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Ebers, Georg
Papyrus Ebers: die Maasse und das Kapitel über die Augenkrankheiten (Band 2): Kapitel über die Augenkrankheiten im Papyrus Ebers. T. LV,2 - LXIV,13. Umschrift, Übersetzung und Commentar — Leipzig, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.6#0140
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334 Georg Ebers, [202

des Dr. Li ring Gründen dazu bestimmte, war der Umstand, dass
Herr Prof. A. von Baeyer in dem Pulver aus dem Büchschen des

British Museums 2605 a, welches ς=Ξ3^ϋ-^>: dr %^J1 mrt -^ zur
Heilung der Augen überschrieben ist, Grünspan (Kupfer) und etwas
Harz fand. Kieselkupfer konnte, wie der genannte berühmte Che-
miker uns mittheilte5), das betreffende Mineral keinesfalls sein. Wir
glauben jetzt uetu sicher mit Lüring »Grünspan« übersetzen zu
dürfen und werden auch auf diese Frage zurückzukommen haben.

Es freut uns in einer Reihe von anderen Bestimmungen zum
gleichen Resultat wie Dr. Lüring gelangt zu sein. Besonders möchte
wohl nach seiner und meiner ganz unabhängig von einander ge-
führten Untersuchung niemand mehr bezweifeln, dass ^^ Λ O flS'
Λ O nicht die Akacie sein kann, sondern dass es für die Ceder oder

Cypresse oder juniperus phoenicea gehalten werden muss.

In anderen Punkten gehen die Ansichten des jüngeren Herrn
Collegen und die unseren mehr oder minder weit auseinander; doch
muss ich mich hier auf die Zurückweisung seiner Behauptung, der
Papyrus Ebers sei nicht das von Clemens von Alexandria erwähnte

Buch περί φαρμάκων und seiner Bestimmung der Gruppe t'ert be-
schränken. Die Begründung der ersteren gehört zu den Schwächen
der sonst tüchtigen Arbeit und soll an einer anderen Stelle widerlegt

werden. Weiter will Lüring die Gleichuner t'ert ( == Zwiebel durch

& III

die Gruppe ^ Ol^k.<=>^ nflt 0 tert ^I> DtJMICHEN Geogr. In-
schr. II (Ree. IV) T. 87, 20 aus der Welt schaffen, indem er sie
»der t'ertbaum« übersetzt. Nht Λ die Sykomore, ist nun allerdings
bisweilen der Baum κατ εξοχήν; doch wäre wirklich der t'ertbaum
gemeint, würde schon das Determinativum ^ hinter t'ert überraschen.
Aber ein tieferes Eingehen in den Pap. Ebers ergibt, dass Sykomoren-

5) »Die mir übersandte Probe war kein Kieselkupfer; sie löste sich zu leicht
in Salzsäure und hinlerliess auch keine Kieselsäure. Am wahrscheinlichsten ist,
dass es ein natürlicher Grünspan, d. h. durch Oxydation von Kupfer an der Luft
entstanden ¡st. Es bilden sich dabei basisch kohlensaure Salze des Kupfers oder
in der Nähe des Meeres auch Oxychloride.« Briefliche Mittheilung des Prof. v. Baeyer.
 
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