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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl
Christian Daniel Rauch (Band 2) — Berlin, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.43147#0411
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Denkmals-Pläne; Bestellung bei Rauch.

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Plan mit überströmender Begeisterung; denn er gehörte nach König
Ludwig's Bemerkung zu den 'Kunst-Enthusiasten', wie er sie gerade
liebe, 'eine seltene Erscheinung in Deutschland und doch wie sehr
nöthig solche!' — Der König hatte der Stadtgemeinde einen nam-
haften Beitrag versprochen, wenn man ans seine Bedingungen, An-
fertigung durch Rauch und Guß in München, einginge. Darauf hin
eiferte Campe in der Kommission: 'eine bloße Statue ist noch kein
Denkmal. Es muß ein Monument werden für Dürer, für den könig-
lichen Urheber, für unsere Zeit; machen Sie keinen Anschag unter
200,000 Gulden.' Aber Ranch dürfe es nicht allein ausführen, die
Hanptehre müsse auf Nürnberg fallen; die Künstler müßten der Kom
Mission Entwürfe einreichen. — Diesem Eifer Genüge zu leisten, wer-
den auch einige Denkmalzeichnungen von Einheimischen aä nein ge-
nommen. Ohne deren Erwähnung ergeht aber an Rauch unter dem
29. Juni 1827 im Namen der Kommission der bestimmte Auftrag,
dem Wunsche König Lndwig's zu entsprechen. Zugleich werden vier
Plätze für die Aufstellung des Denkmals in Vorschlag gebracht —
der Marktplatz (auf welchem eine Reihe der dort errichteten Boutiken
fallen müßte), der Milchmarkt im oberen oder unteren Theile (im
letzteren Falle wäre die Morizkapellc und ein Restaurationslokal 'das
Bratwurstglöcklein' abzubrechen), die Insel Schütt, der Spitalplatz.
Ranch wird gebeten, seine Meinung über den passendsten Platz
abzugeben, auf welchem dann am dritten Sakulartagc (6. April 1828)
der Grundstein gelegt werden sollte. — Zur Ergänzung dieser Auf-
forderung meldete Klenze im Auftrage des Königs, daß höchstens
25,000 Gulden verwendbar sein würden, und daß die Statue neun
bis zehn Fuß hoch auf passendem Piedestal von Stein zu errich
ten wäre.
Rauch uimmt den Auftrag (nm 10. August) au. Nach seiner
Erinnerung der angegebenen Oertlichkeiteu schien ihm der Platz auf dem
Markte vor der Frauenkirche der beste, wo eine sieben bis acht Fuß
hohe Statue auf zehn Fuß hohem Piedestal genügen würde. In
siecher Walter und Graveur Böttger. - In diesem Personalbestände fanden
übrigens im Laufe der Zeit Aenderungen statt.
 
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