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die erflere, wie dies wahrfcheinlich bei den mit Kreuzgewölben überdeckten Thermen-
Sälen und gewölbten Bafiliken der Fall war. (Vergl. Fig. 178; ferner Art. 183,
S. 202; endlich Pantheon in Rom, verfchiedene Rundbauten bei Rom und Bajae,
Wohnhäufer im Süden Italiens.)
Fig. 202.
trmtn-
\
7. Kapitel.
Innerer Ausbau.
Der innere Ausbau erftreckt fich auf die Herftellung von Fufsböden, Thür-
und Fenfterverfchlüffen, Treppen, Heizungs-Anlagen und Decoration von Decken
und Wänden.
Bei privaten und öffentlichen Bauten war eine Dielung für Fufsböden, auch
in den oberen Stockwerken auf den Holzgebälken, nicht gebräuchlich. Man bediente
fich dafür von Alters her der Eftriche.
Zu ebener Erde wurde aufgefchütteter Boden zunächft feft gerammt und dann
der Eftrich mit Schlegeln feft gefchlagen, wie aus dem Namen Pavimentmn (von
pavire — feft fchlagen) hervorgeht. Nach Vitruv (Lib. VII, 1) wurde zuerft die
aus ^4 Kalk und 8/4 Eftricbfteinen begehende Maffe aufgelegt und mit hölzernen
Rammklötzen bis zu einer Dicke von 3J4, Fufs zufammengeftampft. Dann wurde
die Deckfchicht aus 3 Theilen Thonfcherben und 1 Theil Kalk 6 Zoll dick auf-
getragen, diefe mit dem Richtfcheit abgeebnet und verfchliffen oder darauf ein Fufs-
böden von verfchiedenförmig oder rechteckig gefchnittenen Marmor- oder Thon-
platten gelegt. Hierzu verwendete Backfteine
wurden nach »tiburtiner« Art ährenförmig
zufammengeftellt. Auf diefe wurde oft noch
Marmorftaub aufgefiebt und eine Deckfchicht
von Kalk und Sand gezogen.
Die einfachen Eftriche wurden fpäter
durch die von Griechenland kommenden Litho-
flrota, die mit Steinchen eingelegten Böden,
verdrängt. Der erfte Boden diefer Art wurde
' zu Rom im Tempel des capitolinifchen Jup-
piter, 149 v. Chr. ausgeführt {Plinius, Lib.
XXXVI, 61); 40 Jahre fpäter find derlei Böden
fchon ziemlich allgemein zu finden. Sowohl
ornamentale Mufter, als auch figürliche Dar-
ftellungen wurden mit den Steinchen gebildet;
letztere wurden bei vorgefchrittener Technik
fo klein genommen und in den Farben-
abftufungen fo fein ausgewählt, dafs diefe
Steinftiftenzeichnungen den feinft gemalten
Bildern glichen. (Vergl. Mofaik der Alexander-
Schlacht in Pompeji etc.) Bei den einfachen
Boden-Mofaiken in den Caraca//a-Thermen
fitzen die Steinftifte in einer 10 bis 12 bis
cStiPfrnmosaiJC. (jBiricallailf
3IO.
Fufsböden.
die erflere, wie dies wahrfcheinlich bei den mit Kreuzgewölben überdeckten Thermen-
Sälen und gewölbten Bafiliken der Fall war. (Vergl. Fig. 178; ferner Art. 183,
S. 202; endlich Pantheon in Rom, verfchiedene Rundbauten bei Rom und Bajae,
Wohnhäufer im Süden Italiens.)
Fig. 202.
trmtn-
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7. Kapitel.
Innerer Ausbau.
Der innere Ausbau erftreckt fich auf die Herftellung von Fufsböden, Thür-
und Fenfterverfchlüffen, Treppen, Heizungs-Anlagen und Decoration von Decken
und Wänden.
Bei privaten und öffentlichen Bauten war eine Dielung für Fufsböden, auch
in den oberen Stockwerken auf den Holzgebälken, nicht gebräuchlich. Man bediente
fich dafür von Alters her der Eftriche.
Zu ebener Erde wurde aufgefchütteter Boden zunächft feft gerammt und dann
der Eftrich mit Schlegeln feft gefchlagen, wie aus dem Namen Pavimentmn (von
pavire — feft fchlagen) hervorgeht. Nach Vitruv (Lib. VII, 1) wurde zuerft die
aus ^4 Kalk und 8/4 Eftricbfteinen begehende Maffe aufgelegt und mit hölzernen
Rammklötzen bis zu einer Dicke von 3J4, Fufs zufammengeftampft. Dann wurde
die Deckfchicht aus 3 Theilen Thonfcherben und 1 Theil Kalk 6 Zoll dick auf-
getragen, diefe mit dem Richtfcheit abgeebnet und verfchliffen oder darauf ein Fufs-
böden von verfchiedenförmig oder rechteckig gefchnittenen Marmor- oder Thon-
platten gelegt. Hierzu verwendete Backfteine
wurden nach »tiburtiner« Art ährenförmig
zufammengeftellt. Auf diefe wurde oft noch
Marmorftaub aufgefiebt und eine Deckfchicht
von Kalk und Sand gezogen.
Die einfachen Eftriche wurden fpäter
durch die von Griechenland kommenden Litho-
flrota, die mit Steinchen eingelegten Böden,
verdrängt. Der erfte Boden diefer Art wurde
' zu Rom im Tempel des capitolinifchen Jup-
piter, 149 v. Chr. ausgeführt {Plinius, Lib.
XXXVI, 61); 40 Jahre fpäter find derlei Böden
fchon ziemlich allgemein zu finden. Sowohl
ornamentale Mufter, als auch figürliche Dar-
ftellungen wurden mit den Steinchen gebildet;
letztere wurden bei vorgefchrittener Technik
fo klein genommen und in den Farben-
abftufungen fo fein ausgewählt, dafs diefe
Steinftiftenzeichnungen den feinft gemalten
Bildern glichen. (Vergl. Mofaik der Alexander-
Schlacht in Pompeji etc.) Bei den einfachen
Boden-Mofaiken in den Caraca//a-Thermen
fitzen die Steinftifte in einer 10 bis 12 bis
cStiPfrnmosaiJC. (jBiricallailf
3IO.
Fufsböden.