1. Der Evangelist Johannes. — Der Heilige steht etwas nach links gewendet;
sein Haar ist gelockt, sein Kopf mit doppeltem Nimbus geschmückt. In der rechten
Hand hält er den Kelch, mit der linken beschwört er die Schlange. Aus dem Boden
sprossen Grasbüschel. Links ein Spruchband mit den Worten: qui cöseptus • est • de
spieritv • spieritv • santo nat', rechts oben : s • ihs •
Kupferstich, um 14^0. Jedenfalls oberdeutsch. 68 : 50 mm. Schwarzer Druck.
Kolorit: grün und rot. In der Ecke links oben ist noch der größere Teil des Wasser-
zeichens, der Ochsenkopf, anscheinend mit Stange, sichtbar. — Abgelöst von der Vorder-
seite des letzten Blattes des Codex Salemitanus VII, 16b — Boethius, de consolatione
philosophiae, Pergamenthandschrift des 1 j. Jahrhunderts, ehemals im Besitz des Cister-
zienserklosters Salem bei Meersburg am Bodensee. — Schreiber Nr. 2-48.
Der Druck, den Schreiber mit Wahrscheinlichkeit als Kupferstich bezeichnet, scheint
mir ohne jeden Zweifel ein solcher zu sein und zwar einer der ältesten Zeit. Die Umriß-
linien sind kräftig gezogen und die Schattenlagen der Gewandung mit außerordentlicher
Feinheit von geübter Hand leicht schraffiert. Die Haltung der Hände, die Stellung des
einen sichtbaren Fußes, der alte Gesichtstypus, die weichen Falten des Mantels, deuten
auf ein Werk aus der Frühzeit des Kupferstichs. Schreiber hält Straßburg wahrscheinlich
für den Ursprungsort. Die mit der Feder gezeichnete Umrahmung ist später, wohl erst
gegen Ende des Jahrhunderts, hinzugefügt. Auf der Rückseite des Blättchens ist ein sehr
schwacher Abdruck eines kleinen Holzschnittes (?) erkennbar.
2. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. — Vor einem aufgehängten
Teppich ist das (Antonius-) Kreuz mit der Inschrift: inrj • : • aufgerichtet. Das nach
links geneigte Haupt Christi ist vom Kreuznimbus umgeben. Das Lendentuch ist eng
gebunden. Am Fuße des Kreuzes liegt der Schädel Adams. Links steht Maria mit über
der Brust gekreuzten Armen, rechts Johannes mit beiden Händen das Buch haltend.
Beide haben Nimbus mit stilisiertem Blumenmuster.
Schrotblatt auf dünnen Teig mit der Presse gedruckt; wohl oberdeutsch, 1460
—70, 178 : 122 mm (ohne den roten und blauen Rand). Schreiber Nr. 2790. Kolorit:
sein Haar ist gelockt, sein Kopf mit doppeltem Nimbus geschmückt. In der rechten
Hand hält er den Kelch, mit der linken beschwört er die Schlange. Aus dem Boden
sprossen Grasbüschel. Links ein Spruchband mit den Worten: qui cöseptus • est • de
spieritv • spieritv • santo nat', rechts oben : s • ihs •
Kupferstich, um 14^0. Jedenfalls oberdeutsch. 68 : 50 mm. Schwarzer Druck.
Kolorit: grün und rot. In der Ecke links oben ist noch der größere Teil des Wasser-
zeichens, der Ochsenkopf, anscheinend mit Stange, sichtbar. — Abgelöst von der Vorder-
seite des letzten Blattes des Codex Salemitanus VII, 16b — Boethius, de consolatione
philosophiae, Pergamenthandschrift des 1 j. Jahrhunderts, ehemals im Besitz des Cister-
zienserklosters Salem bei Meersburg am Bodensee. — Schreiber Nr. 2-48.
Der Druck, den Schreiber mit Wahrscheinlichkeit als Kupferstich bezeichnet, scheint
mir ohne jeden Zweifel ein solcher zu sein und zwar einer der ältesten Zeit. Die Umriß-
linien sind kräftig gezogen und die Schattenlagen der Gewandung mit außerordentlicher
Feinheit von geübter Hand leicht schraffiert. Die Haltung der Hände, die Stellung des
einen sichtbaren Fußes, der alte Gesichtstypus, die weichen Falten des Mantels, deuten
auf ein Werk aus der Frühzeit des Kupferstichs. Schreiber hält Straßburg wahrscheinlich
für den Ursprungsort. Die mit der Feder gezeichnete Umrahmung ist später, wohl erst
gegen Ende des Jahrhunderts, hinzugefügt. Auf der Rückseite des Blättchens ist ein sehr
schwacher Abdruck eines kleinen Holzschnittes (?) erkennbar.
2. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. — Vor einem aufgehängten
Teppich ist das (Antonius-) Kreuz mit der Inschrift: inrj • : • aufgerichtet. Das nach
links geneigte Haupt Christi ist vom Kreuznimbus umgeben. Das Lendentuch ist eng
gebunden. Am Fuße des Kreuzes liegt der Schädel Adams. Links steht Maria mit über
der Brust gekreuzten Armen, rechts Johannes mit beiden Händen das Buch haltend.
Beide haben Nimbus mit stilisiertem Blumenmuster.
Schrotblatt auf dünnen Teig mit der Presse gedruckt; wohl oberdeutsch, 1460
—70, 178 : 122 mm (ohne den roten und blauen Rand). Schreiber Nr. 2790. Kolorit:
Werk/Gegenstand/Objekt
Titel
Titel/Objekt
"Ain Geborner von Adell auß hisponia"
Weitere Titel/Paralleltitel
Titelzusatz
Wundermann in Mailand
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
Cod. Pal. germ. 793, Bl. 044v (EBD 13)
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Text und Bild von separaten Platten gedruckt, Text bairischer Dialekt.
Kommentar
Sillib, Rudolf: Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts (Band 9): Holz- und Metallschnitte aus der Großh. Universitäts-Bibliothek Heidelberg, Straßburg 1907, Nr. 13
Kommentar Weblink
Maß-/Formatangaben
Format/Maße/Umfang/Dauer
31 cm x 22,4 cm
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum (normiert)
1517 - 1517
Entstehungsort (GND)
Material/Technik
Holzschnitt, koloriert
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Provenienz
Kontext
Bibliotheca Palatina
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)