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Das Kapitell ift noch etwas weniger ausgeladen, wie das am Parthenon, der Echinos unterhalb mit
vier Reifchen geziert; den Hals markiren drei Einfchnitte. Die Anten verjüngen iich und haben in der
Kapitell-Bildung Verwandtes mit denen des Zeus-Tempels in Olympia. Das Giebelfeld und die Metopen
des Peripteros find glatt gelaffen, während die an der Schmalfeite der Cella mit Reliefs gefchmückt find;
das Triglyphon verkröpft fich an den Ecken und fetzt fich an den Langfeiten nicht fort. (Vgl. die Abb.
auf S. 90.)

Der bedeutendere plaftifche Schmuck ift hier in das Innere verlegt; ein lebendig und reich com-
ponirter Figurenfries zieht fich über der jonifchen Säulenftellung hin.

Die jonifirende, mit fculpirtem Anthemien-Schema gefchmtickte Sima läuft nur den anfteigenden
Giebelgefimfen entlang und endigt an den Ecken mit dem Löwenkopfe; Antefixe, diesmal als Endigungen
der Deckziegel, zieren die Geifa an den Langfeiten. Die Lakunarien find nicht gleichartig gebildet; es
wechfeln quadratifche (in verfchiedenen Gröfsen) mit rautenförmigen ab.

8) Der Athene-Tempel auf Cap Sunion war ein Peripteros von 6 Säulen in der Front; die
Säulenzahl an den Langfeiten ift nicht mehr beftimmbar. Die vorhandenen find von fchlanken Verhält-
niffen, beinahe 6 untere Durchmeffer hoch, edel in der Kapitell-Bildung; drei Reifchen umgeben den fteilen
Echinos; ein einziger Einfchnitt markirt den Hals; 16 Canneluren, in alterthümlicher Weife, beleben den
Schaft. Von dem Tempel, der mit dem Bergtempel auf Aegina ungefähr die gleiche Gröfse hatte und
der in weifsem Marmor ausgeführt war, flehen jetzt noch, vom Seewinde ftark zerfreffen, 11 Säulen des
Peripteros, eine Ante nebft zugehöriger Säule, alle mit Architraven überfpannt. Vielfache Trümmer be-
decken den Boden; 7 Schichten des forgfältig gefügten Unterbaues find an einer Seite blofsgelegt.

9) Die Propyläen zu Sunion, ein einfacher Hallenbau mit Säulenftellung in antis an den beiden
Giebelfeiten und dreifachem Thorwege.

10) Die fog. Halle in Thorikos, eine peripterale Säulenftellung von 7 : 14, deren Beftimmung
als Tempel nicht gefichert ift. Säulenrefte zeigen die Canneluren noch nicht durchgearbeitet.

f) Der spät-dorische Stil.

Der fpät-dorifche Stil giebt den Ausdruck »typifch-monumentaler Erhabenheit«
grofsentheils auf und öffnet fich neue Bahnen zur Fortbildung nach der Richtung
des »leicht Decorativen, anmuthig Reizenden«. Die Säulen werden fehr fchlank,
erhalten nahezu jonifche Verhältniffe; der Echinos des Kapitells zeigt fich als niederes
geradliniges Profil; die Reifchen werden fehr fein; der eine Halseinfchnitt verbleibt und
unterbleibt; das Gebälke wird entfprechend leicht angeordnet. An Werken, die dem
Ende diefer Epoche angehören, erhält der Abacus des Kapitells gewöhnlich noch
eine krönende Echinos-Leifte; die Reifchen machen oft kleinen gekuppelten Rund-
ftäbchen Platz; die Triglyphen-Furchen zeigen verfchiedentlich trockene oder gekün-
ftelte Schlufsbildungen; die Triglyphen-Flächen werden zum Aufheften von Figuren-
oder Gefäfsfchmuck verwendet; das Kopf band, der Triglyphen und Metopen erhält
noch ein kleines Echinos-Leiftchen; die Mutuli verfchwinden in der geraden Anficht
in der tiefliegenden Fläche einer Wafferfchräge.

104.

Charakterifttk.
 
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