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ganzen Ausdehnung nach, aber auch vollftändig deckend (Pompeji). Sicherer kann
die Verwahrung nicht getroffen werden. Die äfthetifch zweifelhafte Zugabe des
Köpfchens oder der Palmette auf dem Simen-Rande mufs dabei allerdings mit in
den Kauf genommen werden. (Vergl. Fig. 186; auch die Publicationen über die
Ausgrabungen auf Samothrake und in Olympia.)
Formal finden wir die Traufrinne bald mit lothrechter Vorderwand architrav-
artig abgeplattet mit Zahnfchnitten und kleinen Karniefen bekrönt, bald fimenartig
gefchwungen mit Plättchen und Eierftableiften abgefchloffen, auf der Vorderfläche
mit Pfeifen, Palmetten oder figürlichem Schmuck in Relief und Malerei geziert
(F'g- 195)-
Einen einfachen Traufziegel mit aufgeftülptem glattem Rinnenrande und feit-
lichem Wafferausgufs (Pompeji) zeigt Fig. 194«; Fig. 194^ (aus dem Mufeo
Fig. 194.
mk Tj...,
rjl)i?it^fj aus Xomprp
nazionale in Neapel) ftellt gleichfalls einen Traufziegel einfachfter Art dar; bei
Fig. 194 c kann in der Rinne die Vorderwand befonders eingefetzt gewefen fein,
da wir ähnliche Vorrichtungen in Fig. 194 d u. e (Rom und Neapel) finden;
fie können aber auch als Einfaffungsziegel bei einer gröfseren Dachöffnung ge-
dient haben.
Zur Ableitung des Waffers aus den durchgehenden und durch die Ziegel-
bahnen abgetheilten Kaftenrinnen waren deren Vorderwände durchbohrt und mit
fog. Wafferfpeiern befetzt. Diefe primitive Art der Ableitung konnte fich in der
Technik Jahrtaufende lang bis beinahe auf die allerneuefte Zeit erhalten, bis end-
lich das Abfallrohr eine beffere Vermittelung zwifchen Dachrinne und Erdboden
herftellte!
Die Wafferfpeier find bald einfache, oben offene oder gefchloffene, im Quer-
fchnitt rechteckige oder runde Canäle, aufsen bunt bemalt (Metapont, Pompeji),
oder es find kurze Röhren mit trompetenartigem Mundftück (Vorbilder in Athen,
Olympia, Selinus) oder geöffnete Löwenrachen, durch welche das Waffer flofs
(Akragas, Himera, Metapont etc.). Später reihten fich den typifch gewordenen
Köpfen von Löwen noch die anderer Thiere als Wafferfpeier an. Pantherkatzen,
204.
Waflerfpeier.
ganzen Ausdehnung nach, aber auch vollftändig deckend (Pompeji). Sicherer kann
die Verwahrung nicht getroffen werden. Die äfthetifch zweifelhafte Zugabe des
Köpfchens oder der Palmette auf dem Simen-Rande mufs dabei allerdings mit in
den Kauf genommen werden. (Vergl. Fig. 186; auch die Publicationen über die
Ausgrabungen auf Samothrake und in Olympia.)
Formal finden wir die Traufrinne bald mit lothrechter Vorderwand architrav-
artig abgeplattet mit Zahnfchnitten und kleinen Karniefen bekrönt, bald fimenartig
gefchwungen mit Plättchen und Eierftableiften abgefchloffen, auf der Vorderfläche
mit Pfeifen, Palmetten oder figürlichem Schmuck in Relief und Malerei geziert
(F'g- 195)-
Einen einfachen Traufziegel mit aufgeftülptem glattem Rinnenrande und feit-
lichem Wafferausgufs (Pompeji) zeigt Fig. 194«; Fig. 194^ (aus dem Mufeo
Fig. 194.
mk Tj...,
rjl)i?it^fj aus Xomprp
nazionale in Neapel) ftellt gleichfalls einen Traufziegel einfachfter Art dar; bei
Fig. 194 c kann in der Rinne die Vorderwand befonders eingefetzt gewefen fein,
da wir ähnliche Vorrichtungen in Fig. 194 d u. e (Rom und Neapel) finden;
fie können aber auch als Einfaffungsziegel bei einer gröfseren Dachöffnung ge-
dient haben.
Zur Ableitung des Waffers aus den durchgehenden und durch die Ziegel-
bahnen abgetheilten Kaftenrinnen waren deren Vorderwände durchbohrt und mit
fog. Wafferfpeiern befetzt. Diefe primitive Art der Ableitung konnte fich in der
Technik Jahrtaufende lang bis beinahe auf die allerneuefte Zeit erhalten, bis end-
lich das Abfallrohr eine beffere Vermittelung zwifchen Dachrinne und Erdboden
herftellte!
Die Wafferfpeier find bald einfache, oben offene oder gefchloffene, im Quer-
fchnitt rechteckige oder runde Canäle, aufsen bunt bemalt (Metapont, Pompeji),
oder es find kurze Röhren mit trompetenartigem Mundftück (Vorbilder in Athen,
Olympia, Selinus) oder geöffnete Löwenrachen, durch welche das Waffer flofs
(Akragas, Himera, Metapont etc.). Später reihten fich den typifch gewordenen
Köpfen von Löwen noch die anderer Thiere als Wafferfpeier an. Pantherkatzen,
204.
Waflerfpeier.