertig
genug, vielleicht auch zu zerbrechlich, ihr Fehlen in den Berichten
also schwerlich zufällig; wurden doch auch beim Bernardinigrah
nur die wenigen protokorinthischen Scherben über dem Grabe
festgestellt.
Ein drittes Grab derselben Art wurde 1861 etwas weiter west-
 
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