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Heitz, Paul [Hrsg.]
Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts (Band 19): Einzel-Holzschnitte des fünfzehnten Jahrhunderts in der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek München — Straßburg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.20855#0015
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ON der freundlichen Aufnahme, welche die Publikation «Aus den
Schätzen der Kgl. Bibliothek zu Bamberg» in den Kreisen der Kunst-
verständigen finden würde, machte 1887 Friedrich Leitschuh weitere
Veröffentlichungen aus dem reichen Bestände unserer Bibliothek ab-
hängig. Nach gelegentlichen Andeutungen hatte er wohl auch die Absicht, aus den
Graphika unserer Kunstsammlung bemerkenswerte Wiegendrucke, ..und andere Blätter
zu edieren. Er ist nicht mehr dazu gekommen. Die «Einblattdrucke des 1^. Jahr-
hunderts», welche Paul Heitz mit reifer Sachkunde und glücklicher- Hand herausgibt,
bieten erfreuliche Gelegenheit, jener ersten Veröffentlichung von Leitschuh eine zweite
folgen zu lassen, welche den Freunden der graphischen Künste schätzbare Stücke vor-
legen wird.

Das klosterreiche Frankenland mit seinen Jahrhunderte alten Wallfahrtsorten ist
reich gewesen an Erzeugnissen des Holz- und Metallschnittes, die als Passionsdarstel-
lungen, Heiligenbilder, Ablaßbriefe und Heiltumsbeschreibungen im Volke verbreitet
wurden. Vieles davon ist in die Kgl. Bibliothek nach der Säkularisation herübergerettet
worden. In den Handschriften findet sich nur noch 1 Teigdruck und 5 Holzschnitte
des 15. Jahrhunderts. Zwei Holzschnitte wurden, um sie vor gänzlichem Verfall zu be-
wahren, abgelöst. Leitschuh hat in seinem «Führer durch die Kgl. Bibliothek zu Bam-
berg, 2. Aufl. 1889» von einigen der hier veröffentlichten Blätter Nachricht gegeben
und die <j Schnitte, Nr. 16, 19, 22, 23, 26 näher beschrieben. Schreiber hat im Manuel
de famateur de la gravure sur bois et sur metal au XVe siecle 44 Blätter beschrieben.
Das Blatt 222^ «Einzug in Jerusalem» und 2499 «Die Madonna auf dem Halbmond»
sind Kopien aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Sie sind, was Schreiber
nicht bemerkt hat, Abdrücke der Tafeln II und III in dem Buche von Franz Xaver

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