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Parsfam-.

gefchloffen, der Schlufs fogar umrändert und durch Palmettenverzierungen ausge-
zeichnet; noch andere find wieder in trockener Weife horizontal abgefchloffen und
haben ftatt einer Unterfchneidung eine wirkungslos abfallende, dreieckige Furchen-
fläche. In Selinus find auch an einem Tempel die Flächen zwifchen den Furchen
wulftartig, von zwei Plättchen eingefafft, gegliedert (Fig. &); an den Terracotten
von Akrai find die Furchen umrändert. Andere Bruchftücke aus Akrai und ein
bemalter Fries aus einem kyrenäifchen Grabe weifen das Kopfband von Metopen
und Triglyphen in eine Fläche zufammengearbeitet — Beifpiele aus früher Zeit, an
denen beim Friesaufbau irgend ein conftructiver Gedanke nicht ausgefprochen ift.
Triglyphen in Eleufis, die wohl der fpäteften Zeit angehören, zeigen eigenthiimlicher
Weife auf ihren vorderen Flächen aufser den Furchen noch Embleme.

Weitereh Schmuck erhielten die Triglyphen noch durch die Farbe. Wie
die vielfältigften Spuren an mit Stuck überzogenen Kalkfteinreften und Marmor-
ftücken heute noch beweifen, war die ganze Fläche mit feinem Blau überzogen,
und nur das Kopfband erhielt noch eine ornamentale Zeichnung, durch Schräglinien
verbundene Ringe, wie in Akrai, oder vielleicht auch emporftehendes Anthemien-
Ornament. Die Triglyphen-Blöcke erhielten bei denjenigen Monumenten, die mit
fculpirten Metopen gefchmückt waren, beiderfeits rechteckige Falze, um die Figuren-
tafeln einfchieben und denfelben den nöthigen Halt geben zu können; an anderen
Monumenten, bei denen dies nicht der Fall war, find fie mit den Metopen zufammen
aus einem Stücke gearbeitet oder fogar zu zweien mit drei Metopen aus einem Stücke,
wie dies bei den der Blüthezeit entflammenden Propyläen in Athen der Fall ift.

Am Demeter-Tempel in Partum bildeten die glatten Metopen eine durch-
laufende tragende Platte, in welche die Triglyphen eingefchoben waren (vgl. die
unten ftehende Fig. auf S. 86).
 
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