Büsten nach dem Leben.
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ferner 1834 die Frau Feldmarschall Wittgenstein-Berleburg,
1835 in Marmor vollendet; sodann 1836 die Gipsbüste der Prinzessin
Bojeslaus Radziwill, geborenen Gräfin Leontine von Clari; 1839
der Staatsminister von La den berg (1841 in Marmor vollendet,
Abguß im Rauchmuseum Nr. 177.) Im Jahre vorher waren die
1816, beziehungsweise 1815 modellirten Büsten des Fürsten Harden-
berg und des Generals von Hedemann in Marmor ausgeführt.
Erstere für die königliche See-Handlung, letztere zuerst in Tegel auf-
gestellt und jetzt auf dem Familicngut Burgörner befindlich. Endlich
modellirte Rauch 1836 mit Drakes Beihülfe die Büste des Obersten
Grafen Picktet aus Genf Der Graf nannte Preußen sein zweites
Vaterland, „da er sein Jugendalter unter den Schwadronen des un-
sterblichen Friedrich verbracht habe." Ranch bezeichnet ihn als einen
„sehr tauben, unbequemen Mann, dessen Gemahlin, viel jünger, ein
unübertrefflich richtig messendes Auge hatte und eine schlimme Controle
machte." — Die Marmorausführung kam nach Pregnh bei Genf. —
Wirkliche Freude hatte Rauch allen diesen andern mehr oder-
weniger ermüdenden Arbeiten gegenüber an der Büste Stägemanu's,
welche von dessen Freunden zur fünfzigjährigen Jubelfeier seiner amt-
lichen Lcbenslaufbahn bestellt ward.
„Ich beendige morgen — so schreibt Rauch nm 19ten Januar
1835 — des Staatsrath von Stägemnnn Biistc, worin nirgend eine
sonst gebräuchliche Gesichts- oder Kopfform vorkommt, sondern nur
Physiognomie recht lebendig zeigt, 75 Jahre alt, welche Arbeit! der
geistreiche Mann ist mir aber so lieb, daß ich diese Arbeit gratis zu
dessen Andenken ausführe." —
Rauch's Tagebuch bringt fünf Jahre später den Nachruf; „Am
14ten Dezember (1840) verschied der geistreiche, vicljährige Freund
der Geheimrath von Stägemann, immer geistig, thätig, schnell, be-
wandert in Rath und That, humoristisch, liebenswürdig, frei von
aller Einseitigkeit, thätig im Staatsdienst, um Verkehrtheiten abzu-
wenden, eine der letzten Spitzen hoher und tüchtiger deutscher Bildungs-
zeit." — Den ersten Gipsabguß jener Büste brachte Rauch ihm als
Ehrengabe am 5ten Februar, den: Jubeltagc, dar. Die Marmoraus-
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ferner 1834 die Frau Feldmarschall Wittgenstein-Berleburg,
1835 in Marmor vollendet; sodann 1836 die Gipsbüste der Prinzessin
Bojeslaus Radziwill, geborenen Gräfin Leontine von Clari; 1839
der Staatsminister von La den berg (1841 in Marmor vollendet,
Abguß im Rauchmuseum Nr. 177.) Im Jahre vorher waren die
1816, beziehungsweise 1815 modellirten Büsten des Fürsten Harden-
berg und des Generals von Hedemann in Marmor ausgeführt.
Erstere für die königliche See-Handlung, letztere zuerst in Tegel auf-
gestellt und jetzt auf dem Familicngut Burgörner befindlich. Endlich
modellirte Rauch 1836 mit Drakes Beihülfe die Büste des Obersten
Grafen Picktet aus Genf Der Graf nannte Preußen sein zweites
Vaterland, „da er sein Jugendalter unter den Schwadronen des un-
sterblichen Friedrich verbracht habe." Ranch bezeichnet ihn als einen
„sehr tauben, unbequemen Mann, dessen Gemahlin, viel jünger, ein
unübertrefflich richtig messendes Auge hatte und eine schlimme Controle
machte." — Die Marmorausführung kam nach Pregnh bei Genf. —
Wirkliche Freude hatte Rauch allen diesen andern mehr oder-
weniger ermüdenden Arbeiten gegenüber an der Büste Stägemanu's,
welche von dessen Freunden zur fünfzigjährigen Jubelfeier seiner amt-
lichen Lcbenslaufbahn bestellt ward.
„Ich beendige morgen — so schreibt Rauch nm 19ten Januar
1835 — des Staatsrath von Stägemnnn Biistc, worin nirgend eine
sonst gebräuchliche Gesichts- oder Kopfform vorkommt, sondern nur
Physiognomie recht lebendig zeigt, 75 Jahre alt, welche Arbeit! der
geistreiche Mann ist mir aber so lieb, daß ich diese Arbeit gratis zu
dessen Andenken ausführe." —
Rauch's Tagebuch bringt fünf Jahre später den Nachruf; „Am
14ten Dezember (1840) verschied der geistreiche, vicljährige Freund
der Geheimrath von Stägemann, immer geistig, thätig, schnell, be-
wandert in Rath und That, humoristisch, liebenswürdig, frei von
aller Einseitigkeit, thätig im Staatsdienst, um Verkehrtheiten abzu-
wenden, eine der letzten Spitzen hoher und tüchtiger deutscher Bildungs-
zeit." — Den ersten Gipsabguß jener Büste brachte Rauch ihm als
Ehrengabe am 5ten Februar, den: Jubeltagc, dar. Die Marmoraus-