Friedrich, Caspar David; Eberlein, Kurt Karl [Hrsg.]: Bekenntnisse (Leipzig, 1924)

drehen wissen, zu deinem Nachteile und ihrem Vor-
teile. Dein Bild hier würde gewiss unter anderen
Umständen Anerkennung finden, und dass es hier
überhaupt noch ausgenommen ist, hat gewiss noch
seinen besonderen Grund, wohinter man die eigene
Schuld verstecken will und damit zu täuschen glaubt.
M musste wohl das Vorgefühl haben, dass einst
ein tüchtiger Mahler aus ihm werden würde, so hat
er sich öfter geäussert und zwar zu einer Zeit, als es
noch mit seinem Wissen und Können in weitem Fel-
de war. Seine Leistungen aber haben es seit Jahren
bewiesen dass er sich nicht in sich geirrt wie so viele,
sondern es ist wirklich und sogar ein ganz ausge-
zeichneter Maler aus ihm geworden. Je höher aber
sein Wert steigt und anerkannt wird, umsomehr
hört man den Wunsch laut werden, dass XL neben
das Verdienst der richtigen Auffassung und treuen
Darstellung der Natur auch eine edlere bedeutsame-
re Wahl des Gegenstandes sich angelegen sein las-
sen möchte. An Gefühl für das Erhabene in der Na-
tur fehlt es ihm doch wohl gewiss nicht? denn frühere
Bilder, ehe TX sich noch zu den geschickten Malern
zählen durfte, beweisen dies. Man meint doch wohl
Gegenstände zu wählen, so mehr und tiefer und inni-
ger den Beschauer ergreifen und fesseln könnten.
Alles in der Natur sei zwar bedeutsam und gross
und schön und edel, aber mehr oder weniger bedeut-

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