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DAS ALTE ALEXANDRIA:

Taufende von Schiffen
die Rhede von Alexan-
drien anlaufen, wurden
die alten berühmten Hä-
fen von Pelufium und As-
kalon, Tyrus und Sidon
durch Schlammablage-
rungen verflacht, ver-
ftopft und verdorben.

Im Jahr 332 v. Chriflo
gründete Alexander die
Stadt, und es wird von
Träumen und guten
Vorbedeutungen berich-

tet,

grofsen

die ihn zu dem
Werke ermu-
thigten und dem neuen
Orte eine glänzende Zu-
kunft verhiefsen.

Gegenüber dem ägyp-
tifchen Schifferorte Rha-
kotis (in feinem Norden)
lag die altberühmte und
der Küfte benachbarte
Infel Pharus; hinter dem
Flecken in feinem Süden
der mareotifche Landfee,
der mit dem weftlichen

Nilarme durch künftlichc, leicht zu erweiternde Kanäle verbunden war.
Die Meeresbucht mit der Infel bot Raum für zahlreiche Seefchiffe, in dem
Landfee fanden viele taufend Nilboote Platz. Eine zwifchen beiden lieh
erhebende Stadt war gleich günftig gelegen für die Einfuhr wie für die
Ausfuhr, und hellcnifches Leben konnte lieh hier um ib ungehinderter
entwickeln, je weniger bedeutend die ägyptifche Ortfchaft war, an die lieh
feine Gründung fchliefsen follte.

In Homer's Odyffee finden lieh die Verfe:

«Eine der Infein liegt in der weitaufwogenden Mecrflut
«Vor des Aegyptos Strom und Pharus wird fie geheifsen.»

Diefe Verfe foll bei Rhakotis der fchlafende Alexander aus dem
Munde eines ehrwürdigen Greifes vernommen haben, der ihm im Traume
erfchien.

Die Vermeffung des Grund und Bodens ward angeordnet, und der Architekt Dinokrates
erhielt die Aufgabe, einen Plan zu entwerfen. Diefer letztere gewann die Geftalt eines griechifchen
 
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