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Eggers, Friedrich; Eggers, Karl; Eggers, Friedrich [Editor]; Eggers, Karl [Editor]
Christian Daniel Rauch (Band 3,1) — Berlin, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.43148#0134
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Die Werkstatt und die Schule, 1880—1840.

zur Kupferstechers und dauu die weitere Betheiligung au der Ver-
waltuug und Vermehrung der Sammlungen in den königlichen
Museen.
Wir erinnern uns, wie Rauch bei seinem Pariser Aufenhalt
1826 Verbindungen anknüpfte mit den Kupferstechern Toschi und
Richehomme (II. 367), um die Ausbildung preußischer Akademie-
Eleven iu deren Schute anzubahnen. Er war damals zunächst in
eigenem Interesse der Kupferstecherkuusk näher getreten, welche in
Deutschland nur durch verhältnißmüßig weuige Kräfte von Bedeutung
gepflegt ward. Denn als von Rauch's ersten Meisterwerken der Ruhm
über Deutschland, über dessen Grenzen hinaus verbreitet wurde, da
machte sich auch bei denen, welchen der Anblick der Originale nicht
vergönnt war, der Wunsch nach wenigstens bildlicher Kenntniß geltend.
Dessen Erfüllung hatte im photographielosen Zeitalter seine
Schwierigkeit. — Von den vier Feldherrn-Standbildern (Scharnhorst,
Bülow, und den beiden Blücher für Berlin und Breslau) waren auf
Befehl des Königs lithographische Abbildungen 1824 bei Lüderitz
erschienen, die freilich künstlerischen Anforderungen nicht übermäßig
entsprachen. Rauch faßte also die Herausgabe durch Kupferstich ins
Auge und benutzte die Gelegenheit des brieflichen Verkehrs mit
Boisseree wegen des Goethestandbildes für Frankfurt, um sich dessen
Rath in dieser Angelegenheit zu erbitten. Boisseree wandte sich an
Cotta iu Stuttgart, mit welchem zusammcu er damals seiu Werk
über den Kölner Dom herausgab. Der Verlag von Abbildungen
Rauch'scher Werke ward einstweilen abgelehnt und von Boisseree ge-
rathen, Rauch solle auf eigene Kosten ein erstes Heft als Fühler
herausgeben, wo dann im günstigen Falle doch eine Uebernahme durch
Cotta möglich wäre. Rauch ging ans dies gewagte Geschäft ein.
Er ließ Zeichnnngcn zu siebzehn Platten aufertigeu und von diesen
zunächst acht von Berger, dem Sohn des Professors der könig
liehen Kunstakademie, stechen. Da er für den Stich jeder Platte
10 Friedrichsd'or zahlen mußte, waren ihm damit schon nahe an
700 Thaler Auslagen erwachsen, als er nun nochmals den Versuch
machte, einen Verleger mit für die inzwischen von Buchborn ge
 
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