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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl; Eggers, Friedrich [Hrsg.]; Eggers, Karl [Hrsg.]
Christian Daniel Rauch (Band 3,1) — Berlin, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.43148#0059
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Strack; — Hausbau in Halle.

Protektoriu geben Zeugniß. „Einen tiefgebeugten Vater — heißt es
- der um eiuen seiner Söhne trauert, hat das Lob des jungeu
Strack aufgerichtet", und zu Ende der Studienzeit freut sie sich des
berichteten Erfolges und der Hoffnung, daß ein tüchtiger Mensch aus
dem beiderseitigen Schützling werden wird.
Noch im Herbst ward mit dem Bau des Hauses und zugleich
mit der Anlage des Gartens begonnen. Das Terrain umfaßte über
fünf Morgen. Dem Haufe wurde seine Stelle angewiesen, so weit
von der Straße entfernt, daß sich ein geräumiger Vorgarten bildete,
seitwärts durch eine Weinlaub bedeckte Pergola mit dem größeren
Garten verbunden, der sich in unebenem Terrain hinter dem Hanse
weithin ausbreitet, begrenzt gegen Morgen durch die ehemalige Stadt-
mauer, die hier in Erinnerung an ein Gefecht des Jahres 1813 noch
heute Franzosenmauer genannt wird. Ein hoher Hügel lehnt sich
an die Mauer und gewährte einen jetzt durch Bäume uud Busch-
werk verwachsenen, damals aber prächtigen Ausblick nach Westen auf
die Stadt und rückwärts über das freie Feld, die Marienbreite, auf
der sich jetzt aus Gnrtenaulngen die zahlreichen soliden Neubauten
für die verschiedenen Institute der medizinischen Fakultät erheben.
Ein einziger Baum, eine Rüster, steht noch da, welcher, das Alter
des Hauses überschreiteud, Zeuge war aller Wandlungen. Der weitere
Anwuchs entstand gleichzeitig mit dem Hause, und Strauchgewächse
aus jüngerer Zeit wuchern jetzt in üppiger Fiille.
Noch im Dezember kam das Haus unter Dach. Im Garten
waren die jungen Bäume angepflanzt. Am nächsten Pfingstfest (1836)
sah Rauch zum ersten Mate den Neubau: „Haus und Gartenanlage
in der Schimmelgasse übertreffen meine Erwartungen". Er fand
Schönheit und Zweckmäßigkeit zu einem vortrefflichen Ganzen ver-
einigt. — Der Eingang des Hauses liegt in einem Anbau links an
der Stirnseite. Eine Steintreppe führt in's Hoch-Parterre zu einem
Podest bis zur Mitte der Seitenfa^ade. Von hier lenkt rechtwinklig
gewendet ein Korridor in's Innere des Hauses zu einem achtseitigen
Vestibül, um welches sich die Wohnrüume und das in den obern
Stock führende Treppenhaus grnppiren. — „Es sind Motive zur
 
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