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AUFERSTEHUNG DES AEGYPTISCHEN ALTERTHUMS.

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plaftifchen Bildniffen gezählt werden darf, an deren Aehnlichkeit wir von vorn herein glauben.
Beide dargeftellte Geftalten find bemalt, er bräunlich, fie hellgelb. Die Kleidermode war in jener
frühen Zeit und unter dem konfervativften aller Völker weniger wechfelnd als in unferen Tagen.
Die fchwere Perrücke, welche Nefert's Haupt bedeckt, wurde, wie die Denkmäler lehren, durch
länger als drei Jahrtaufende getragen, und zwar fpäter weit häufiger von den Männern, denen
eine religiöfe Vorfchrift den Kopf zu gewiffen Zeiten zu fcheeren gebot, als den Frauen. Es
haben fich Perrücken, von denen eine der lchönften, die wir dem Lefer zeigen, im Britifh Mufeum

KOPFSCHUR DER KNABEN IN KAIRO.

konfervirt wird, auf Mumicnfchädeln gefunden. Die Sitte des Kopffchecrens fcheint eine von
denen zu fein, die den Völkern des Morgenlandes aus Aegyptcn zugekommen ift. Die Mütter
von heute bringen fchon die kleinen Knaben zum Barbier, und folcher Kinderfchur zuzufehauen
ift höchft ergötzlich. Heute tragen die Aegypter, wie bekannt, um den Kopf warm zu halten,
den Turban ftatt der Perrücke.

Mancherlei Reliefdarftellungen aus dem alten Reiche haben wir fchon bei unferem Befuche
der Todtenftadt von Memphis kennen gelernt. Es fehlt auch im Mufeum von Bulak nicht an

Ebers, Aegypten. II. 14
 
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