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Stiftsbibliothek <Sankt Gallen> [Hrsg.]; Heitz, Paul [Hrsg.]; Fäh, Adolf [Vorr.]
Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts (Band 3): Kolorierte Frühdrucke aus der Stiftsbibliothek in St. Gallen — Straßburg, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.7390#0012
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9. Christus am Oelberge. Christus kniet mit erhobenen Händen vor dem Kelche.
Unter ihm links der schlafende Apostel Andreas. Johannes und Petrus, ebenfalls schlafend
sind gegeneinander gewendet. Im primitiven Eingangstore sieht man Judas, am umge-
hängten Beutel erkennbar, der zwei Soldaten auf Christus aufmerksam macht. Ein Ge-
hege in Flechtwerk deutet die Umfriedung des Oelberges an. In diesem Bilde beachtet
man die Betonung der Schatten in einzelnen Strichen.

10. Christus am Kreuze. Links steht mit gefalteten Händen Maria, rechts Johannes
mit dem offenen Buche in den Händen.

11. Christus am Kreuze. Die gleiche Zeichnung wie io, allein aus der linken
Hand des Johannes und den verschieden verteilten Schattenstrichen im Christuskörper
ergibt sich, daß der Abdruck von einem andern Holzstocke genommen wurde. P. Kemli
weist auf dem Originale — in einer Frage und Antwort hin auf den Grund des
Leidens Christi.

12. Die Dreifaltigkeit. Auf einem Throne mit erhöhter Rückwand sitzt Gott Vater.
Er hält mit beiden Händen das Kreuz mit der Inschrift i. n. r. i. Links schwebt der hl.
Geist in Gestalt einer Taube.

13. Die Dreifaltigkeit. Gott Vater stehend, er stützt mit beiden Händen den hin-
sinkenden Christus, über dessen Haupt die Taube sichtbar ist.

14. Die hl. Ursula und ihre Gefährtinnen auf ihrer Rückkehr von Rom nach
Köln. In einem Schifte, an dessen Mast der Kreuzwimpel und Korb sichtbar ist, dessen
geschwellten Segel das Bild des Gekreuzigten, Marias und Johannes schmückt, sehen
wir die hl. Ursula mit der Krone auf dem Haupte, im Begriffe einen ertrinkenden
Geistlichen zu retten. Eine ihrer Begleiterinnen reicht der am Schiffe sich anklammernden
Jungfrau die Hand. Links von der hl. Ursula beachtet man den segnenden Papst, hierauf
einen Bischof, der einen Mönch im Wasser aus den Wogen rettet, hinter ihm einen
Begleiter des Papstes und am Steuer einen Mönch. Im Hintergrunde links vor dem
Felsen zwei Reisige, rechts auf dem Wege aus dem Stadttore zwei Pilger. Auf Wolken
thronen in Brustbildern vier hl. Ritter, vier Mönche und eine Nonne ohne Embleme.

15. Der hl. Andreas. Der Apostel erscheint in langem Kleide mit reichem Mantel,
seine Hände halten das große Kreuz. Säulenbündel stützen den Zinnenkranz. Hinter
demselben macht sich eine luftige Architektur bemerkbar, elegante, von Blattwerk
umwundene Säulen tragen dieselbe. Die reich variierenden Ornamente des Hintergrundes
und die Formen des Bodenbelages sind aus dem schwarzen Grunde in weiß ausgespart.
Diese, sowie die damaszierte Behandlung des Gewandes kennzeichnen einen Metallschnitt
in Schrotmanier von äußerster Feinheit.

IO —
 
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