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Sillib, Rudolf [Hrsg.]; Heitz, Paul [Hrsg.]
Einblattdrucke des fünfzehnten Jahrhunderts (Band 9): Holz- und Metallschnitte aus der Großh. Universitäts-Bibliothek Heidelberg — Straßburg, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.6283#0013
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5. Turins sapientiae. — Genaue Beschreibung bei Weigel und Zestermann, I,
Nr. in und bei Schreiber Nr. 1858.

Holzschnitt, schwarzer Reiberdruck, oberschwäbisch, 1460—80, 394 : 248 mm.
Wasserzeichen : Ochsenkopf mit langer Stange und Stern. — Abgelöst aus dem hinteren
Buchdeckel von Thomas de Aquino, Catena aurea, Hain* 1529, ehemals im Besitz des
Klosters Salem.

6. Die heilige Margarete. — Die Heilige steht inmitten des geflügelten Drachen
etwas nach links gewendet. Ihr Kopf ist mit Diadem und Krone geschmückt und vom
Scheibennimbus umgeben. Das schlichte Gewand wird von einem schmalen Gürtel zu-
sammengehalten, der Mantel fällt in wenigen Falten über den Rücken und die Seiten
herab. In der linken Hand hält die Heilige den Palmzweig, mit der rechten den Kreuz-
stab, den sie auf den Kopf des Drachens gestellt hat.

Doppeltumrandeter Holzschnitt, wohl oberrheinisch, um 1470. 188 : 12j mm. Ko-
lorit: Rosa, grün, gelb, lackrot, graugelb, Zinnober. Der Hintergrund der oberen Hälfte
des Blattes ist ausgeschnitten, das Kreuz des Kreüzstabes abgebrochen. — Abgelöst aus
der Innenseite des hinteren Buchdeckels von Johannes Gerson, libellus de contractibus
(Copinger 2706), einst im Besitz des Klosters Salem. Unkoloriert und in beschädigtem
Zustand reproduziert von M. Schmidt in seinen frühsten und seltensten Denkmalen des
Holz- und Metallschnittes, Nr. 54. Vgl. auch Weigel und Zestermann, die Anfänge der
Druckerkunst, 1866, II, Nr. 435 und Schreiber (der das Blatt ohne Rand gemessen) Nr.
1Ö09.

Der noch runde Kopf der Heiligen zeigt anmutige und edle Gesichtszüge. Trotz
einfachster Technik kann das Blatt als einer der künstlerisch beffiedigendsten Holzschnitte
jener Zeit gelten.

7. Maria mit dem Kind in der Gloria. — Vor einem aufgehängten Teppich steht
inmitten gotischer Architektur Maria auf einem Säulenkapitäl von der Strahlenmandorla
umgeben. Die Heilige ist mit Krone und Strahlennimbus geschmückt; ihre Haare fallen
leicht gewellt über die Schultern herab; sie ist mit eng anliegendem Gewand und weitem
sternenbesäten Mantel bekleidet. Mit der linken Hand hält sie das nackte Kind, in
der rechten ein Buch, wonach das Kind mit beiden Händen greift. Unterschrift:
Sancta maria.

Schrotblatt, um 1480, wohl oberdeutsch, 181 : 120 mm; einige Stellen des
Druckes sind rot bemalt. — Abgelöst aus dem vorderen Buchdeckel Von Johannes
Gerson, libellus de contractibus (Copinger 2706); ehemals im Besitz des Klosters
Salem.

Der kräftige Schnitt und der tiefschwarze Druck ergeben eine vorzügliche orna-
mentale Wirkung. Die Zeichnung des Kindes (Beinhaltung und Hände) verrät keinen
geübten Meister. Trotz des altertümlichen Charakters des Metallschnittes ist seine
Bildbeschreibung
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