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Das Haus und die Freunde, 1880—1840.
Verwendung gekommen — notirt Rauch — welche beim ersten Be-
stich der wiisten Lehmgrube die Lokalität inspirirte." — Das unstei-
gende Terrain hatte an der Vorderseite Sonterrain-Rüume für die
Wirthschaftslokalitäteu zugelassen, während das an der Hinterseite
belegene Gartenzimmer ebenerdig ans ein Halbrund des Gartens führt,
dnrch dessen Saum von gealterten, cypressenartigen Lebensbäumen
eine Steintreppe nach hinten wieder noch höher in die Parkanlagen
des Gartens leitet.
Rauch benutzte jene Besuchswoche des Pfingstfestes zur Mo-
dellirung der Profilbilder seiuer drei- bis sechsjährigen drei Enkelin-
nen: Eugenie und Marie mit geflochtenem, Bertha die jüngste mit
glatt herabhängendem Haar: liebliche Kinderköpfchen, deren Gipsab-
güsse mehrfach noch in den Ranch'schen Familien vorhanden sind.
In demselben Jahre ward später auch uoch Guido modellirt, und
diese vier Reliefbildchen wurden mit zu der eigenartigen Dekoration
der Korridore und Treppenränme verwendet, der wir jetzt einen
Blick zuznwenden haben.
Bald nach seiner Rückkehr aus Halle schreibt Rauch an Rietschel:
„Das Haus in Halle wird zum Oktober fertig. Zur Dekorirung des
Treppenhauses, des Flurs und der iunern Treppenaufgänge habe ich
gegen sechszig Stück Reliefs, Aufraum der Werkstücke, namentlich die
in den Gießereien gedient hatten und Arbeiten Aller der Ateliers,
Tieck, Drake u. s. w. zu Wasser nach Halle gesandt. Nur von
Ihnen war nichts mehr vorhanden, weshalb ich bitte Ihr Profil-
porträt von Metz skizzirt modelliren zu lassen und auch wo möglich
ein Fragmentstückchen Relief bis zum 10. oder 15. August an d'Alton
zn senden, damit Sie und Ihre Hand auch dort verewigt werden.
Alle diese Stücke werden an den Wänden befestigt, wie Sic es schon
an meiner Treppe im Lagerhause kennen. Aeußerlich werden wohl
nur einige Skulpturen in gebranntem Thon angebracht werden. Ich
bereite mir damit die angenehmste Beruhigung, meine letzten Lebens-
tage mit den Meinigen und unter Basreliefen, Erinnerungen thütigster
Zeit und der Nähe so lieber Freunde in demselben zu verleben.
Unser Freund Strack bemüht sich mit seinem schönen Talent und
Das Haus und die Freunde, 1880—1840.
Verwendung gekommen — notirt Rauch — welche beim ersten Be-
stich der wiisten Lehmgrube die Lokalität inspirirte." — Das unstei-
gende Terrain hatte an der Vorderseite Sonterrain-Rüume für die
Wirthschaftslokalitäteu zugelassen, während das an der Hinterseite
belegene Gartenzimmer ebenerdig ans ein Halbrund des Gartens führt,
dnrch dessen Saum von gealterten, cypressenartigen Lebensbäumen
eine Steintreppe nach hinten wieder noch höher in die Parkanlagen
des Gartens leitet.
Rauch benutzte jene Besuchswoche des Pfingstfestes zur Mo-
dellirung der Profilbilder seiuer drei- bis sechsjährigen drei Enkelin-
nen: Eugenie und Marie mit geflochtenem, Bertha die jüngste mit
glatt herabhängendem Haar: liebliche Kinderköpfchen, deren Gipsab-
güsse mehrfach noch in den Ranch'schen Familien vorhanden sind.
In demselben Jahre ward später auch uoch Guido modellirt, und
diese vier Reliefbildchen wurden mit zu der eigenartigen Dekoration
der Korridore und Treppenränme verwendet, der wir jetzt einen
Blick zuznwenden haben.
Bald nach seiner Rückkehr aus Halle schreibt Rauch an Rietschel:
„Das Haus in Halle wird zum Oktober fertig. Zur Dekorirung des
Treppenhauses, des Flurs und der iunern Treppenaufgänge habe ich
gegen sechszig Stück Reliefs, Aufraum der Werkstücke, namentlich die
in den Gießereien gedient hatten und Arbeiten Aller der Ateliers,
Tieck, Drake u. s. w. zu Wasser nach Halle gesandt. Nur von
Ihnen war nichts mehr vorhanden, weshalb ich bitte Ihr Profil-
porträt von Metz skizzirt modelliren zu lassen und auch wo möglich
ein Fragmentstückchen Relief bis zum 10. oder 15. August an d'Alton
zn senden, damit Sie und Ihre Hand auch dort verewigt werden.
Alle diese Stücke werden an den Wänden befestigt, wie Sic es schon
an meiner Treppe im Lagerhause kennen. Aeußerlich werden wohl
nur einige Skulpturen in gebranntem Thon angebracht werden. Ich
bereite mir damit die angenehmste Beruhigung, meine letzten Lebens-
tage mit den Meinigen und unter Basreliefen, Erinnerungen thütigster
Zeit und der Nähe so lieber Freunde in demselben zu verleben.
Unser Freund Strack bemüht sich mit seinem schönen Talent und